Ob die Löhne in China nun hoch oder niedrig sind, vermag ich nicht zu sagen. Das hängt insbesondere mit der Arbeitskultur, also auch Gegebenheiten wie 699, zusammen, aber auch mit der erheblichen Ungleichheit unterschiedlicher Regionen und Branchen in China.

Ich werde mich in diesem Beitrag auf Währungsaspekte beschränken, die sich weitgehend separat vom Lohnniveau betrachten lassen. weiterhin möchte ich an dieser Stelle nicht beurteilen, ob das Vorgehen der Chinesen eine Manipulation darstellt. Die chinesische Währung ist staatlich sehr stark kontrolliert und bewegt sich daher sehr anders als freie Währungen.

Normaler Weise stellt man sich unter Währungshandel einen Tausch zwischen privatwirtschaftlichen Parteien vor, die die Währung haben oder nicht mehr haben wollen, weil in dem einen oder anderen Raum etwas erwerben wollen, bzw. darauf spekulieren, dass jemand anderes das zukünftig möchte. Bei letzterem kommt auch eine Reservefunktion zum Tragen.

Das passiert in China fast gar nicht. Einer der wesentlichen Punkte ist, dass man Renminbi als Chinese nicht einfach gegen andere Währungen eintauschen darf. Das verhindert den Abschluss und macht die Währung international unattraktiv, weil sie immer mit der CCP verbunden wird. Daraus resultiert eine sehr geringes Vertrauen Währung der Chinesen international. Dies ist etwas besonderes für ein Land mit Exportüberschuss, weil es sich für die potentiellen Kunden als hedge anbieten könnte. Das betrifft Reservequalität, Investition und in erheblichem Umfang auch den Handel, der in wesentlichen Teilen in $ abgewickelt werden. Die Chinesen haben erhebliche Dollar-Reserven auf die sie auch angewiesen sind, weil ja keiner eine Währung haben will, die das politische System nicht als wichtig erachtet.

Laut IMF ist der Renminbi trotzdem knapp die 5. wichtigste Reservewährung, knapp vor dem kanadischen und australischen Dollar. Ich konnte nicht finden, ob SDR in Berechnung mit einbezogen wurden.

Obwohl die Chinesen die zweitgrößte Volkswirtschaft der Erde haben, die sich selbst mit dem aktuellen Renminbi-Kurs ähnlich groß wie die Europäische Union ist, werden laut IMF-Daten mehr skandinavische Währungen an Foreign Exchanges gehandelt als Renminbi, der Euro alleine mehr als 7,5 mal so viel wie Renminbi. Hier ist der Renminbi auf Platz 8 zwischen der Schweizer Franke und dem Hong Kong Dollar, also deutlich hinter den klassischen Rohstoffwährungen wie dem australischen Dollar, doch zumindest noch etwa doppelt so bedeutend wie der Neuseeländische Dollar.

Das in Verbindung mit den erheblichen $ Reserven, insbesondere US Staatsanleihen der Chinesen gibt der CCP die Möglichkeit, den Wechselkurs zu anderen Währungen fast frei zu wählen. Wenn man auf diese Art und Weise die eigene Währung entwerten möchte, kauft man auf dem FX-Markt außländische Währungen auf. Das ist ein Vorgehen, wie wir es in erheblichem Umfang bei Staaten wie der Schweiz und Dänemark beobachten konnten.

Meine Interpretation ist, dass der Renminbi gegenwärtig für die Waren, die man dafür bekommen kann, zu billig ist, für die Stabilität und Sicherheit der Währung zu teuer. Bei der Schweizer Franke ist es anders herum.

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Dafür sehe ich wenig Anhaltspunkte.

Es gibt die Theorie, dass leichte gemäßigte Inflation die Investitionen fördern würde. Und wenn mehr investiert würde, dann auch neue Arbeitsplätze entstehen würden.

Klassische Theorie geht davon aus, dass bei niedriger Arbeitslosigkeit viel Nachfrage entsteht, weil es viele Menschen mit Geld gibt diese zu erzeugen. Die erhöhte Nachfrage kann dann leicht zu Inflation führen. Dieses Modell war über Jahrzehnte hinweg sehr stabil, jüngst nahm die Korrelation zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit jedoch ab. Die Gründe hierfür sind vermutlich vielschichtig. Das geht über Deine Frage weit hinaus.

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