Warum hat Willy Brandt seinen Namen geändert?

2 Antworten

Der später selbst umgeschriebene Norweger Herbert Enst Karl Frahm wurde im Zusammenhang des Mordes an dem am 31 Januar in Lübeck ermordeten SA - Mann Willi Meinen kriminalpolizeilich gesucht und setzte sich vor seiner Ergreifung ins Ausland ab. Daß Herbert Frahm als 19Jähriger in der Nacht vom 2. auf den 3. April 1933 in Travemünde die Flucht über Dänemark nach Norwegen problemlos gelang, verdankte er nicht nur dem Fischer Paul Stooß, sondern auch einem Zöllner, der den Fischkutter TRV 10 nur oberflächlich kontrollierte. Ab dieser Zeit nannte er sich Willy Brandt.

Am 01.07.1948 ließ er sich in Lübeck einbürgern wobei er wieder einmal die Nationalität wechselte. Herbert Frahm wurde unter seinem Falschnamen Willy Brandt eingebürgert obwohl den Behörden sein wahrer Namen bekannt war. Mit der Ermittlung in der Mordsache W.Meinen wurde er nicht mehr belästigt.

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 - (Deutschland, SPD, BRD)

Willy Brandt war einer von mehreren Decknahmen während der Nazi-Herrschaft. Er war sein Leben lang Sozialdemokrat und somit aus Sicht des dritten Reichs ein Staatsfeind und wurde verfolgt und - weil er sich der Verhaftung entzog - schliesslich ausgebürgert. Er ging nach Norwegen ins Exil und erhielt sogar die norwegische Staatsbürgerschaft.

Als er nach dem Krieg zurück nach Deutschland kam, hat er beim Wiedereinbürgerungsantrag darum gebeten, dass der ihm so vertraute und wichtige Name Willy Brandt beibehalten wird - was genehmigt wurde.

Solche Namensänderungen, wenn man in den politischen Untergrund ging waren - und sind - nicht unüblich.