Warum klingt ein Banjo so unverkennbar "metallisch", völlig anders als eine Gitarre?

3 Antworten

Ein Gitarrenkorpus ist im Grunde ein Helmholtzresonator mit einer Hauptresonanzfrequenz und harmonischen, also ganzzahligen Obertonfrequenzen.

Das Trommelfell eines Banjo funktioniert völlig anders - die Schwingungsmoden des Fells sind nichtharmonische, also nicht-ganzzahlige Vielfache der Grundfrequenz. Das führt dazu, dass das Banjo seine Saitenschwingungsenergie sehr schnell abstrahlt, das ist lauter aber macht kürzeres Sustain.

Als dritten akustischen Mechanismus sollte man der Vollständigkeit halber noch Resonatorgitarren nennen - der Resonator ähnelt einer metallenen Lautsprechermembran, deren Kalotte aber nicht von einem Magneten sondern direkt von den Saiten angetrieben wird.

Alle drei Mechanismen filtern den eigentlichen Saitenklang sehr verschieden.

AufsDachsteigen 
Fragesteller
 17.09.2019, 14:22

Super danke

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KarlKlammer  17.09.2019, 15:15
@AufsDachsteigen

Ein netter Vortrag ist "Aspekte des Gitarrenklangs" von Angela Waltner. Da wird nett erklärt wie denn der Klang einer Konzertgitarre zustande kommt. Die Ausführungen über Dynamik und Sustain, grade in Abhängigkeit von Beschaffenheit der Decke, Beleistung und Masse des Stegs sind nicht ganz uninteressant wenn man nach dem Unterschied zwischen Banjo und Gitarre fragt. Mal abgesehen vom grundlegenden Unterschied vom Gitarrenkorpus mit Holzdecke und dem Fell des Banjos, den hologence ja schon gut zusammengefasst hat. http://www.waltnergitarren.de/publikationen.html

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Kurzer Auszug einer Übersetzung:

Die kurze Antwort lautet, dass die Saiten eines Banjos beim Zupfen sehr komplex reagieren. Es hat mit Akustik, Physik und der Art und Weise, wie das Banjo hergestellt wird, zu tun.

Originaltext ist hier: https://entertainment.howstuffworks.com/why-do-banjos-sound-twangy.htm

Hat doch sicher mit den Stahlsaiten zu tun über der Tierhaut. Das Letzte hat eine Gitarre gar nicht, eine akustische Gitarre hat ein großes Loch zur Resonanz.