Warum ist man müde, wenn man weniger Kohlenhydrate isst?
Finde ich unfair.
5 Antworten
was hat das mit Fairness zu tun? Nix. Ich kann dir die Frage allerdings nicht beantworten, weil ich mich mit der Physiologie nicht so gut auskenne. Ich weiß nur, dass die Radrennprofis Kohlehydrate ohne Ende essen müssen, damit sie keinen "Hungerast" bekommen, d.h. nicht "einbrechen". Radrennen ist ja der härteste Ausdauersport, den es gibt.
Tadej Pogacar hat kürzlich die WM beim Straßenradrennen gewonnen. Nach einer praktisch 100 km langen Alleinfahrt. Er nannte es selbst übrigens: "dumm". Typisch Pogi allerdings. Seine ärgsten Konkurrenten um den WM Titel waren, als er losraste, auch so konsterniert und geschockt, dass sie sekundenlang garnichts machten, Und als sie dann merkten, was er da gemacht hatte, war er schon weg.
Jedenfalls fuhr er so die letzten 50 km völlig allein vor sich hin, gejagt von fast allen anderen Fahrern. Jens Vogt, der dt. Kommentator, fing an, sich Sorgen zu machen, als der Vorsprung auf den letzten 25 km immer geringer wurde , und er sagte dauernd: "hoffentlich isst er genug, hoffentlich kann er genug Kohlehydrate zu sich nehmen. Die braucht er jetzt ohne Ende. " Die Kohlehydrate nehmen die Sportler während des Rennens als Gel zu sich oder sie sind den Getränken zugesetzt. Das sieht man während der Rennen immer wieder. "Er braucht jetzt pausenlos Kohlehydrate", sagte Vogt, der sich als ausgewiesener Pogacarfan geoutet hatte, (sehr sympathisch). Er war richtig besorgt um den Pogi, dessen Vorsprung auf den letzten 20 km schnell zusammenschmolz, zum Schluss auf ca 38 sekunden, die aber noch ausreichtend für den Sieg., Er erklärte dann, dass die Muskeln bei dieser extremen Ausdauerleistung, wenn sie nicht dauernd gefüttert würden, irgendwann zumachen und komplett den Dienst versagen. Er sagte: "Das ist dann wie ein Schalter, der umgelegt wird. Dann geht nichts mehr." Was da allerdings physiologisch passiert, also auf der Zellebene, weiß ich auch nicht. Und als nicht Leistungssportlerin habe ich einen HUngerast auch noch nie erlebt.
Früher hatte man noch gedacht, dass diese Ausdauersportler Proteine noch und nöcher brauchten, aber das ist nach neueren Erkenntnissenverkehrt. Eddie Merckx hat aber vor einem Rennen (60iger oder frühe 70 Jahre) noch ein dickes Steak mit Spiegeleiern gegessen. Heutige Trainer und Ernährungsexperten würden dabei erbleichen. Übrigens "fressen" die Radsporter auch tütenweise Haribosüßkram. Da wäre damals Eddie Merckx erbleicht.
DAs Foto, das ich hier einstelle, zeigt Pogi, als er beim Aufstieg zum Col de la Loze (Tour de France 2023) so einen schweren HUngerast bekam, dass seine Muskeln völlig zumachten und er es nur durch gutes Zureden seines Teamkameraden ins ZIel schaffte. Er hatte sicherlich gut und richtig gegessen vor dem Start, aber er sagte, er hätte beim Frühstück schon gemerkt, dass er nichts runterbekam. Na ja, das passiert ihm nie wieder!
zu wenig Kohlehydrate. Tadej Pogacar und sein Teamkamerad Marc Soler (der ihn nicht schieben durfte, nur trösten)
Hungerast. Zu wenig Kohlehydrate.
Na ja, er hat gelernt und in diesem Jahre alles gewonnen, was es zu gewinnen gab.
Weil der Körper daran gewöhnt ist. Er passt sich ständig mit Verzögerung an und sucht nach der perfekten Balance/Ausgeglichenheit. Das nennt sich Homöostase.
Müdigkeit ist kurzzeitige Nebenwirkung bei weniger Kalorien und/oder weniger Kohlenhydraten. Das geht aber schnell vorbei.
bearbeitet: ah toll falsch gelesen, das "weniger" übersehen
Kohlenhydrate werden für Glucose im Blut benötigt (nicht zwingend aber ist definitiv förderlich) und die wiederum für Energie
Kohlenhydrate sind für die Energiezufuhr zuständig, keine Kohlenhydrate, keine Energie.
Was soll daran unfair sein kohlenhydrate braucht dein körper halt um sie in energie umzuwandeln
Essentielle, also überlebensnotwendige Nährstoffe. Essentielle Aminosäuren, essentielle Fettsäuren und essentiellen Mikronährstoffe (Vitamine, Mineralien, Spurenelemente). Dazu natürlich entsprechend Kalorien und ausreichend Flüssigkeit.
aber nicht der von Hochleistungssportlern im Ausdauerwettkampf. Der braucht Kohlehydrate noch und nöcher. Jens Vogt sagt: der Körper ist wie ein Motor. Ohne Benzin geht nichts mehr.
Im Ausdauerbereich können Kohlenhydrate Vorteile haben. Trotzdem bleiben sie optional und niemals zwingend notwendig die Hauptenergiequelle im Körper bleibt Fett. Da Radprofis sehr wenig Körperfett haben und während langer Belastungen schnell zugängliche und leicht verdauliche Energie benötigen, bieten hier Kohlenhydrate die beste Alternative. Aber auch ketogen bzw. in Ketose kann jeder Körper sehr gute Höchstleistungen erbringen.
Ich kenne Jens Vogt sogar persönlich und konnte mich auf einer Veranstaltung kurz mit ihm unterhalten. Er ist ein sehr lustiger, korrekter Typ. Aber auch er hat sein Wissen darüber von den Experten den jedes Team an Board hat.
Nein, kein Körper braucht zwingend Kohlenhydrate von außen. Jeder kann seinen Bedarf selbst herstellen. Aber der Körper ist sehr anpassungsfähig und gewöhnt sich an die Gegebenheiten.