Warum werden die Menschen immer oberflächlicher und materieller?

8 Antworten

Welchen Rat suchst du damit?

Aus eigener Erfahrung würde ich behaupten: Angst! Dazugehören ist für viele mit das Wichtigste im Leben, zu einer Gruppe zu gehören...da ist es egal, ob dann eigene Bedürfnisse hinten an gestellt werden müssen oder man sich selbst aufgibt, auch, ob man sich das überhaupt leisten kann...hauptsache man gehört irgendwo dazu, kann "mithalten". Und sicherlich bei einigen auch ihre Funktion als "Neiderreger"...man hat was, was sich andere nicht leisten können, zieht damit Neid auf sich, kann sich darin sonnen...

Alles in Allem arme Würschtl...

Der Gesellschaftszwang und die damit verbundene Vorstellung der Adäquatheit der Lebensweise haben in materialistisch geprägten Industrienationen dies zur Folge gehabt. Man hat sich in der Gesellschaft einzuordnen, um nicht von ihr ausgestoßen zu werden. Nur wenige haben genug Selbstbewusstsein, sich hiervon abzuheben. Wenn man nicht bereits zu frühem Zeitpunkt im Leben die wahren wichtigen Werte des Lebens anstatt Materiellem erzählt bekommt wäre eventuell eine andere Entwicklung entstanden. Ich hatte mal einen Text befasst, der sich kritisch mit folgendem Zitat auseinandergesetzt hat: „Wer zu handeln versäumt, ist noch keineswegs frei von Schuld. Niemand erhält seine Reinheit durch Teilnahmslosigkeit." (Siegfried Lenz) Hierzu habe ich Kritik an der Gesellschaft geübt und verschiedene Aspekte angesprochen, die auch in dieser Fragestellung hier relevant sind:

Der Mensch vermeidet möglichst unnötige Stresssituationen und versucht, mit seinen eigenen, vermaledeiten Lebenstangenten seine damit anknüpfenden, eigenen Erfolge mit den unabdingbaren Hindernissen und Fügungen unter Unterordnung sowie Einhaltung gesellschaftlicher Normen umzusetzen. Negative Einflüsse werden bereits beim eigenen Ich häufig verdrängt, um sich das Leben auch in gewieften Situationen schönzureden und – gleichend einer Traumwelt – seine begrenzte Zeit schauspielernd, gefangen und beschränkt verweilen zu lassen, um letztlich nie seine wahren Ziele zu erreichen, sondern – paralysiert – beschränkte, mit Geld bezahlbare Objekte mit einem trügerischen Lächeln zu korrespondieren versuchen. Hier wird geschildert, dass der Mensch sein Leben und seine Erfolge durch gesellschaftliche Unterordnung definiert und sich in Wahrheit gar nicht individuell entwickelt, sondern - gleichend einer Maschine - rational ist. Daraus geht hervor, dass man ein glückliches Leben schauspielert und weitaus eingeschränkter lebt als einem womöglich bewusst ist. Einerseits spielt die Erziehung eine wichtige Rolle. Eltern, die selber nicht materialistisch agieren werden das Kind auch (zumindest) weniger materialistisch prägen. Andererseits ist es die einfachste Methode, einfach dass zu tun was andere auch machen; sich dann daran zu gewöhnen und eventuell sogar kurzzeitig zu freuen. Dass wir uns aber über Materielles nur kurzzeitig freuen liegt an nichts anderem als dass man eigentlich nach ganz anderen Dingen/Werten im Leben strebt. Da man aber sehr leicht gemobbt werden kann oder ausgestoßen wird geht man mit dem Strom. Diese Entwicklung ist ziemlich traurig. Ich persönlich kaufe nicht stets die neusten Klamotten und besitze nicht einmal ein Handy oder Smartphone. Zu früher Zeit habe ich mich schon von Materialismus und "gesellschaftlicher Adäquatheit" abgehoben und mache dies, was mir wichtig ist.

UserKing  30.05.2014, 10:45

Eine sehr schöne Antwort!

Beste Grüße, UserKing

0
CyberKlaeffer  08.04.2018, 12:34

Da stimme ich dir zu.
@Userking

0

Tut doch nicht immer so, als waere das etwas Neues. Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben. Ob vor 10 Jahren, 20 Jahren oder 100 Jahren, nur waren halt damals die Dinge anders, die man haben musste, um einen bestimmten Status in der Gesellschaft zu haben.

Und auch du bist nicht einfach neutral. Auch du beurteilst Leute nach dem, was sie haben oder nicht haben. Und indem du dich dazu entscheidest nicht Teil der Gruppe zu sein, die sich ein neues Handy kauft, setzt du dich eben bewusst in eine andere Gruppe von Menschen, die ihre eigenen Macken hat, aber sicherlich nicht besser oder schlechter ist.

ganz einfach: die menschen werden immer fauler, haben angst ausgeschlossen und dadurch out zu sein.

Ich finde das eine sehr gute und berechtigte Frage. Es fällt mir auch immer wieder auf. Eine Erklärung habe ich bereits gefunden. Auf bestimmten privaten Sendern wird uns vorgelebt, ja, praktisch wie 'man' zu sein hat; die Internetseiten sind auch ähnlich aufgemacht. Ich finde das abstoßend, widerwärtig, engstirnig und nur auf ein sogenanntes 'in-sein' abgezielt. Ein Grund, weswegen ich nie Privatsendungen sehe. Aber eines finde ich lustig: wenn ich zum Beispiel bestimmte Mädchentypen sehe - an den verschiedensten Orten, denke ich: die hast Du doch gerade eben da und dort gesehen. So gesehen machen diese Menschen sich für meine Begriffe lächerlich, und das, was sie eigentlich wollen - eine Persönlichkeit - wird so grotesk, dass sie sich selbst eine Klatsche geben. By the way, ich würde gerne wissen, wer hinter dieser Frage steckt. Allein durch diese Frage bist Du mir sympathisch. Melde Dich mal! Liebe Grüße

xxyUnwissende  02.06.2014, 19:56

Findest Du das selbstverständlich, dass ich mir diese Mühe gebe und absolut keine Reaktion von Dir? Schade!

0