Warum steht in Waschmaschinen immer Restwasser unten drin?
Man merkt es, wenn man das Flusensieb reinigt: Unter der Trommel steht noch eine nette Portion Restwasser. Das ist bei jeder mir bekannten Waschmaschine so. Bei meiner früheren Miele stand sogar in der Anleitung, dass man die 2 Liter nach dem Reinigen des Flusensiebs wieder nachfüllen soll, da das Gerät davon ausgeht, dass es mit so viel Wasser anfängt und ansonsten hinsichtlich der Wassermenge verwirrt wird.
Die einfachste Erklärung wäre, dass die Pumpe, obwohl am untersten Punkt der Maschine, halt nicht alles Wasser rausbekommt: Zumindest in Höhe ihrer Pumpflügel nicht. Mein subjektiver Eindruck ist freilich, dass die Restwassermenge größer ist als das, was bis zur Pumpenhöhe reicht. Falls ich damit richtig liegen sollte: Kennt jemand einen Grund dafür? Dieses Restwasser ist je zunächst einmal offensichtlich nachteilig, denn wo Wasser ist, gammelt es. Und da werden immer ein paar Baumwollfussel drin sein, die aufpilzen können.
Die Einfülltür soll man ja offen lassen, damit es nicht gammelt. Aber das bringt ja nur begrenzt was, wenn unten ein See steht. Ich frage mich, ob es sinnvoll ist, über die Flusensiebklappe das Restwasser abzulassen und alles trocknen zu lassen, wenn man die Waschmaschine eine Zeitlang nicht braucht (bin Single; wenn alles gewaschen ist, steht die schon mal 1-2 Wochen still, da ich gute Füllmengen anstrebe).
Die eigentlich Frage, die sich damit ergibt, ist, ob es der Waschmaschine irgendwie schadet, das ganze Restwasser wegzutrocknen.
3 Antworten
Hallo archmage
Dieses Restwasser erfüllt zwei Funktionen.
Die Klappe, die sich am Laugenbehälterausgang befindet wird durch das zurückdrückende Wasser geschlossen, so dass bei Programmbeginn das Waschmittel nicht in die Laugenpumpe gespült wird sondern im Laugenbehälter bleibt
Dieses Wasser ist auch gleichzeitig der Geruchverschluss, ohne Wasser würde der Geruch vom Kanal in die Waschmaschine und dadurch auch in den Raum kommen
Gruß HobbyTfz
Die Wama benutzt das Restwasser, welches quasi das sauberste ist was sie hat nach dem Waschvorgang, zum Vorspülen bzw mischt es mit neuem Wasser um den Verbrauch zu senken. Das ding trockenlegen würde den Verbrauch steigern und du würdest meiner Meinung nach Kalkablagerungen begünstigen. Da du niemals alles raus bekommst und der mini Rest sich dann beim Trocknen gut ablagert.
Meinste wegen des Verbrauchs? Kann natürlich sein. Das würde ich dann aber wieder unter "affige Maßnahme zum Optimieren der Verbrauchswerte" verbuchen. Wie einiges andere auch. Die Waschmaschinenhersteller konkurrieren ja miteinander um jeden Liter und jede Wattstunde im Verkaufsprospekt (vielleicht auch im Hinblick auf diese Energieeffizienz-Buchstaben). Deswegen spülen sie alle vorgabemäßig die Seife nicht mehr ordentlich aus der Wäsche aus, weil das mit so wenig Wasser halt nicht geht. Zum Glück kann man bei fast allen Maschinen irgendwie einstellen, dass mehr Spülgänge gemacht werden sollen, was den Kaltwasserverbrauch natürlich erhöht, was aber notwendig ist für ein gescheites Spülergebnis. Dann hat man auch kein Thema mit Zeolithablagerungen (weißen Flecken) bei Pulverwaschmitteln.
Das ist ja sowieso ein völig kranker Wahn. Früher hat eine Wäsche 1,5 h gedauert, bei Kochwäsche etwas über 2 h. Bei heutigen Maschinen kommste selbst bei einer 40°-Wäsche mit einem Extraspülgang schon auf 3 h. Warum? Weil mit ganz wenig Wasser gewaschen werden soll. Das senkt Wasser- und Energieverbrauch, denn bei weniger Wasser muss auch weniger Wasser erwärmt werden. Die Zeit ist der einzige waschergebnisrelevante Faktor, der in den Verbrauchstatistiken keine Rolle spielt. Also wird sie maximiert.
Die Rechnung geht aber weder wirtschaftlich noch von der Umwelt her auf. Wäsche verschleißt nämlich nicht durch das Tragen, sondern hauptsächlich durch das Waschen. Man hat also durch die langen Waschvorgänge viel mehr Wäscheverschleiß und natürlich auch viel mehr Maschinenverschleiß. Früher kam eine Miele-Maschine auf 15 Jahre Lebensdauer, das kannste heute vergessen und musst viel häufiger neue Klamotten kaufen, nur um pro Waschgang 2 Liter Warmwasser einzusparen. Dementsprechend gibt es heute auch keine Maschinen mit 16 A Stromstärke mehr, die das Wasser schnell erwärmen können. Der Waschgang dauert aj sowieso ewig; da macht es nicht viel aus, ob das Wasser 10 Minuten früher oder später warm ist.
