Warum verdunstet Wasser bei unter 100 grad?

5 Antworten

Die gängige Vorstellung vom Siedepunkt ist falsch. Dieser kennzeichnet nicht die Temperatur an der Wasser gasförmig ist, sondern die maximale Temperatur des flüssigen Wassers.

Die einzelnen Wassermoleküle tauschen ständig ihre Energie durch Zusammenstöße aus. Dabei kommt es dann immer wieder vor, dass einzele Moleküle soviel Energie "einsammeln", dass sie sich aus dem Verband des flüssigen Wassers lösen und verdampfen können.

Die Energie dieser Moleküle wird dem flüssigen Wasser dabei entzogen, welches sich durch Abkühlung bemerkbar macht. (Verdunstungskälte)

Erhöht man nun die Energie des Wassers durch Temperaturerhöhung, erhöht man auch den Anteil der energiereichen Moleküle und es verdampfen mehr.

Erreiche ich irgendwann den Siedepunkt, so stellt sich im praktischen Versuch ein Gleichgewicht ein: Die Energie dich ich durch Erhitzen zuführe, verliert das System sofort wieder durch die "Verdunstungs"kälte.

Aus diesem Grund kann ich die Flüssigkeit nicht weiter erhitzen.

Usedefault  02.08.2018, 10:47

Was ist wenn man Wasser in einem geschlossenen isolierte Behälter auf 1000 Grad erwärmt? Ist es dann gasförmig oder flüssig?

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Neuerfan1  30.01.2023, 02:26
@Usedefault

Unter sehr hohem Druck könnte es unter Umständen flüssig bleiben; bei Normaldruck ist es nicht nur gasförmig, sondern wird dir durch den immensen Dampfdruck (je nachdem welchen Behälter du nimmst) auch den Behälter vernichten.

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Hi,

bei Erreichen des Siedepunktes haben alle Teilchen die Möglichkeit, die Flüssigkeit (genauer: den Raum, den die Flüssigkeit einnimmt) zu verlassen und in die Gasphase überzugehen.

Vor Erreichen des Siedepunktes haben nur einige der Teilchen genügend Energie, die Flüssigkeitsgrenze zu überschreiten. Dabei nehmen sie etwas Energie aus der Flüssigkeit mit (Verdunstungskälte).

Du musst also zwischen Sieden(Verdampfen) und Verdunsten unterscheiden. Dazu brauchst du den Begriff "Dampfdruck". Zwischen dem See (Flüssigkeit) und der darüber liegenden Luft (Gasphase) stellt sich also ein Gleichgewicht ein. Das Ergebnis ist die relative Luftfeuchte, also der Wasseranteil in der Luft, obwohl diese gar nicht 100°C war ist.

m.f.G.

anwesende 

Im System flüssiges Wasser haben alle Moleküle eine unterschiedliche Geschwindigkeit. Je höher die Temperatur ist, um so höher ist der Anteil der Wassermoleküle, deren Energieinhalt groß genug ist, auszubüchsen (also das System zu verlassen -> Dampfdruck). Am Siedepunkt ist der Dampfdruck gleich dem Atmosphärendruck, auch im Inneren der Flüssigkeit ist er groß genug, dem Außendruck standzuhalten. Die Dampfblasen stabilisieren sich und steigen auf Grund Ihrer geringeren Dichte an die Oberfläche und zerplatzen. Die Flüssigkeit siedet.

Damit wir bei den aktuellen Temperaturen überleben können.

Ansonsten such nach Dampfdruck.

weil verdunsten nicht sieden ist... Waser siedet bei 100 Grad, es verdunstet aber auch vorher schon.