Warum verdienen Menschen in einer Behindertenwerkstatt so wenig?
Es sind ca 180 bzw seit 2017 ca 211eur
Mit Abzügen Handyvertrag etc. haben die doch nichts im Monat..
3 Antworten
Ich würde sagen, weil man davon ausgeht, dass sie auch nichts - außer Taschengeld - brauchen.
Wer in einer Behindertenwerkstatt arbeitet, ist schließlich nicht für den normalen Arbeitsmarkt geschaffen. Daraus resultiert auch, dass eine selbstständige Lebensführung an sich eingeschränkt ist. Sie sind auch im Alltag auf Hilfe und Betreuung angewiesen.
Aufgrund der Behinderung werden sie also sowieso vielseitige Leistungen in Anspruch nehmen. Sie müssen mit ihren Verdienst keinen Lebensunterhalt bestreiten.
Weiterhin bedingen kognitive Einschränkungen auch, dass man verantwortungsbewusst mit Geld umgehen kann.
Der Verdienst ist ein bloeßes Taschengeld und dafür ist 211 Euro viel. Gesunde Menschen haben das nicht unbedingt monatlich zur freien Verfügung nur für Hobbys und Interessen.
Ich arbeite in einer Behinderteneinrichtung. entsprechend stärker sind die Menschen beeinträchtigt.
Immerhin bist du soweit beeinträchtigt, dass du auf dem normalen Arbeitsmarkt nicht einsetzbar bist.
Und für dein tägliches Leben ist gesorgt. Miete, Lebensmittel etc. werden mit anderen Gelder finanziert. Daher sind 200 Euro völlig ausreichend. Mit einem normalen Beruf hättest du nicht mehr Geld zur Verfügung, da du ja alle Kosten erstmal decken musst. Wenn alles lebensnotwendige finanziert ist, ist es gut, wenn noch 200 Euro übrig bleiben.
Von daher bist du hier keineswegs schlechter gestellt.
Welche Kosten, die man in einem Beruf nicht hätte, müssen bei mir nicht gedeckt werden? Miete, Lebensmittel, Versicherungen usw. muß ich trotz Behinderung natürlich selber zahlen.
Und ich bekomme für meine Arbeit 0,00 Euro, also nichts. Meine Rente ist zu hoch.
Ich bin wegen einer psychischen Erkrankung vollständig erwerbsunfähig, arbeite halbtags in einer Werkstatt.
Dafür, daß Du als Angestellter in einer solchen Einrichtung arbeitest, hast Du wohl wenig Erfahrung mit Rehabilitanten.
Wie will man mit 200 Euro ein ganzes Leben stemmen? Da geht die Rechnung nicht auf. Außer Pflegegeld musst du auch noch andere Gelder bekommen. Rente, sagst du ja selber.
Ja, ich bin schließlich in der Pflegeeinrichtung. Wir haben gerade mal 5 Bewohner, die unter der Woche in eine Tagesstätte gebracht werden. Einer davon ist bereits Rentner und bekommt daher kein Geld mehr. Und nur einer bezieht aus der Reha Taschengeld. Die anderen sind dort zur "Beschäftigung". Sie sind in keinster Weise produktiv einsetzbar.
Da ich auch eigentlich einen Pflegeberuf erlernt habe, der nicht auf behinderte Menschen zugeschnitten ist, bin ich noch relativ unerfahren dahingehend, was außerhalb unserer Pflegeeinrichtung geschieht.
Ich bin nicht von Geburt behindert, meine Behinderung trat erst ein, nachdem ich gut 30 Jahre berufstätig war. Daher bekomme ich eine Rente wegen vollständiger Erwerbsminderung. Meine Tätigkeit in der Werkstatt ist auch keine Beschäftigung-Therapie sondern eine Arbeit, für die die Auftraggeber (normale Firmen) bezahlen.
Wie kommst Du auf die Summe von 200 €? Für die Tätigkeit in der Werkstatt bekomme ich 0,00. Ich tue es ausschließlich für die Tagesstruktur.
Du übersieht die ganzen Frührentner, die ein recht normales Leben führen können. In einer eigenen Wohnung mit max. 3 Stunden Pflege pro Woche (!) und dazu noch einer Putzhilfe. Ich habe zwar für den Bereich Finanzen eine rechtliche Betreuerin, kann aber über mein Geld selber verfügen. Habe also eine Bankkarte und mache Online-Banking. Genug meiner "Kollege" in der Werkstatt leben vergleichbar.
