Warum ist es heutzutage normal die eigenen Gefühle auf andere zu projezieren?

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Wüsste gar nicht, wann Selbsterkenntnis / Selbstreflektion öfter praktiziert wurde.

Das ist ein jahrtausende altes Problem für Menschen:

Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?
Mat

Sündenbockpolitik wurde schon immer im Kleinen wie im Großen stärker angewendet und praktiziert.
Deshalb ja auch ist das Unschuldslamm der natürliche Feind des Sündenbocks. ;-)

Ansonsten denke ich, haben Menschen viel Angst vor Verantworung / Eigenverantwortung. Sieht man u.a. auch daran, dass sich viele Menschen einen starken Führer für ihr Land und sich wünschen, in der Hoffnung, dieser wird viele ihrer Probleme lösen, was natürlich nie der Wirklichkeit entspricht, was ein Blick in die Welt schnell zeigt.
Menschen aber wollen lieber Verantwortung abgeben, als selbst zu führen und sie selbst zu übernehmen, weil sie sich dabei schuldig und schlecht fühlen und Strafe befürchten.

Verantwortung wird mit Schuld gleichgesetzt.
Und bevor ich Selbsterkenntnis mache, muss ich meinen Blick natürlich auf mich lenken, bei mir selbst gucken und erkennen, dass ich für alles, was mir begegnet, eigenverantwortlich bin, an allem einen Eigenanteil habe, was sehr viele Vorteile und Chancen dann mit sich zieht, aber vielen macht das sehr viel Angst und ihre Angst ist stärker als der Wille, ein gutes und eigenverantwortliches Leben zu führen, das man in gewünschte Richtungen lenken könnte.

Der Partner soll einen glücklich machen, ist ein leichtes und gutes Beispiel, obwohl dieser für die eigenen Gefühle gar nicht verantwortlich ist. Aber gut, so wird es eher erfolglos ständig versucht. Mal daraus lernen oder Erkenntnisse gewinnen ist nicht wirklich gefragt oder gar angesagt.
Allerdings immer zum eigenen Nachteil.

Jeder wie er will und kann.

In Wirklichkeit aber ist jeder sein eigenes Fenster zur Welt.