Warum kostet ein Auslandsjahr so VIEL und lohnt es sich?

7 Antworten

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Hallo Nik91

ein Auslandsjahr während der Schulzeit, ein Schüleraustausch, ist eine gute Idee. Zu deinen Punkten:

Lohnt sich das Auslandsjahr?

  • Der Zweck des Schüleraustausches ist, dass du eine ander Kultur, das Land, die Leute, die Sprache gut kennenlernst.
  • Wenn diese Zwecke für dich passen, lohnt es sich für dich. Das kannst du nur selbst entscheiden.

Die Kosten des Auslandsjahres

  • Die Kosten des Auslandsjahres sind in jedem Falle erheblich: Es ist mit Kosten verbunden, wenn man in ein anders Land reist, dort lebt und in die Schule geht (wie hier auch)
  • Die Kosten kanst du in großem Umfang selbst gestalten
  • Die Kosten hängen ab vom Zielland, Austauschprogramm, vom Zeitraum, von der High School und von der Austauschorganisation.
  • Es gibt viele Möglichketien, die Kosten zu reduzieren. Fördermittel und Stipendien kommen dazu. Wenn man alle Möglichkeiten nutzt kann man den Eigenanteil an den Kosten stark reduzieren. Einzelheiten findest du hier

Zum Vorgehen: Der Schüleraustausch ist ein größeres Projekt. Das solltest du systematisch angehen:

Einen Überblick über die Aufgaben der Austauschorganisationen und wie man den besten Anbieter findet, gibt dieser Blog-Beitrag

Viele Grüße

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Seit 2001 beschäftige ich mich mit dem Thema
Nik91 
Fragesteller
 01.09.2023, 11:34

Dankeschön, sehr hilfreich!

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Bei 30.000€ sind das auf 12 Monate auch nur 2.500€ im Monat. Da sind ja dann schon Versicherungen, Lebenshaltungskosten (Essen, ... Man wohnt ja oft bei einer Gastfamilie die dann einen Anteil bekommt), Vermittlung, evtl Flüge, Schulgeld bzw Materialkosten, ... enthalten. Ist sicherlich immer noch viel Geld aber das wäre es mir für die Erfahrung wert.

Ich war selbst nie in den USA, habe aber sowohl in Frankreich als auch in Spanien ein Auslandsjahr (und später je nochmal ein Auslandssemester) verbracht. Die Erfahrungen die man da macht, bleiben einem ein Leben lang. Nicht nur die Sprachkenntnisse, sondern auch was die Kultur angeht. Gewohnheiten, Feiertage, Feste, Schule, Freizeit,... Ich habe es nie bereut meine Zeit im Ausland verbracht zu haben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich war nach dem Abitur 14 Monate in Spanien als Au Pair

Um vorab die eigentliche Frage zu beantworten, ja ich habe ein Austauschjahr gemacht, und ja, es hat sich „gelohnt“, wobei ich das Wort „lohnen“ nicht so gerne mag, weil es sich meiner Meinung wie „Rendite“ und „materieller Zugewinn“ anhört, allerdings bin ich später tatsächlich in mein damaliges Austauschland ausgewandert, insofern trifft sogar der materielle Aspekt auf mich irgendwie zu.

Ansonsten fasziniert mich aber immer wieder, wie sehr Leute mit zweierlei Maß messen. Ein zweiwöchiger Urlaub in einem Land am Rand Europas mit nur Anreise und Hotel und Halbpension für 500 Euro, da freuen sich alle „Mensch ist das billig!”. Ein Austauschjahr, oftmals ja am anderen Ende der Welt, das inhaltlich sehr viel mehr ist als ein Urlaub, wo auch Krankenversicherung mit drin ist und Schulbesuch und Vollpension und Aktivitäten vor Ort, was einem eine im Leben einmalige Möglichkeit der Horizonterweiterung gibt, das 10 Monate dauert und 10000 Euro kostet, da sagen die Leute „Mensch ist das teuer!“. Dabei kostet dieses (wie gesagt inhaltlich viel umfangreichere und wertvollere) Austauschjahr auf 2 Wochen heruntergerechnet exakt so viel wie der 500-Euro-Urlaub.

Und übrigens gibt es Austauschländer, die weniger als die USA kosten und - Entschuldigung - interessanter sind.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich war ein Jahr als Schülerin in Japan

Mein Sohn hat das auch gemacht. Er bekam aber ein Stipendium. Die Kosten beliefen sich dann auf größenordnungsmäßig 5000 DM. (kein Tippfehler)

Ein Neffe von mir war im gleichen Jahr dort.

Als gemeinsame Erfahrung der beiden Jugendlichen würde ich einschätzen, dass unser Wertesystem für sie erheblich an Bedeutung gewonnen hatte.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lehrer u. Fachbetreuer für Mathematik und Physik i.R.

15000€ find ich sogar recht wenig wenn man bedenkt dass dort Bildung, Leben, Hin&Rückflug,... mitinbegriffen sind, ich glaub aber der größte faktor wäre die erfahrung und eher weniger die zusätzliche Bildung die man bekommt