Warum nimmt bei Steigender inflation die Arbeitslosenquote ab?

2 Antworten

Dafür sehe ich wenig Anhaltspunkte.

Es gibt die Theorie, dass leichte gemäßigte Inflation die Investitionen fördern würde. Und wenn mehr investiert würde, dann auch neue Arbeitsplätze entstehen würden.

Klassische Theorie geht davon aus, dass bei niedriger Arbeitslosigkeit viel Nachfrage entsteht, weil es viele Menschen mit Geld gibt diese zu erzeugen. Die erhöhte Nachfrage kann dann leicht zu Inflation führen. Dieses Modell war über Jahrzehnte hinweg sehr stabil, jüngst nahm die Korrelation zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit jedoch ab. Die Gründe hierfür sind vermutlich vielschichtig. Das geht über Deine Frage weit hinaus.

So war es empirisch in den 70er Jahren - es gab damals ja das Zitat von Helmut Schmidt, 6% Inflation seien ihm lieber als 6% Arbeitslosigkeit - heute fehlt selten der Hinweis "am Ende hatte er beides". Die sogenannte Philips-Kurve.

Der Ansatz war, dass bei geringer Arbeitslosigkeit die Gewerkschaften höhere Lohnabschlüsse durchsetzen und das die Inflation triebe.

Siehe hier ausführlich: https://de.wikipedia.org/wiki/Phillips-Kurve

Gilt aber heute als überholt - schon ab ca. 1980 wurde die Inflation bei den Lohnabschlüssen schon "eingepreist". Ansonsten würde die EZB ja höhere Inflationsziele ansetzen, wenn das so leicht wäre.