Ich mache immer nur Kurzwaschgänge, nötigenfalls mit etwas erhöhtem Wasserstand. Die dauern bei meiner Maschine in etwa so lange wie reguläre Waschgänge bei früheren Maschinen, und wird alles super sauber.
Tja, das muss man alles wissen, und es gibt noch mehr, was man falsch machen kann. Flüssigwaschmittel verwenden zum Beispiel.
Diese Zusammenhänge sind mir alle klar, nur das mit dem Restwasser hat mich noch beschäftigt. Aber ja, ich kann mir das gut vorstellen, dass Du recht hast. Indem sie unten die Suppe tagelang stehen und gammeln lassen, können sie sich 2 Liter weniger Kaltwasserverbrauch ins Datenblatt schreiben. Wenn man sich überlegt, wieviel Wasser bei einer Klospülung durchrauscht, dann merkt man, wie bescheuert das ist. Für die 2 Liter pilzt und gammelt die Maschine, und nachher wundert man sich, weshalb man den Hautpilz nicht wegbekommt.
Das mit dem antrocknenden Kalk habe ich auch schon überlegt, habe jedoch meine Zweifel, ob das wirklich eine nennenswerte Menge ist. Hängt auch vom lokalen Wasserhärtegrad ab, aber ich glaube kaum, dass das viel ausmacht. Da reicht garantiert einmal im Halbjahr mit etwas Amidosulfonsäure entkalken, und dann ist da wieder alles blitzeblank.
Ich mache immer nur Kurzwaschgänge, nötigenfalls mit etwas erhöhtem Wasserstand. Die dauern bei meiner Maschine in etwa so lange wie reguläre Waschgänge bei früheren Maschinen, und wird alles super sauber.
Das beweist dass du keine Ahnung von Waschmaschinen hast. Wenn man immer nur Kurzwaschgänge benützt dann wird mit der Zeit die Waschmaschine verschmutzt.
Wenn die Wassermenge und die Temperatur reduziert wird dann muss die Waschzeit dementsprechend verlängert werden damit der Reinigungserfolg der Wäsche weiterhin zufriedenstellend ist
Ich wusste nichtmal dass es ein Flusensieb gibt. Wo soll das denn sein?
Da gibt es so ein kleines Büchlein,das zu jeder Waschmaschine mitgeliefert wird. Wenn man da mal einen Blick rein wirft erfährt man etwas über sein Gerät.So auch über das Flusensieb.
Wenn Du einen Frontlader hast, Deine Einfülltür also vorne und nicht auf dem "Dach" der Waschmaschine ist, dann hast Du immer unten rechts oder unten links unter der Einfülltür eine kleine Klappe. Wenn Du die aufmachst, dann siehst Du dahinter einen Drehverschluss, der zum Flusensieb direkt vor der Ablaufpumpe führt. Sollte man gelegentlich mal reinschauen, ob da drinne was hängengeblieben ist.
Achtung: Wenn Du den Drehverschluss öffnest, dann kommt Dir, wie gesagt, etwas Wasser entgegen, das, ebenfalls wie gesagt, auch mal 2 Liter ausmachen kann. Also vorher eine Schüssel unterstellen zum Auffangen. Meine jetzige Waschmaschine hat dort sogar einen kleinen Schlauch, den man vorher aufmachen und darüber den Löwenanteil des Wassers erst mal kontrolliert in ein Gefäß laufen lassen kann, bevor man den Drehverschluss aufmacht.
Danke ;)
Hatte zwischenzeitlich schon gegoogelt. Das würde erklären weshalb die Waschmaschine in letzter Zeit ein wenig unangenehm riecht trotz Maschinenreiniger.
Manchmal ganz nützlich andere Fragen zu lesen, man lernt nie aus.
Aber immerhin, 10 Jahre ging es auch ohne Reinigung.
Deien Antwort ist erst mal plausibel, vielen Dank! Demnach erreicht während des Waschgangs das Wasser gar nicht Flusensieb und Laugenpumpe, sondern erst, wenn letztere "saugt"? Das würde ja sogar mal Sinn machen (im Gegensatz zu vielem anderen, was heute üblich ist, siehe meinen obigen Schimpftext). Das mit dem Geruch klingt auch einleuchtend; freilich habe ich (warum auch immer) noch keinen Waschmaschinenablauf gesehen, aus dem es rausstinken würde. Bei vielen Neubauten hat man ja extra dafür so einen Knubbel in der Wand, wo man den Ablaufschlauch dran befestigen kann. Aber auch wenn da keine Waschmaschine steht und der Knubbel offen ist, pflegt da eigentlich nichts zu stinken (würde man bei Wohnungsbesichtigungen sonst schnell merken oder müsste einen Korken reinmachen, was ich noch nicht gesehen habe).