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Wäre der Gewinn so hoch würde ihn wohl einer der Mitarbeiter übernehmen, könnte der Besitzer einen Geschäftsführer einstellen (und noch immer daran verdienen) resp wäre die Ablösesumme entsprechend höher :) ...

Ich nehme an neben Mitarbeiter (Löhnen) fällt auch noch eine Miete / Pacht an, man kann davon leben - mit entsprechendem Einsatz :)

Machen wir doch einfach mal ein Rechenexempel:

900.000 Euro Jahresumsatz sind bei einem Kiosk vielleicht 90.000 Roherlös. Denn im Gegensatz zu großen Supermärkten bekommt ein kleiner Kiosk im Großhandel keine sonderlich tollen Einkaufskonditionen.

Von diesen 90.000 Euro wird neben dem Unternehmer selbst allermindest eine weitere Kraft benötigt werden, um den Kiosk im Zweischichtbetrieb zu sinnvollen Zeiten geöffnet halten zu können.

Weiterhin kostet das Ding wahrscheinlich um die 1000 Euro Miete/Monat, oder bei Eigentum ggf. entsprechende Instandhaltungsaufwände.

In den Wintermonaten kommen üble Heizkosten dazu, wenn der Verkäufer bei Minusgraden nicht erfrieren will. Sind aufs Jahr gerechnet bestimmt auch noch mal 2000 Euro.

Dann würde ich noch 200-300 Euro "Verwaltungskosten" pro Monat ansetzen.

Und jetzt rechnen wir mal Roherlös abzüglich Sachkosten:

90.000 Roherlös - 12.000 Miete - 2000 Heizkosten - 3000 Euro Verwaltungskosten = 73.000 Euro.

Davon müssen dann zwei Leute leben können, wovon selbstverständlich niemand krank werden darf und erst recht nicht die Frechheit besitzen sollte, mal in Urlaub fahren zu wollen.

Wenn 73.000 Euro für zwei Bruttogehälter plus Arbeitgeberanteile reichen sollen, reden wir über ein Monatsbrutto von ca. 2400 Euro pro MA.

Wenn man realistisch rechnet und noch 1.25/12 für Urlaub/Krankheit als Reserve einbezieht, bleibt für die beiden festen MA ein Monatsbrutto von 2150 Euro.

Klar, davon kann man leben. Aber ein Spitzenverdienst ist das nun auch nicht gerade.

vielleicht hat der Verpächter eine andere langfristige Planung, als dort ein Kiosk zu belassen...

Jemand, der gesundheitlich nicht mehr auf dem Damm ist, wird anders vorsorgen, wenn da nicht ein Handycab besteht....

Ein so hoher Umsatz für ein Kiosk ist bestimmt an einige Verträge gebunden.....

Ich würde mir neben der BWA das Umfeld genau ansehen, mit Kunden und Lieferanten sprechen, bevor ich eine Entscheidung treffe.

Das kann doch viele Gründe haben. Wir haben hier in der Nähe einen Kiosk dessen Miete einfach extrem hoch ist! Ich habe da glaub ich schon die fünfte oder sechste Partei einziehen sehen. Jeder versucht sein Glück und wird nicht glücklich.
Klar Hauptstraße, gleich beim Einkaufszentrum, sehr nahe Autobahn, wichtiger Punkt.
Selbst die Beschaffung wäre gleich ums Eck.

Es gibt kein fließendes Wasser, man muss immer in das Einkaufszentrum dafür. Toilette wäre dort aber auch vorhanden.

Wie oft las ich da "Sehr gut gehender Kiosk abzugeben"
"Gut gehender Kiosk"
"Voll ausgestatteter Kiosk"
usw.
Einige haben sogar einen Art Wintergarten darum gebaut. Im Winter gab es Glühwein usw.
Ich glaube der Laden läuft grundsätzlich nicht schlecht, es ist aber halt anstrengend.

Für einen Einheimischen klang es schon eher lächerlich :-) Ich meine wenn der Laden so gut läuft, warum verkaufst du ihn denn dann?

Mal fehlte das klare Konzept, mal fehlte die Unterstützung, mal fehlte dies + das. Es gibt viele Gründe. Ich glaube so ein Kiosk kann auch echt anstrengend sein, den ganzen Tag offen und warten bis die Leute kommen.

Die 300.000 Gewinn sind so ungefähr um den Faktor 10 zu hoch geschätzt.

Wie es bei Kiosken aussieht, weiss ich nicht genau, abe die Umsatzrendite im EInzelhandel liegt im Bereich von 3,5%. Also bleiben von den 900.000€ Umsatz etwas über 30.000€ Gewinn übrig.