Warum hasst ihr Autotune!?

9 Antworten

Dosiertes Autotune zur Tarnung von Nichtkönnen: Das grenzt an Betrug. Richtige Musiker sind stolz darauf, keine solchen Hilfsmittel zu benutzen.

Voll aufgedrehtes Autotune als Soundeffect: Als Cher damit vor mehr als 20(!) Jahren experimentiert hat, war das neu und aufregend anders, künstlich und dabei weicher und nicht so blechern wie ein Vocoder. Heute ist der typische Autotune-Sound so allgegenwärtig, dass er nur noch extrem stört.

Voll aufgedrehtes Autotune, um so zu tun als würde man auf den Soundeffekt stehen, während man in Wirklichkeit nur Nichtkönnen tarnen will: https://youtu.be/fR7mHq31Uv0?t=1

ich hasse autotune nicht direkt. ich liebe es sogar wenn es stilvoll eingesetzt wird. ist ähnlich wie mit hochprozentigem alkohol, ist geil wenn man es mal trinkt aber nicht gut wenn man es durchgehend macht.

hör dir mal autotunehooks von sun diego an wie z.b. moneyrain soldiers (bei ~1:30 min) oder nobody (ba ~2min). da finde ich das autotune gut eingesetzt weil es ein abwechslungsreiches soundbild ermöglicht und es sich nicht einfach monoton nach autotune anhört.

https://www.youtube.com/watch?v=pfz8mCtLn2w

https://www.youtube.com/watch?v=5dcQn7CqzQI

alles in allem finde ich autotune gut wenn es dezent und stilvoll eingesetzt wird und nicht einfach benutzt wird um fehlendes talent bei singen zu überdecken.

Dosiertes Autotune zur Retusche hört man nicht unbedingt raus, lehne ich aber persönlich ab, da es auch ohne funktionieren sollte. Wenn das ein Künstler verwendet und / oder als es gerade erfunden wurde könnte voll aufgedrehtes Autotune ein künstlerisches Stilmittel sein. Ich meine die Industrial Gruppe Foetus hat ja schließlich auch zum Teil durch einem Vocoder gesungen und hatte trotzdem Wiedererkennungswert. Dann muss trotzdem ein gewisses Können und ein Sinn für Ästhetik sowie der Mut zu neuen Experimenten da sein. Das heutige Autotune im Pop und Hip-Hop klingt immer gleich und ist als immer gleiche Leier allgegenwärtig. Viele, die Musik nicht nur nebenbei hören sondern Musik lieben sind gestresst davon.

" Ich meine es kann nicht scheise klingen weil man quasi automatisch den Takt trifft. "

1) Genau im Takt zu sein ist noch lange keine Gewähr dafür dass Musik NICHT sch... klingt. Ich mein, alles, was irgendwie mit Sequencer erzeugt wurde (ich wage da gar nicht von "Musik" zu sprechen...), klingt für micht tot, gerade WEIL Timing und Pitch "perfekt" sind. Das ist keine Musik die "von Herzen kommt" (und deshalb auch nicht die Herzen von Zuhörern erreichen kann), sondern von einer Rechenmaschine. Möglicherweise ist das auch der Grund dafür, dass derartige Sounderzeugnisse mit allen möglichen und unmöglichen Soundeffekten überfrachtet werden müssen, um überhaupt eine Art Sensation beim Hörer hervorzurufen...

Und ich will gar nicht sagen, dass es sch... ist, weil in 1g Exkrement befindet sich mehr Leben als in rein elektronischen Klang und Rhytmuserzeugungsprodukten.

2) Autotune ist ein (digitaler, elektronischer) Effekt wie viele andere auch. Wie für alle anderen Soundeffekte auch gilt auch für Autotune: sparsam und gezielt eingesetzt, kann das reizvolle Akzente setzen (Cher bspw. hätte AT nicht nötig - sie KANN singen. Mit dem Einsatz von AT in "Belive" - ganz gezielt bei den Strophen und dann erst wieder bei den letzten Wh des Refrains - ist quasi AT ind die Popmusik eingetreten) .

AT im Dauereinsatz (etwa weil der Möchtegernkünstler eigentlich nicht singen kann oder wasauchimmer...) ist einfach nur penetrant - genau so wie Gitarristen, die ihre Phaser oder Flanger auf Dauerfeuer eingestellt haben, selbst wenn der Charakter eines Songs das "verbieten" würde.

3) "Man" (also der Sänger/die Sängerin) trifft weder die richtige Tonhöhe noch den Takt - deshalb wird ja wohl AT so gerne eingesetzt: damit es so klingt, als würde man Ton und "Takt" genau treffen - dazu brauchts halt so eine ausgeklügelte Maschine wie AT. Naja, damit halt JEDE(r) ein "Superstar" werden kann - wie lange sucht Deutschland eigentlich jetzt schon danach?

Gott sei Dank gibt es aber noch genügend Künstler/innen, die wirklich singen und wirkliche, echte Musikinstrumente spielen können - nicht nur, weil sie "einfach nur Talent" dazu haben, sondern weil sie sich durch viel Übung und Engagement dieses Können erarbeitet haben), und die auf den meist kleineren Bühnen überall auf der Welt zuhörende Menschen mit IHRER Musik zu berühren und begeistern vermögen.

witchfynde  27.02.2019, 18:50

Also Tangerine Dream klang auch lebendig obwohl sie Sequencer einsetzten. Ich finde so'ne Meinung mit Sequencern mache man keine brauchbare Musik immer ziemlich "total" und selbstlimmitierend. Hast du schon alle Musikstücke gehört, die mit Sequencern produziert wurden? Außerdem kann durch einem Vocoder singen / sprechen ein gut eingesetztes künstlerisches Stilmittel sein. Dann kann dies auch durchaus extrem eingesetzt werden, wie beim Art Rock und Industrial Künstler Foetus. Autotune um hingegen fehlendes gesangliches Können zu kaschieren ist billig. Auch der Autotune im modernen Hip-Hop und Pop ist immer sehr billig und man hört, dass die nicht singen können, insbesondere bei Capital Bra.

0

Die Leute finden eine bestimmte Anwendung von Autotune nicht gut, diesen bekannten, sehr übertriebenen Autotune-Sound. Normal angewendet, glaub nicht, dass der Normalkonsument raushören kann, wo Autotune oder Alternativen wie Melodyne zur Anwendung gekommen sind. Hab beide Programme und man kann ganz lustige Klang-Experimente damit veranstalten.