Warum wird Friedrich Hölderlein als Außenseiter bezeichnet?

5 Antworten

Hölderlin gilt als ein Dichter mit einer sehr eigenen und schwer entschlüsselbaren Sprache, die sich durch ihre hohe Bildlichkeit auszeichnet. Sie ist nicht mehr die allegorische Sprache der klassischen Rhetorik, sondern die Wörter wirken stets aus ihrer eigenen Sinnlichkeit heraus und verwandeln die Natur in Zeichen. Die Form ist dem Inhalt überlegen; die Sprache soll nicht etwas bedeuten, sondern sie stellt die Reflexion dar, wobei ihr der Inhalt als Stoff dient.Hölderlins Schaffen fällt in eine Zeit, in durch die erkenntniskritischen Lehren der Aufklärung eine neue, auf revolutionären Neuanfang und Freiheit zur Selbstbestimmung gerichtete Stimmung vorherrscht und sich eine Kultur des deutschen Geistes und der deutschen Sprache herausbildet. Zu Lebzeiten steht Hölderlin im Schatten von klassischen Dichtern wie Goethe und Schiller, so dass sein dichterisches Werk kaum gewürdigt wird. Erst ein Jahrhundert später entwickeln sich sprachkritische Theorien, die Hölderlins denkerische Welt zu würdigen wissen.Im Gegensatz zu Schiller, dem es in seinem Werk um die Erkenntnis des moralischen Prinzips im Ästhetischen geht, verlangt Hölderlin für die Dichtung die Integration des praktischen Lebens, weswegen es in seiner Dichtung häufig um die Darstellung von Denkprozessen geht.

http://www.germanistika.net/wp-content/uploads/2008/05/nemska_knjizevnost_rom_exp.pdf

TL32TL2 
Fragesteller
 18.01.2014, 18:19

Danke!!! ;)

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Da interessiert sich angeblich Jemand für einen bestimmten Autoren, und schreibt nicht mal dessen Namen richtig?  Ich kann mich des Gedankens nicht erwehren, dass auf dieser Seite EINIGE  Fakes kursieren...

Hi.
Du findest nichts?
Lies z.B. bei Wiki nach: Abschnitte 1.3 und 1.4.
Schon allein dort findest du etwas.

(P.S.: im Voraus)

Gruß, earnest

TL32TL2 
Fragesteller
 18.01.2014, 13:33

Okay danke ;)

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Auch der Mensch Hölderlin war sehr exzentrisch. Er lebte wohl Jahrzehnte in einem Turm und war- glaubt man dem Wissenschaftler Hergemöller- homosexuell. Wohl finden sich in seinem Werk und Leben Beispiele dafür. In der deutschen Literatur gibt es drei Heroen- das sind Goethe, Schiller und Heine. Alle anderen, mögen sie noch so groß und bedeutend sein, schaffen es nicht, diesen nur annähernd Konkurrenz zu machen. Selbst Leute wie Wieland, Klopstock und Hölderlin- Leute mit dem Format zumindest eines Goethe- schafften es nicht zu Superstars zu werden. Hölderlin ist der leise Vertreter der deutschen Literatur. Das muss nicht immer schlecht sein, ist aber im Medienbetrieb, wo Leute wie Goethe und Schiller zu "Stars" gemacht werden, eher nicht hilfreich.

Hölderlins Werk ist in keine Epoche einzuordnen, wie etwa die Werke Goethes und Schillers, die teils dem Sturm und Drang, teils der (Weimarer) Klassik zugerechnet werden . Hölderlin – heißt es oft – gehört zum Umkreis von Klassik und Romantik. Insofern ist er wie Kleist ein Außenseiter. Übrigens waren beide auch im Leben krasse Außenseiter. Le „pauvre Hölderlin“ hieß es immer, und auch Kleist konnte nirgends Fuß fassen.