Warum verbietet die (christliche) Religion die Ausübung von Politikämtern?
Es ist ja bekannt daß bei einigen Christen (speziel auch bei den Zeugen Jehovas wo es neben der Kriegsdienstverweigerung auch das strikte Verbot gibt politisch tätig zu sein) ein Verbot gibt sich politisch zu beteiligen.
Andere Religionsgruppen wie die Mormonen (die ja zumindest vorgeben eine christliche Religion zu sein (obwohl sie streng genommen unter Religionswissenschaftler als Neureligiion eingeordnet werden)) sind hingegen (neben ihrer Missionarbeit) gerade politisch sehr aktiv. Sowohl in Politik (als auch in Managementposten als auch Militärposten) werden die Mormonen auch einen deutlich hôheren personelles Anteil haben als die Durchschnittbevôlkerung (teilweise sogar von Mormonen dominiert (und das nicht nur in Utah sondern auch dort wo sie in großer Minderheit sind)).
Also gibt es anscheinend auch einen deutlichen Unterschied in der Auffassung über die Ehrwürdigkeit politischer Tätigkeit.
Meine weltliche Sicht:
Nach meiner weltlichem Empfinden ist Politik und auch Politiker für eine Gesellschaft notwendig. Es sind sicherlich nicht die klügsten Köpfe und brauchen eigentlich nicht einmal Fachwissen eines Naturwissenschaftlers oder Rechtsgelehrten. Ihre Aufgabe ist eher zu Managen und zu kommunizieren wozu sie ja nicht einmal einen Bezug zu Ihre Materie brauchen. Also eigentliche Managementtypen mit wenig Intelligenz aber schauspielerischem Talent (eigentlich alles nichts verwerflich es oder ?). Ich kann mir eigentlich kein System ohne Politiker vorstellen egal in welcher Staatsform. Selbst eine Anarchie (Syndikalismus) hätte Politiker wie jeden anderen Beruf auch.
2 Antworten
Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (früher bekannt als "Mormonen") ermutigt ihre Mitglieder gute Staatsbürger zu sein. Die Kirche selber ist politisch neutral. Dazu gehört das Stimm- und Wahlrecht, der Militärdienst und Mithilfe im Gemeinwesen. Jeder ist frei, ob und wie er dabei partizipiert und das Engagement hat keinen Einfluss auf den Kirchenstand.
Es kommt oft vor, dass sich Mitglieder in völlig gegensätzlichen politischen Parteien engagieren und in der Kirche fröhlich zusammen sind. Bildung hat ebenfalls einen hohen Stellenwert im Mormonismus und führt deshalb oft zu Kaderpositionen in der Wirtschaft. Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen.
Natürlich gibt es auch einfache Mitglieder ohne besondere Ausbildung oder politischem Interesse, das bleibt jedem selbst überlassen.
Wenn eine religiöse Sondergemeinschaft Regeln aufstellt sich politisch neutral zu verhalten, dann darf die das gerne so machen.
Aber das entspricht nicht dem Gesamtbild der Bibel.
Schon im alten Testament hatten die Gläubigen ihre eigenen Könige.
Die ersten Heidenchristen waren sogar römische Befehlsherren.
Natürlich dürfen Christen also auch in politische Ämter.
Christen sollten lediglich kein Krieg für Jesus führen, was Jesus eigentlich mit meinte als er sagte, das sein Reich nicht von dieser Welt ist.
Wenn eine Sondergemeinschaft groß genug wäre um ein Land zu besiedeln, müsste diese schließlich auch einen politischen Ansprechpartner für die Nachbar-Nationen parat haben, ja sie bräuchte sogar eigenes Militär um sich zu verteidigen. Ganz wie im alten Israel.
Google doch mal nach Christen in der Politik.
LG -B.