Warum ist Selbstmordrate bei Männern um soviel höher als bei Frauen?

11 Antworten

Männer sind einem stärkeren sozialen Druck als Frauen unterworfen, deshalb wählen diese auch vorwiegend sog. "harte" Suizidmethoden, wie etwa Erschießen, Erhängen, Erdrosseln, Ertränken, Schienensuizid oder springen z.B. von einem hohen Gebäude etc.

Das Thema ist sehr ausführlich und als nicht ganz umfassende Antwort kann man wohl sagen, dass diese sich die Schmach eines unvollendeten Suizids, was wieder eine "Appellhaftigkeit" und damit eine Unschlüssigkeit signalisiert und meist wohl eher in den Augen anderer Männer als ein weiteres Versagen gewertet wird, entgehen wollen. Quasi nach dem Motto: "Noch nicht mal den Selbstmord bringt er richtig hin".

Allerdings gehören Unschlüssigkeit und partiell eine Appellhaftigkeit zu den bisher identifizierten Entwicklungsstadien des Suizids bzw. der Suizidalität. Es geht dabei um bestimmte Ambivalenzen zwischen dem Willen zu Leben und zu sterben. Meist sollen suizidalen Menschen nähmlich eher Einstellungen, wie etwa "Ich schere mich nicht, was mit mir geschieht/ob ich lebe oder tot bin" zu Grunde liegen.

Das liegt vielleicht auch daran, dass in bestimmten Männerkreisen tendenziell eher nicht über Probleme geredet wird und/oder diese nicht ausreichend auf ihre Gefühle im Zusammenhang mit ihrer Umwelt achten. Ähnlich verhält es sich ja auch mit Arztbesuchen bzw. generell mit Gesundheitsvorsorge etc.

Dies ist aber nicht abschließend zu sehen.

Als ergänzende Begründung zu den unten genannten Statistiken ist es erwiesen, dass Männer nach wie vor (leider) weniger in der Lage sind, rechtzeitig über Ängste, Probleme und Bedürfnisse zu sprechen. Sie glauben, dies sei als Schwäche zu werten und sie müssten als Mann ja "funktionieren" und stark sein. Irgendwann ist der nicht ausgesprochene und nicht bearbeitete Druck dann so groß, dass der Suizid als einzige Lösung erscheint. Hinzu kommt eine immense Angst vor der inneren Veränderung, da Männer oft schlichtweg nicht beigebracht bekommen haben, wie man mit Gefühlen umgehen kann. Somit kennen sie die Möglichkeit oft einfach nicht, dass durch rechtzeitige Gespräche und Veränderung des belastenden Denk- oder Verhaltensmusters, die Harmonisierung kommen kann. Frauen "quatschen" sich eben regelmäßig mit der Freundin aus oder suchen fachkundigen Rat - für Männer noch immer ein absolutes "No go". Sehe ich in meiner Praxis immer wieder und kann daher nur an alle Eltern appellieren: eure kleinen Jungs dürfen lernen, dass Gefühle nichts Schwaches, sondern absolute Stärke bedeuten! Sabine Fernau, SAFER-Ganzheitliche Praxis für Coaching, Hypnose und Psychologische Beratung

Hier gibt es eine paradoxe Logik. Zwar unternehmen Frauen häufiger einen Selbstmord, verwenden dafür aber weniger konsequente Methoden. Das wiederum wirkt sich auf die Selbstmordate bei Männern aus, die sich zwar seltener für den Suizid entscheiden, wenn sie es aber tun, leider wesentlich effektiver dabei sind. Das führt zur höheren Selbstmordrate bei Männern. Bei Frauen soll ein Selbstmordversuch also öffter "nur" eine Appelfunktion an die soziale Umwelt haben, bei Männern fungiert er dagegen oftmals als letzter Ausweg - mit den dramatischen Folgen.

Das alles beantwortet die Frage nicht. Warum ist bei den Männern die häufigkeit höher?

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@konkonat

Selbstverständlich. Die Selbstmordrate erhöht sich durch das Mehr an Effektivität, die Männer beim Suizid an an den Tag legen. Durch radikalere Methoden kommen sie öfter ums Leben als Frauen. Wenn von 100 Frauen 60 einen Versuch unternehmen, aber nur 5 Erfolg haben, liegt die Selbstmordrate bei 5%. Wenn von 100 Männern zwar nur 30 einen Suizidversuch begehen, davon allerings 28 erfolgreich, dann liegt die Selbstmordrate bei 28%.

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@rocketman84

Stichprobenschätzungen für Deutschland ermittelten für 2001 für Frauen 131 und für Männer 108 Versuche je 100.000 Einwohner (WIKIPEDIA). Und jetzt vergleiche diese geringen Unterschiede bei den Versuchen mit der krassen Abweichung bei vollendetet Suiziden.

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Das interessante ist, dass die Anzahl der Selbstmordversuche bei Frauen etwa 3mal so häufig ist wie bei einem Mann.

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Grund hierfür ist, dass eine Frau mit einem Selbstmordversuch um Hilfe Schreit. Sie möchte dass ihr geholfen wird. Ein Mann begeht meistens dann einen Selbstmord(-versuch) wenn er keinen anderen Weg sieht. Und falls der Selbstmordversuch scheitert scheitert er (der Mann) ja schon wieder, was erneut eine Schwäche darstellen würde. Von daher zieht ein Mann den Selbstmord geplant bis zum Ende durch, wobei eine Frau meistens etwas tut, wobei sie gestoppt werden kann. (Schlafmittel bei Frauen, erhängen bei Männern)

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ABER: SELBSTMORD IST KEINE LÖSUNG SONDERN FEIGHEIT UND DUMMHEIT! Denk an jene, die zurückbleiben.

Hey bro, ich weiß es ist schon 12 Jahre her, trotzdem schreib ich hier einfach auch was zu weil ich denke ich mal ein wenig jünger bin als die anderen hier. Ich selbst weiß zurzeit nicht viel mit meinem Leben anzufangen, ich habe nicht viele „echte freunde“, enge verwandte sterben in kurzen Zeitabständen, ich bin der jüngste in meiner Firma und habe dementsprechend am wenigsten Erfahrung, trotzdem verspüre ich den drang der beste sein zu müssen. Ich könnte jetzt noch viele andere dinge aufzählen die mir das Leben schwer machen aber es geht hier schlussendlich nicht direkt um mich sondern dir Mehrheit aller Männer. Ich denke wir alle verspüren einfach einen großen Druck und viele finden keinen weg diesen abzulassen. Es wird von Woche zu Woche schlimmer also verliert man langsam die Hoffnung. (Vergesst nicht das jemand dort draußen euch liebt)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung