Warum wird in Deutschland low und tight beschnitten?
Bei diesem Stil ist die Gefahr für negative Folgen doch am größten, warum ist der in Deutschland Standard?
12 Antworten
Weil high-Beschneidungen das Risiko für Entzündungen usw. nicht verringern. Entzündungen und auch Viren setzen sich an der inneren Vorhaut fest bzw. gehen von ihr aus. Low-Beschneidungen sind medizinisch am sinnvollsten, wenn jemand sowieso untenrum schon Probleme hat. Die innere Vorhaut ist die Schleimhaut, an der sich alles (Bakterien usw.) festsetzt, die äußere Vorhaut ist normale Haut.
Achso ja schon, aber wenn jemand mit Phimose dann beschnitten wird, dann ist das Problem ja nicht mehr da, dann liegt es ja nicht an einer anfälligen inneren Vorhaut, dass es zu Entzündungen kam und man kann sie dran lassen.
Weil low & tight die radikalste Form der Beschneidung ist - wichtig inklusive Frenulumentfernung.
DIE sollte Mann auch wählen ( neben High&Tight), wenn man richtig bzw. klassisch beschnitten sein will. Und wie du schon erwähnt hast, dass Frenulumbändchen immer!! mit entfernen lassen, da es häufig einreißt oder sonst Probleme macht. Die Beschneidung sieht auch dadurch ästhetischer aus.
Wenn man bei den Begriffen bleiben möchte, würde ich die deutsche Lehrbuchbeschneidung als medium loose bezeichnen.
Über die oft zitierte Sensibilität der inneren Vorhaut lässt sich streiten, genauso wie der Erhalt des Bändchens bei der Beschneidung eine reine Glaubensfrage ist. Bei beiden Bereichen ist die persönliche Einschätzung so konträr man sich das nur vorstellen kann. Welche ist nun objektiv richtig? Welche sind nun die objektiv negativen Folgen?
Postoperativ neigt die innere Vorhaut deutlich stärker zu Schwellungen und Lymphödemen als die Penisschaffthaut. Kosmetisch betrachtet, fällt die OP Narbe bei diesem Stil am schlaffen Penis auch wenig auf, da sie in die Hautreserve hinter der Eichel fällt.
Die Vorzüge von High & Tight und der inneren Vorhaut werden größtenteils in Kreisen diskutiert und propagiert, die den Wunsch nach Beschneidung aus ideellen und nichtmedizinischen Gründen wünschen oder haben durchführen lassen.
Bei beiden Beschneidungsstilen wird in der Regel, dass Bändchen mit entfernt. Es reißt oft ein und ohne sieht es auch ästhetischer aus (besonders bei High&Tight).
Low & Tight, also komplette Entfernung mit Schnitt recht dicht an der Eichelfurche wird wohl als „lege artis“ (nach den Regeln der Kunst) bezeichnet da es die geringste Wahrscheinlichkeit von Komplikationen, negativen Folgen oder Nachbehandlungen gibt.
Aus diesem Grund ist es in Deutschland die Variante die man meistens anwendet.
Diese Frage habe ich mal mit einem Urologen diskutiert.
Der meinte, daß es da keinen wirklichen medizinischen grund für gibt, daß das halt einfach so üblich sei.
Genauso wie bestimmte Nahttechniken wenn man sonstwo ne Wunde zunäht nach ner OP.
Er meinte, daß viele die aus welchen Gründen auch immer beschnitten werden sollen/müssen auf seine Nachfrage auch gar keine wirkliche Meinung dazu haben. Die meisten finden es dann wohl optisch besser, wenn man die nahtstelle nicht do deutlich mitten im Schaft sieht. Deswegen eher low.
Manche wollen dann auch so wenig wie möglich weggeschnitten haben. Darum so irgendwas "medium"-tight.
Er sagt, er hat ja auch nicht ewig Zeit mit den Patienten zu diskutieren, die nicht wissen, was sie wollen.
Es ist auch so die Sache vor Kollegen. Macht man es so wie alle, dann fällt man nicht weiter auf. Macht man es anders, und irgendein Patient nölt dann bei nem Kollegen rum, dann zeigen die Kollegen auf ihn und lästern was er da für komisches Zeug macht.
Rein handwerklich ist sehr low wohl deutlich anspruchsvoller zu realisieren, einfach weil kaum ex-innere-VH da ist zum nähen.
Außerdem hats den Nachteil, daß da dann kaum noch Spielraum für ne Korrektur ist....
Bei Entzündungen okay, aber bei einer Phimose ist ja nicht die Entzündungsgefahr erhöht.