Warum werde ich oft kritisiert?

8 Antworten

Könnte es sein, dass Du unter einem eher geringem Selbstbewusstsein leidest? Versuche einfach, "Dein Ding" durchzuziehen und lass Dir die ungerechtfertigte Kritik anderer einfach am Allerwertesten vorbeigehen. Es gibt viele Leute, die gerade dann, wenn sie diesen "Schwachpunkt" bei anderen bemerken, ihn auch gnaden- und rücksichtslos ausnutzen, um sich selbst dadurch vermeintlich besser darzustellen. Indem Du auf Sinnloses, Unkonstruktives und vor allen völlig Ungerechtfertigtes gar nicht erst eingehst, nimmst Du diesen Leuten den Wind aus den Segeln. Wenn Du eine andere Meinung vertrittst als Deine Gesprächspartner, solltest Du darauf hinweisen, dass Du deren Meinung akzeptierst....jedoch erwartest, dass auch Deine Meinung akzeptiert wird...oder das Gespräch beenden.

Also, aus diesem Text lässt sich keine direkte Hilfe ableiten.

Du müsstest mal analysieren, woran diese Wahrnehmung deinerseits liegt.

Das heißt, einerseits beobachte mal, ob DU besonders sensibel reagierst, weil du ggf. mit Kritik rechnest und daher auch Aussagen missverstehst, weil du sie als Kritik auslegst, während andere das gar nicht so meinten. 

Auf der anderen Seite analysiere mal, wie die Gespräche verlaufen und ob du daran etwas ändern kannst. Also anders reagieren, so dass du nicht mehr kritisiert werden kannst. Z.B. zustimmen, den Gesprächspartner ernst nehmen, das Thema ändern, nachfragen, wie er zu der Meinung kommt, andere Arten von Erklärungen als vorher liefern, einfach nicht über das Thema reden ("das haben wir schon abgehakt, darüber rede ich nicht mehr mit dir!") usw. Überlege auch, was du vorher gesagt oder getan hast - je nach Gesprächspartner Tage, Wochen oder Jahre vorher - dass dieser Eindruck evtl. beim Gesprächspartner entsteht.

Du steckst außerdem in einer Falle: Es ist dir wichtig, dass deine Einschätzung mit der der Gesprächspartner übereinstimmt, du möchtest also eine Art "Erlaubnis" für deine Nachtbarbeit etc. Überlege, warum das so ist. Und ob das auf alle zutrifft. Steht jemand zu dir, den du gar nicht im Sinn hast, weil du nie Konflitkgespräche mit ihm hast? Dann erzähle nur dem von deiner Nachtschicht. Überlege, ob du die Meinungen der anderen einfach als ihre Meinungen stehen lassen kannst, also einfach nicht mehr über den Streitpunkt redest. Du weißt, wie sie denken, sie haben das oft genug gesagt, es bringt nichts, weiter darüber zu reden. Es ist dein Leben, deine Verantwortung, du hast ihre Kritik zur Kenntnis genommen, jetzt redet ihr über etwas anderes - Punkt.

Auch der Ton und die Art und Weise wie man etwas sagt kann eine Wahrnehmung beeinflussen. "Ich trinke keinen Alkohol" kann man entspannt/ locker sagen, ängstlich ("bitte glaub mir das"), gestresst (hoffentlich glaubt er mir das), arrogant ("im Gegensatz zu dir"), angeberisch ("ich bin ein viel besserer Mensch als du" - die Haltung kennt man z.B: von einigen Veganern im Netz). Je nachdem, wie man es sagt, hat der Gesprächspartner einen Grund, dagegen zu reden. "Ich trinke keinen Alkohol, du kannst aber gern einen Wein bestellen!" sollte keinen stören. Das ist nur eine Aussage. Wenn nach mehrfachem Treffen, auf dem der andere Alkohol trank, immer noch das Thema bemüht wird, würde ich mich fragen, ob der keine anderen Themen hat!

Allgemein scheint dein Grundproblem evtl. wirklich zu sein, dass du volle Zustimmung, "Erlaubnis" für deine Entscheidungen von anderen möchtest. Das wird nicht passieren! Man wird nie 100%ig mit anderen übereinstimmen. Man kann aber mit den Gegensätzen locker umgehen - "ich bin anders als du, wir können aber trotzdem reden und etwas gemeinsam unternehmen, ohne dass einer den anderen ändern möchte".

Versuche mal ggf. online Leute zu finden, die in Teilen mit deinen Einstellungen übereinstimmen und dich daher ein bisschen aufbauen.

Ich trinke auch keinen Alkohol und keinen Kaffee. Ich mag beides  nicht, habe aber auch früh bei Freunden und teilweise Familienmitgliedern Folgen von Abhängigkeit gesehen und hatte daher nie das Bedürfnis, etwas zu probieren. Habe das mal einer Therapeutin gegenüber erwähnt als Problem, weil beides jedenfalls früher in meinen Augen zum Erwachsenwerden gehörte. Sie meinte daraufhin, man könnte es auch als besonders verantwortungsbewusst ansehen. Tatsache ist aber, dass es bei mir inzwischen keine bewusste Ablehnung sondern Gewohnheit ist, ich habe einfach kein Bedürfnis nach beidem und es schmeckt mir nicht. Ich muss also keine große Sache daraus machen. Bei WG-Abendenen, auf denen alle teilweise mehr als eine Flasche Wein getrunken haben, hatte ich aber nie Probleme; es wurde nie kritisiert oder überhaupt thematisiert, dass ich nicht mittrinke.

Es gibt genug Menschen, die bewusst sehr gesund leben, Sport treiben, nicht rauchen, trinken, Kaffee und Süßigkeiten, Fastfood, fettiges Essen, Fertigprodukte etc. meiden und völlig akzeptiert sind. Evtl. suche mal solche Communities online und tausche dich über ihre Erfahrungen mit anderen und ihren Lebensstil aus, so dass du etwas mehr Rückenwind bekommst.

PS

Noch ein Beispiel. Ich hatte früher immer Probleme mit meiner Mutter, die wollte, dass ich jedes WE nach Hause kam. Erzählte ich, was ich machen wollte, wurde argumentiert, dass das unwichtig sei oder ich es auch bei ihr machen könne (was nie der Fall war). Also ging ich dazu über, nur noch zu sagen, dass ich keine Zeit oder etwas vor hätte, egal, wie sehr sie nachbohrte und mit der Zeit klappte das immer besser. Evtl. wäre das für dich ein Ansatzpunkt: Vermeide Aussagen, die zu Kritik führen!

Solchen Menschen sollte man aus dem Weg gehen.
Tuhe was du für richtig hältst und höre einfach nicht auf diese Leute.
Du brauchst dich auch nicht zu beweisen, denn Menschen werden einen immer kritisieren.

Hast du viell schonmal darüber nachgedacht das du einfsch keine Kritik ab kannst...?!:/ bzw das zuuuu ernst nimmst. ..?!?;)