Wie gesagt, wir haben nur zwei, die dazu überhaupt in der Lage sind. Einer bereits Rentner und daher auch ohne Lohn. Der andere bekommt Geld dafür.
Für die anderen ist es Beschäftigung/ Tagesstruktur.
Mit den 200 Euro beziehe ich mich auf die Frage. Dort wird ein Satz von 211 euro angegeben. Ich habe gerundet. Das ist aber auch etwa die Summe, die unser einer Bewohner auch für seine Arbeit erhält.
Auch Frührentner beziehen ihren Lebensunterhalt eben aus anderen Töpfen. Rente. So wie du auch. Und darum ging es doch in der Ausgangsfrage. Was auch immer Hintergrund ist. Keines muss von dem Verdienst aus einer Behindertenwerkstatt leben. Der Lebensunterhalt ist mit Pflegegeld/ Rente/ Sozialleisteungen etc. gedeckt. Was man verdienen könnte, dient nur dem Taschengeld.
Du hast mich ja bereits belehrt. An der Begründung muss entsprechend gefeilt werden.
0 Euro treffen ja auch nicht auf den Fragesteller zu. Du hast hier deine Geschichte erzählt, aber ich finde, so ganz sollte man die Antwort nicht von der Frage entkoppeln und daraus versuchen eine Allgemeingültigkeit zu finden.
Dann feile mal an der Begründung.
Eine allgemeingültige Antwort auf die Ursprungsfrage gibt es nicht. Dafür haben wir zu wenig Informationen bekommen. Auf mein Nachfragen hat der FS bisher leider nicht geantwortet.
Trotzdem haben hier fast alle (auch Du) versucht, eine allgemeingültige Amtwort zu geben. Der Versuch war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Das will aber leider niemand eingestehen. Da fehlt es vermutlich an Selbstwertgefühl.
Ein paar mehr Sachen müßten wie schon wissen.
Arbeitest Du in der Werkstatt im Eingangbereich? Bei uns nennt sich das Berufs-Bildungs-Bereich (BBB).
Bekommst Du eine Rente oder andere Leistungen?
Weil das kein Verdienst (Arbeitseinkommen) ist, sondern ein Taschengeld zur freien Verfügung. Anders als Beschäftigte auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt müssen sie Ihren Lebensunterhalt davon nicht bestreiten.
Du weist doch selbst am besten, dass man von dem Arbeitsförderungsgeld allein nicht leben kann.
Das ist nicht abwertend gemeint. Im Gegenteil, ich habe großen Respekt für Menschen mit Behinderung, die wie du selbständig sind und ohne Eltern ihr Leben ohne fremde Hilfe meistern. Vielleicht schaffst du es auf den 1. Arbeitsmarkt.
Ich bezweifele es, da ich bereits 63 bin.
Und das angebliche Taschengeld beträgt bei mir 0,00 €. Also nichts.
"Anders als Beschäftigte auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt müssen sie Ihren Lebensunterhalt davon nicht bestreiten." Der Satz steht immer noch im Raum. Du hast noch nicht verraten, woher das Geld denn kommt.
Ich habe gerade den Ratgeber für Behinderte verlinkt.
Wie du weist, bekommt nicht jeder dasselbe. Die Leistungen sind sehr individuell, weil auch die Voraussetzungen sehr unterschiedlich sind. Wer seinen Lebensunterhalt nicht bestreiten kann, bekommt Sozialleistungen.
Wovon lebst du?
"Wie du weist, bekommt nicht jeder dasselbe." Der Satz steht in totalem Widerspruch zu Deiner Äußerung "Anders als Beschäftigte auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt müssen sie Ihren Lebensunterhalt davon nicht bestreiten."
Was ist denn nun Deine Meinung? Den "alten" Śatz hast Du ja nicht zurückgezogen. Nur das Thema gewechselt.
Von ihrem Taschengeld allein können sie ihren Lebensunterhalt nicht bestreiten.
Wenn du dich damit besser auskennst - wovon ich ausgehe - stelle meinen Kommentar richtig. Ich lerne gern dazu und auch für andere ist das sicher interessant.
Du hast meine Frage auch nicht beantwortet: Wovon lebst du?
Ich brauche keine Hilfe oder Betreuung die über meinen Pflegegrad hinausgeht. Ich kann verantwortungsbewußt mit meinem Geld umgehen und lebe in meiner eigenen Wohnung. Welches Bild hast Du von den Leuten in einer Werkstatt?