Warum reden manche Leute nicht über seine Ängste und Probleme?

11 Antworten

Freunde sind bei wirklichen psychischen Problemen auch eher ein ungeeigneter Ansprechpartner. Wer will sich schon in ein solches Abhängigkeitsverhältnis mit Leuten, die man mag begeben? Wirst du je wieder gleichberechtigt mit ihnen reden können?

Von daher ist diese Scheu durchaus berechtigt. Lieber mit jemanden darüber reden, der a) professionell ist, b) weiß was er tut und c) die Schweigepflicht befolgt.

Viele Menschen denken, daß Ihre Freunde sie verachten, wenn sie offenbaren, daß sie Probleme haben. Bei wirklichen Freunden, denen man vertrauen kann, sollte das nicht das Problem sein. Wirkliche Freunde wissen voneinander, wie es gerade steht und was die Probleme sind. Sie bewahren das Vertrauen, die gegenseitige Zuneigung und Achtung und versuchen, einander zu helfen und zwar in jeder Lebenslage. Aber solche Freunde findet man im Leben immer nur sehr wenige. Wenn Du keine solchen Freunde hast, ist Vorsicht vielleicht auch angebracht, wenn Du etwas sehr privates über Dich erzählen willst. Von Allerweltsfreunden und Bekannten bekommst Du i. d. R. wenig persönliches Engagement, wenn es Dir schlecht geht und meist schon gar keine wirkliche Hilfe. Ich kenne Deine persönlichen Probleme nicht und kann Dir nicht raten, zu irgendeinem Fachmenschen oder zu einer Beratung zu gehen. Wenn Du Dir aber Sorgen machen mußt, ob Deine Freundin die richtige Person ist für einen Rat oder Hilfe und wenn Du Angst hast, sie könnte hernach etwas Falsches von Dir denken, dann wäre es sinnvoll zu prüfen, wie weit diese Freundschaft denn überhaupt reicht.

Das einzige, was Du tun kannst, um herauszufinden, ob Deine Freunde auch Freunde sind, ist Dich ihnen zu offenbaren mit was auch immer. Das kann manchmal richtig schiefgehen, das ist wahr. Aber ohne das Wagnis einzugehen, wirst Du es niemals wissen. Fang mit einem kleineren Problem an, das nicht zu peinlich ist, keine große Angst macht und bei dem ein Vertrauensbruch oder eine blöde Antwort keinen größeren Schaden anrichtet. Warte eine Weile ab, was geschieht, wenn Du es erzählt hast. Dann siehst Du, ob eine Freundschaft wirklich eine ist oder ob sie nur zum Weggehen und Spaßhaben taugt. Viel Glück, q.

Prinzipiell kann ich Deine Freundin verstehen, denn wirklichen Freunden gegenüber sollte man über seine Gefühle, sei es Angst, Ärger oder auch Glück oder Freude, d.h. positive, als auch negative Gefühle reden können. Dazu sind sie da! Und dazu gehört natürlich auch eine gehörige Portion Vertrauen!

Über negative Gefühle , insbesondere Ängste, spricht kaum jemand gerne, denn das macht angreifbar! Darum ist Vertrauen so wichtig!

Glück und Freude zeigt man gerne und manche Menschen tragen auch Missmut gerne zur Schau (v.a., wenn er unberechtigt ist), aber Angst zeigt man meist nur situationsbedingt. D.h., wenn unmittelbar eine Angstsituation besteht.

Helfen kann Dir Deine Freundin höchstens mit einem guten Ratschlag. Einen professionellen Rat kann sie Dir kaum geben. Aber oft ist es auch schon sehr hilfreich, sich etwas "von der Seele zu reden". Dann ist es manchmal nur noch halb so schlimm!

Du schreibst aber selber, dass Du Hilfe gut gebrauchen könntest. Bedeutet für mich: es ist etwas, das Dich belastet und nicht 'mal so ruck zuck wegzureden ist! Vielleicht fällt es Dir leichter, einer neutralen Person gegenüber offen zu sein. Suche Dir in diesem Fall wirklich professionelle Hilfe, die bekommst Du über die Nr. der Seelsorge, die Krankenkasse oder vom Hausarzt. Aber versuche in jedem Fall, die Last loszuwerden und/oder das/die Probleme zu lösen oder lerne damit umzugehen.

Wer etwas von sich Preis gibt macht sich angreifbar.

Warum andere so handeln, wie du es beschreibst, darüber können alle hier nur spekulieren und Vermutungen aufstellen. Aber wissen können sie es nicht.

Ich denke es kommt darauf an was man unter Freunden versteht und wie man Freunde für sich definiert.

Wenn ich bei Facebook, oder in anderen Portalen sehe was manche an Freunden haben, oder wenn ich mich in meinem Umfeld umsehe, dann lache ich nur.

Da sind Leute die (aus ihrer Sicht) dutzende von Freunden haben. Aber wenn sie Probleme haben, können sie auf keinen von denen zurück greifen.

Ich mache es anders herum. Ich sage:

Wirklich gute Freunde sind Menschen, die uns ganz genau kennen, und trotzdem zu uns halten.

Und daher habe ich 3 gute Freunde.

Und alles andere sind für mich Bekannte. Leute die ich kenne. Die einen etwas mehr und näher. Und die anderen eben nicht so genau.

Und mit diesen Leuten werde ich sicher nicht über meine Probleme sprechen.

Aber bei meinen Freunden kann ich sicher sein, das ich sie zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen kann. Und sie können das ebenfalls bei mir.

So habe ich lieber "nur" 3 Freunde, statt dutzende.

Wenn mein Profil hier anzeigt das ich über 80 Freunde habe, dann ist das ok.

Viele davon kenne ich schon lange. Mit einigen habe ich wenige male im Jahr Kontakt. Und mit anderen mehrfach die Woche. Aber auf alle kann ich mich verlassen. Und sie können sich ebenso auf mich verlassen.

Ich denke das ist die richtige Grundlage. Und dann hat man auch genug Gesprächspartner, mit denen man sich über alles austauschen kann.