Warum vergeben Deutsche ausländische Namen?

7 Antworten

Wenn jemand einen ausländischen Namen schöner findet, nimmt er eben den.

Es ist sowieso die Frage was eigentlich "ausländisch" bedeutet. In Sachen Musik z.B. wäre deutsche Musik für mich "ausländische Musik" aus dem Grund, dass ich sie eben fast nie höre und sie mir "exotisch" vorkommt. Bei der Musik seit etwa 2000 ist bei mir der Türkisch-Anteil so groß, dass alles andere als "ausländisch" gilt. Das färbt natürlich ab, was bei mir als "ausländischer" Name gilt und was nicht - z.B. ist Brunhilde für mich viel eher ausländisch als Gökçe.

Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wer das mal gesagt hat, aber es war sehr bezeichnend:

An den Namen der Kinder erkennt man den Intelligenzquotienten der Eltern.

Die meisten Kinder mit ausländischen Namen aber deutschen Eltern finden sich in sogenannten Brennpunktvierteln in den Großstädten. Da laufen einige Schakelines und Justins rum. Wahrscheinlich, um irgendwie speziell zu sein, weil die Promis machen das ja auch.

Die Promis wollen ihren Kindern auch auf Gedeih und Verderb viel zu oft irgendwelche besonders außergewöhnlichen Namen geben (North West, Jimmy Blue usw.), einfach, um besonders zu sein.

Naja und damals in der DDR war das eben rine der wenigen Freiheiten, die man als Bürger hatte und dann haben die Kinder eben ausländische Namen bekommen (René, Sandy, Nancy usw.). Das hatte was von Revulotion im Kleinen.

Letztendlich tut man den Kindern mit allzu ausgefallenen Vornamen aber keinen Gefallen. Jeder kennt die Probleme mit dem Namen Kevin. Und wir Menschen denken nun mal in Schubladen. Die Schantall Klotzmeier hat schlechtere Chancen einen normalen Ausbildungsplatz zu bekommen als die Stefanie Klotzmeier. Und selbst, wenn die Schantall studiert, wird sie durch ihren verkorksten Vornamen nicht richtig ernst genommen.

Anders sieht die Sache aus, wenn die Eltern unterschiedliche Nationalitäten haben. Dann wählen die meisten (zumindest von denen, die ich kenne) die Namen der Kinder so, dass sie a) im Klang zum Nachnamen passen und b) in beiden Sprachen funktionieren.

uhyrius  09.10.2023, 10:22

Chantal in der französischen Schreibweise ist ein sehr schöner und traditioneller Name. Weil er gelegentlich eingedeutscht geschrieben wird und eine zeitlang Mode war, wird er deswegen kein bisschen weniger schön. Ich bezweifle, dass Personen in Deutschland mit Namen wie Chantal oder Kevin Nachteile in einem Ausmaß haben, wie Du sie beschreibst. Ich sehe da deine Antwort schon eher als Herabwürdigung dieser Namen. Ganz abgesehen davon ging es allgemein um ausländische Namen und die allermeisten werden nur selten vergeben. Was sollte gegen diese ausländischen Namen sprechen. Wichtig ist doch nur, dass man sie in Deutschland aussprechen kann.

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Dackelmama84  09.10.2023, 19:03
@uhyrius

Das hat auch seinen Grund.

Nenn in DE deine Töchter Angelique, Chantal und Jaqueline und du hast einmal den Puff durch. Egal, wie traditionell der Name in Frankreich ist.

Nenn deine Söhne Kevin, Justin und Jerome, dann hast noch die Türsteher/Zuhälter dazu.

Dein Name verrät, aus welcher Schicht du kommst und, wenn deine Eltern (Helmut und Gisela Grandlhuber) dich Angelique oder Jerome Grandlhuber nennen, dann ist der erste Gedanke "Assis". Und der Spruch, dass Kevin kein Name, sondern ein Zustand/eine Diagnose ist, kommt auch nicht einfach aus dem Nichts.

Bei einem Kevin denkt man eben eher an einen Hartzer als bei einem Andreas, Ludwig oder Michael. Bei Letzteren ploppt automatisch das Bild von der behüteten Kindheit im Einfamilienhaus auf.

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uhyrius  09.10.2023, 19:19
@Dackelmama84

Bei "Kevin" fällt mir als erster Kevin Kühnert ein. Ich mag ihn nicht, aber er hat es in der Politik weitgebracht. Persönlich kenne ich gar keinen Kevin, nur Kevins aus dem TV, Internet etc.

Chantal kenne ich eine persönlich, eine ehemalige Kommilitonin von der Hochschule, sehr intelligent.

Sorry, aber ich kann deine Vorurteile nicht bestätigen. Ich finde eher deutsche Vornamen wie "Ludwig" altmodisch. Michael geht, den gibt's ja auch auf Englisch.

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Namen können zwar weltweit in verschiedenen Kulturkreisen entstehen, haben aber eigentlich selber keine Nationalität . Nur ein Bruchteil der in Deutschland gebräuchlichen Namen sind hier entstanden , die häufigsten stammen wohl aus der Bibel (hebräischen Ursprungs ) und auch viele aus dem griechischen Sprachgebrauch .

Eine Zeit lang hat man sich nach Frankreich orientiert und in letzter Zeit klingen die Namen halt Englisch. Daran ist nichts auszusetzen . Ich bin über 70 und trage einen französischen Namen .

Ich halte es für selbstverständlich, dass Namen aus anderen Ländern kommen, vor allem in unserer globalisierten Gesellschaft. Aber ich würde meinem Kind keinen Namen geben, der offensichtlich fremd ist und in meiner Sprache komisch klingt.