Warum siedet Wasser bei 100 C aber Propan schon bei -42 C?

2 Antworten

Propan ist ziemlich unpolar, daher kann es nicht die starken Wasserstoffbrückenbindungen (besonders starke Dipol-Dipol-Wechselwirkungen, die teilweise eher als schwache koverlente Bindungen anzusehen sind, wie zum Beispiel beim Wasserstoffdifluoridanion) eingehen, die Wasser eingeht.

Statt dessen kann Propan nur sehr schwache dipol-Dipol-Wechselwirkungen eingehen, die die Moleküle eher schlecht zusammen halten. Daher siedet Propan weit schneller als Wasser.

Dieses Phänomen ist besonders auffällig wenn du die Alkane mit ihren entsprechenden Alkoholen und Alkohole untereinander, in Bezug auf ihre Siedepunkte und ihre Kettenlänge, vergleichst.

Wasser kann Wasserstoffbrücken ausbilden, Wasserstoffbrücken sind sehr starke intermolekularen Kräfte und es braucht viel Energie/Wärme, um sie zu lösen (um einen Stoff zum Sieden zu bringen müssen die intermolekularen Kräfte (zumindest teilweise) gelöst werden).
Propan ist jedoch sehr unpolar und kann deshalb nur Van-der-Waals-Wechselwirkungen ausbilden. Diese sind allerdings sehr schwach und es benötigt viel weniger Energie/Wärme, um die intermolekularen Kräfte zu lösen und das Propan damit zum Sieden zu bringen als bei Wasser.

Ich hoffe, du verstehst das so, ansonsten gerne nochmal nachfragen :)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich habe mein Abitur erfolgreich absolviert.
AllesIsi98  21.12.2021, 00:12

Ich mag es nicht gerne wenn gesagt wird Teilchen könnten "nur" Van-Der-Waals - Wechselwirkungen eingehen, denn diese umfassen sowohl Dipol-Dipol als auch Dipol- induzierter Dipol, sowie induzierter Dipol - induzierter Dipol - Wechselwirkungen, also alles. Daher kann das kein Argument sein.

Wenn du mit van der Waals-Wechselwirkungen explizit die Londonsche Dispersionswechselwirkung meinst, wäre es gut, das auch genau so zu sagen.

Dabei ist Propan aber auch nicht vollkommen unpolar, es hat ein sehr kleines, aber messbares Dipolmoment von 0,084 D, das ist aber eben verschwindend gering in Relation des Wasserdipolmomentes von 6, irgendwas D.

Die Dispersionswechselwirkung sollte hier also stärker sein, wobei Propan wegen seiner kurzen Kettenlänge auch nicht allzu viel Wechselwirkungsfläche bietet, es versagt also auf ganzer Linie und ist eine Enttäuschung für seine Eltern.

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Jessica978  21.12.2021, 00:19
@AllesIsi98

Ich meinte „nur“ Van-der-Waals-Wechselwirkungen im Vergleich zu Wasserstoffbrücken, denn da sind Wasserstoffbrücken halt schon sehr viel stärker

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