Warum wird Luft schneller, wenn sie vom Äquator zu den Polen strömt?
Denn ein Punkt am Äquator dreht ja schneller als ein Punkt Nahe beim Pol. Bringe das also irgendwie nicht zusammen.
1 Antwort
Es gibt tatsächlich eine Verbindung zwischen der Rotationsgeschwindigkeit der Erde und dem Fluss der Luft von den Äquatorgebieten zu den Polen. Die Erde rotiert um ihre Achse, wodurch der Äquator eine größere Umlaufgeschwindigkeit hat als die Regionen in den höheren Breiten. Dies führt zu einer Abplattung der Erde am Äquator und zu einer Verdickung an den Polen.
Die Luft in den Äquatorgebieten ist wärmer und leichter als die Luft in den Polargebieten. Infolgedessen steigt die wärmere Luft am Äquator auf und strömt nach oben, während die kältere Luft in den Polargebieten sinkt und nach unten strömt. Dieser Prozess wird als "Hadley-Zirkulation" bezeichnet und trägt zur Verteilung von Wärme und Feuchtigkeit auf der Erde bei.
Die Bewegung der Luft vom Äquator zu den Polen wird auch von der Coriolis-Kraft beeinflusst, die aufgrund der Rotationsgeschwindigkeit der Erde entsteht. Die Coriolis-Kraft bewirkt, dass sich die Luft beim Fluss von den Äquatorgebieten zu den Polen leicht nach rechts (im Nordhemisphär) bzw. nach links (im Südhemisphär) dreht. Dies führt dazu, dass die Luft von den Äquatorgebieten zu den Polen hin schneller strömt.
wenn eine Eiskunstläuferin die Arme nahe an den Körper nimmt, wird sie ja schneller. Umgekehrt, sind Punkte nah an der Rotationsachse doch langsamer
genau. Die Arme der Eiskunstläuferin sind die Luft, die Punkte nah an der Rotationsachse ist der Erdboden. Also sieht der Erdboden in Polnähe die Luft schneller nach Osten fließen als der Erdboden am Äquator.
Die Corioliskraft führt dazu, dass sich die Luft in der Atmosphäre aufgrund der Erdrotation ablenken lässt. Die Corioliskraft ist eine scheinbare Kraft, die durch die Erdrotation hervorgerufen wird und die Bewegung von Objekten und Fluiden in der Atmosphäre beeinflusst. Sie wirkt immer entgegen der Richtung der Bewegung und ist umso stärker, je schneller sich das Objekt oder die Flüssigkeit bewegt.
Im Fall der Atmosphäre bedeutet dies, dass die Luft in den hohen Breiten (also nahe am Pol) schneller ist als in den niedrigen Breiten (also nahe dem Äquator). Die Luft wird von der Corioliskraft abgelenkt, wodurch sie eine Kurve beschreibt, die sich im Uhrzeigersinn dreht. Dies führt dazu, dass die Luft in den hohen Breiten schneller ist als in den niedrigen Breiten, da sie sich aufgrund der Corioliskraft schneller bewegt.
Im Fall einer Eiskunstläuferin, die die Arme nahe an den Körper nimmt, wird sie tatsächlich schneller, da sie damit ihren Widerstand gegen die Luft verringert. Im Gegensatz dazu würde sie langsamer, wenn sie die Arme weit von ihrem Körper entfernt hält, da sie dadurch ihren Widerstand gegen die Luft erhöht. Dies hat jedoch nichts mit der Corioliskraft zu tun, sondern ist einfach eine Folge der Aerodynamik.
Sorry, versteh's leider nicht. Kannst es bitte nochmals etwas ausführen? Danke!
Komme bei diesem Satz nicht draus: "Also sieht der Erdboden in Polnähe die Luft schneller nach Osten fließen als der Erdboden am Äquator." Meinst du: "Also dreht der Erdboden in Polnähe schneller nach Osten .." was meins du mit "fliessen"?
Danke vielmals für die ausführliche Antwort. Bis zum zweitletzten Satz habe ich es verstanden. Doch warum führt die Ablenkung der Luft durch die Corioliskraft dazu, dass die Luft Richtung Pol schneller ist. Irgendwie verstehe ich den Zusammenhang zwischen schnellerem Äquator und langsamerem Pol auf der einen und dem Drehimpulserhaltungssatz auf der anderen Seite nicht in Zusammenhang. Denn wenn eine Eiskunstläuferin die Arme nahe an den Körper nimmt, wird sie ja schneller. Umgekehrt, sind Punkte nah an der Rotationsachse doch langsamer ...?