Warum wird Flugfunk in AM gesendet?
FM soll gegenüber AM nicht sehr störanfällig zu sein. Warum wird aber in der Luftfahrt in AM gesendet? Bei Unwettern könnte ja dadurch theoretisch die Übertragung gestört werden. Bei FM Übertragungen würde das nicht passieren. Habe leider nichts eindeutiges gefunden.
vielen Dank!
7 Antworten
Das ist ganz einfach zu erklären: Die Funknachrichten haben eine höhere Reichweite als in FM!
Frequenzmodulation hat einen großen Nachteil: Das Rauschen ist massiv. Verschwindet ein Funksignal nach und nach im Rauschen, ist relativ schnell nichts mehr zu hören.
Mit der Amplitudenmodulation kann man aber noch sehr lange auch im Rauschen die Sprache noch verstehen.
Es gibt nur noch eine analoge Sprachmodulation, welche besser ist als AM: Nämlich die Einseitenband-Modulation (SSB = Single Side Band).
Wenn es Dich interessiert, schau mal hier herein: http://hobbyfunk.de/02_grundlagen/modulationsarten.php
Hier werden die Unterschiede mit einfachen Worten erklärt.
Die Gruende sind mehrfach:
Mit Sicherheit einmal die enormen Kosten alles umzuruesten. Wenn man bedenkt dasz auch derzeit noch die analogen AM Geraet der CommunikationsAnfoderung gerecht werden. Leider werden die Vorzuege von AM von den Nutzern nicht immer
genutzt - denn es kommt immer wieder - liegt in der Natur der Sache - dasz auch mal gedoppelt wird. Da die Geraete so gut wie nie haargenau auf der gleichen Frequenz
arbeiten hoert man - wenn 2 gleichzeitig sprechen bei AM einen Interferenzton, hat
also ein Indiz dafuer dasz noch eine 2te Stn gesprochen hat. Trotzdem fragt selten wer nach. UNd tatsaechlich is es auch so dasz bei FM die Verstaendlichkeitsschwelle
schon eher eintritt als bei AM, also da wo man wegen des "FM-"Rauschens die Gegenstation nicht gerade nicht mehr verstehen kann ist in AM die Verstaendlichkeit immer noch gegeben. JA und dann wuerde man heutzutage auch eher an Digitalfunk denken als an FM. NUR: da ist der zuvor beschriebene Effekt noch ausgepraegter:
Die Verstaendlichkeit ist IMMER gleichbleibend einwandfrei BIS diese Schwelle erreicht wird. Nur - im Digitalfunk hoert man nicht dasz man sich dieser Schwelle naehert, ggf. rechtzeitig Frequenzwechsel macht und dann ist der Empfang SCHLAGARTIG weg. Beruecksichtigt man all diese Gegebenheiten gibt es derzeit absolut keinen vernuenftigen Grund der Umstellung. Wobei die Sache mit den Kosten ansich auch schon ueberholt ist, denn durch die Umstellung auf das neue Raster muszten ja bereits die Geraete getauscht werden. Waere eine andere Modulation als AM wirklich hilfreicher / vorteilhafter, dann waere DAS DIE Gelegenheit zur Umstellung gewesen !
Weil man bei schlechter Verbindungsqualität (z.B. wegen großer Entfernung) FM vergessen kann, mit AM aber Funksprüche durchaus noch zu verstehen sind.
Im Frequenzbereich des Flugfunks (ab ca. 120 MHz) könnte man nämlich durchaus FM machen (siehe Radio, das ist sogar darunter), aus oben genanntem Grund tut man das aber nicht.
Amplitudenmodulation (AM) ist die einfachste und somit die älteste Modulationsart. Bei Störungen (z. B. bei Dauerträgern oder wenn 2 Piloten gleichzeitig senden) kann man bei AM meist noch etwas verstehen, ganz im Gegensatz zur Frequenzmodulation (FM). Dort überwiegt der stärkere Träger!
Bei sehr schwachen Signalen hat AM deutliche Vorteile gegenüber FM: Ein FM-Signal ist entweder gut hörbar oder das starke Diskriminator-Rauschen macht bei schwachen Signalen jegliche Kommunikation unmöglich. AM „geht immer“!
Obwohl FM weniger störanfällig ist, die Vorteile der Amplitudenmodulation und der Sicherheitsaspekt von AM überwiegen beim Flugfunk.
P. S.:
ALLE Luftfahrzeuge senden (von 118 bis 137 MHz) in AM, auch Sportflugzeuge!
Nicht der ganze Flugfunk läuft im AM; Sportflugzeuge senden beispielsweise in FM.
AM hat einen ganz einfachen Grund: Wenn zwei Stationen gleichzeitig senden dann "überbügeln" sie sich nicht wie bei FM sondern es ist immer noch eine "einigermaßen" verständlich; ggf. auch beide. Bei FM führt Duplex zu einem einzigen unverständlichem etwas. Es ist also eine Frage der Betriebssicherheit.
@Gluglu:
Sportflugzeuge wickeln den normalen Sprechfunkverkehr mit Tower, Radarleitstellen, Flugleitung/Luftaufsicht an Sportflugplätzen usw. EBENFALLS in AM ab.
Bitte nenne einen plausiblen Punkt/Fakt, nachdem Sportflugzeuge in irgendeiner Form funktechnisch in FM senden/arbeiten - EINZIGE Teilausnahme: VOR´s (Drehfunkfeuer) arbeiten NUR TEILS mit FM 30-Hz-Frequenzmodulation eines 9960-Hz-Unterträgers. Der Rest läuft in AM.
Wobei nicht jedes Sportflugzeug zwingend mit ILS bzw. VOR ausgerüstet sein muss.
Der Transponder scheidet lt. meiner Info mit seiner Impulsmodulation auf 1090 Mhz (Antwortfrequenz des Luftfahrzeugs zum Boden) dabei aus. Ebenso arbeitet das gängige ILS-System wie u.a. Localizer mit AM-Modulation.
Kommt hierzu keine plausible Antwort, wonach wohl ALLE Sportflugzeuge lt. deinem Originalteilzitat "beispielsweise in FM senden" wars das wohl mit deiner Glaubwürdigkeit.
Die Antwort mit der Betriebssicherheit ist die einzig richtige Antwort, alle anderen gehen leider nicht auf die Frage ein und erklären nicht gefragtes, also für den Fragesteller unwesentliches..