Warum wollen viele nicht in der Pflege arbeiten?
Aber erwarten gleichzeitig, dass Arbeitslose diesen Beruf ausüben?
Und auch noch Freude daran haben bzw. Erfüllung darin finden?
Und wundern sich, dass diese den Beruf hassen und sich ekeln?
So nach dem Motto das wusstest du doch vorher.
4 Antworten
Grundsätzlich wird von allen Menschen in einer Gemeinschaft erwartet, dass sie im Rahmen ihrer individuellen Möglichkeiten einen Beitrag dazu leisten, dass das Zusammenleben in dieser Gemeinschaft für alle Menschen dort bestmöglich funktionieren kann.
Somit ist der Hauptanspruch an Menschen, die derzeit keiner Erwerbsarbeit nachgehen, dass sie dies zeitnah wieder tun, sofern es ihnen irgendwie möglich ist. Und natürlich in dem Rahmen und dem Bereich, wo es ihnen möglich ist.
Das bedeutet keineswegs zwingend, dass das in der Pflege sein muss. Wenn allerdings jemand so gar keine Ahnung hat, was er oder sie eigentlich will und kann, dann wäre es durchaus einen Versuch wert, es in diesem Bereich zu versuchen, weil dort eben wirklich ein großer Mangel an Arbeits- und Fachkräften herrscht. Das wäre einerseits ein guter Beitrag zur Gesellschaft, da diese Arbeit nun mal wirklich eine sehr wichtige ist. Andererseits ist es auch für diejenigen ohne Job potentiell eine gute Option, weil aufgrund es Mangels an Mitarbeitenden der Weg dort rein natürlich im Vergleich zu weniger von Mangel geprägten Bereichen deutlich einfacher ist.
Aber wenn Pflege jemandem absolut nicht zusagt und liegt, dann steht es dieser Person natürlich frei, sich woanders um einen Job zu kümmern! Das einzige, was nicht geht, ist, dass man auf Kosten der Gemeinschaft gar nichts tut, obwohl man könnte...
Aber erwarten gleichzeitig, dass Arbeitslose diesen Beruf ausüben?
Ich halte diese Prämisse schon für falsch - die übrigen Fragen stellen sich meines Erachtens gar nicht.
Ich bezweifle sehr, dass Leute die Erwartungshaltung haben, dass Arbeitslose konkret in der Pflege arbeiten. Ich denke, dass Leute eher die Erwartungshaltung haben, dass Langzeitarbeitslose die arbeiten können, arbeiten. Was wie wo und mit oder ohne Umschulung ist egal.
Ich denke nicht, dass viele dies erwarten.