Warum sind Klassentreffen eigentlich so schrecklich?
Gestern war es soweit. 25 Jahre nach unseren Abschlussprüfungen haben wir uns mal wieder getroffen. Soweit war es auch ganz nett, bis auf einzelne Pappnasen, die früher schon vor Arroganz aus den Nähten platzten, waren die meisten Überraschungen positiv. Nur leider kamen auch ein paar unserer ehemaligen Lehrer. Den einen, wegen dem ich fast von der Schule geflogen wäre, konnte ich noch ignorieren, eine andere, die auch mal Klassenlehrerin meines Sohnes war, meinte jedoch, sie müsse mir ein Gespräch aufzwingen. Ich schwankte zwischen ihr ein Bier über die Klamotten kippen oder einfach sagen, dass ich nicht mit ihr reden möchte. Ich entschied mich für Stehen lassen. Mein Sohn ist noch an der Schule...
Allerdings hatte ich die ganze Zeit das merkwürdige Gefühl, in eine alte Schublade gesteckt zu werden, in die ich längst nicht mehr reinpasse. Vielleicht habe ich mich auch selbst hineinbegeben. Jedenfalls fühlte ich mich nicht wirklich wohl.
Was mache ich jetzt bei der nächsten Einladung? Nochmal hingehen? Ignorieren? Absagen? Gibt es ein Mittel, die Vergangenheit vergangen sein zu lassen und als der Mensch, der man jetzt ist, dorthin zu gehen?
Ich brauche Euren Rat.
9 Antworten
Also ich kann mit Klassentreffen auch nichts anfangen. Das liegt wohl daran, dass man hier ständig versucht die Vergangenheit aufzuwärmen, im positiven, wie negativen Sinnen. Klassentreffen haben irgendwie immer etwas Zwanghaftes an sich und an ihnen klebt die Vergangenheit fest. Mein Leben aber spielt sich hier und jetzt ab. Ich habe kein Interesse daran, mich in der Vergangenheit zu suhlen, weil sie einfach vorbei ist; sowohl im positiven, als auch im negativen Sinne. Sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen ist meiner Erfahrung nach eine ziemliche Falle, weil man irgendwie gezwungen ist, es mit heute zu vergleichen. Dieser Vergleich ist oft leidvoll. Entweder war früher alles besser und heute ist alles besch.... oder damals war alles nur schrecklich (woran man natürlich auch nicht erinnert werden will und heute ist alles viel besser. Irgendwie kommt nie etwas Zufriedenstellendes dabei heraus. Ich war nur einmal zu einem Klassentreffen und das war ausreichend genug, um die Vergangenheit auch so zu behandeln, wie ist ist. - definitiv abgeschlossen, unwiederbringbar und nicht wiederholbar. Das schöne an der Vergangenheit ist, dass sie vorbei ist und wir uns inzwischen weiter entwickelt haben. Jeder auf seine eigene Art und Weise und heute suche ich mir die Menschen aus, mit denen ich gern meine Zeit verbringen möchte. Es ist mir ziemlich egal, wie sich meine damaligen Mitschüler entwickelt haben. Ich nehme wahr, dass sich alle Menschen wirklich nach ihren Möglichkeiten bemühen, sich weiterzuentwickeln. Warum also einigen Beifall klatschen und andere abwerten. Reine Zeitverschwendung.
Heute ist wieder eins, von meiner anderen Schule, an der ich das Abitur gemacht habe. Ich gehe nicht hin, auch weil meine beste Freundin nicht kommen kann und weil mich irgendwie nicht so brennend interessiert, was aus den anderen geworden ist. Stattdessen nutze ich das schöne Wetter und spiele mit den Kindern im Garten.
Herzlichen Dank für Eure Antworten! ;-)
Es ist immer schwer, nach so langer Zeit ein Gesprächsthema zu finden, das für alle interessant ist. Außer: Hallo, wie gehts, was machts du heute, wo wohnst du, wie geht es der Familie und natürlich alte Geschichten aus der Schule, gibt es nicht viel gemeinsames.
Mit den Problemen der früheren Lehrer sollte ein jeder eigentlich abgschlossen haben. Denn auch bei diesen Lehrern war nicht alles schlecht.
Wenn du jedoch meinst, es ist nichts für dich, dann bleib beim nächstenmal zu Hause, da verdirbst du dir deine Stimmung nicht und auch nicht die deiner ehemaligen Mitschüler(innen
Nun ja, Klassentreffen sind meist schrecklich für die Leute, die früher nicht in die Klassengemeinschaft reingepasst haben. Wenn man von niemandem gemocht wurde, wird sich auch an einem Klassentreffen zu einem späteren Zeitpunkt nichts an der Tatsache ändern, dass die anderen Leute, seien es Klassenkameraden oder Lehrer, einen nicht mögen.
Eventuell wäre es hilfreich wenn du für dich persönlich reflektierst warum das Aufeinandertreffen mit deinen ehemaligen KlassenkameradInnen und LehrerInnen dir so zusetzt.
Eventuell steckst du noch in der damaligen Schublade und merkst es nur nicht mehr da es mittlerweile total zur Gewohnheit für dich geworden ist, einen eventuell negativen Eindruck auf deine Mitmenschen zu hinterlassen. Ich möchte dir natürlich nicht unterstellen, dass die Auffassung der Leute dir gegenüber auch der Wahrheit entspricht, aber würde dir gerne einen Denkanstoß geben damit du dir dein Auftreten anderen gegenüber vorführst.
Ich wünsche dir trotz dessen viel Erfolg mit den weiteren Klassentreffen. Ich kann dir übrigens einige Bücher zur Persönlichkeitsentwicklung empfehlen, sende mir doch dazu einfach eine private Nachricht. Ein gutes Buch was ich den Menschen die meine Dienste in Anspruch nehme gerne empfehle ist "Wie man Freunde gewinnt" von Dale Carnegie. Eventuell hilft es auch dir. Ich wünsche dir eine frohe Transformation.
mit dem nächsten mal nicht hingehen, strafst du alle die ab, mit denen du gut zurecht kamst und die noch waren wie damals...die blöße würde ich mir nicht geben....
und beim nächsten mal stellst du dir unliebsame personen nackig vor, gehst auf sie zu und laberst sie mit einem langweiligen monolog zu (falls sie antworten, unterbricht du sie um weiterzudozieren)...... glaub mir, du hast danach ruhe.
der abend wird danach besser.... und ausserdem gibt solche aktion ungemeine befriedigung...
ich vermute, du freust dich schon auf's nächsste treffen ;-)
und wartest schon auf die einladung.... in der zwischenzeit kannst du dir schon das entsprechende monologthema aussuchen....
;-) (Böses, sehr gehässiges Grinsen)
Eine lange und unglaublich uninteressante Geschichte....
Ich denke,dass du es am besten eine Absage ertielen solltest.Es kommen ja ohnehin nur noch 50% der Personen zu einem Klassentreffen
Das ist besser als das Bier auf den Klamotten! ;-)