Warum hassen Juden Jesus?

16 Antworten

Man muss beachten, was unter "Satan" im Judentun verstanden wird. Satan ist ein Diener G-ttes, der die Menschen verführt und somit prüft. Somit spielt er in gewissem Maße eine positive Rolle. Aus dieser Sicht spielt hat J. die Juden dazu gebracht, z. B. Sabbath zu brechen, wofür die Todesstrafe steht. So musste J. nach dem jüd. Gesetz hingerichtet werden. Jeder, der bewusst Juden dazu bringt, das jüd. Gesetz zu brechen, gilt als Schwerverbrecher. Somit wird er gehasst.

Talmud, Tr. Gittin:

Onkelos holte Jesus durch Nekromantie herauf. "[...] Wodurch wirst du gerichtet?" Dieser antwortete ihm: "Mitsieden dem Kote, denn es heißt: "Jeder, der sich über die Worte der Weisen spottend auslässt, wird durch siedenden Kot gerichtet."


Yakhin  16.01.2011, 23:39

Bezüglich deiner ausführungen über das jüdische verständnis "satans" solltest du dich aber in zukunft noch etwas intensiver informieren...

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Hat was mit der Bibelgeschichte zu tun.

Wenn ich mich recht erinnere, wartete das jüdische Volk auf den Messias.

Der wollte aber nicht kommen bzw. es sollte Jesus gewesen sein, was mit der Begründung verneint wurde, dass Jesus keine Wunder vollbracht hätte und sich auch nicht als Messias zu erkennen gegeben hätte.

Das hätte ein "richtiger" Messias aber getan.

Warum Jesus nun der Satan sein sollte, ist mir aber auch nicht ganz klar. Wahrscheinlich ist dein Freund da irgendwie nicht ganz auf dem Laufenden und plappert irgendwas nach, was er mal gehört hat.


Tobias456509  15.04.2021, 00:11

Für die Juden ist er nur dann ein Messias wenn er sie zur Weltherrschaft leitet und alle nicht Juden ihre Sklaven sind.

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...aber ich möchte gern wissen! WARUM!

Da wir deine Freund nicht kennen, lässt sich das nicht wirklich eindeutig beantworten.

Im 2.Jh. haben die "Heidenchristen" die "Judenchristen" ausgegrenzt, wer sich nicht anpasste und wie ein Nichtjude lebte, galt als Sektierer. Und als unter Kaiser Theodosius (4390 n.Chr.) das Christentum zur Staatsreligion wurde, wurden neben den Heiden auch die Juden unterdrückt. Für fast 1500 Jahre waren sie Bürger zweiter Klasse, Vorurteilen und Verdächtigungen ausgesetzt und schließlich kam es immer wieder mal zu Progromen.

Im Vergleich zum Islam, wo die Juden ein ähnliches Schicksal hatten (das erste Progrom auf europäischen Boden fand laut Wiki im damals islamischen Spanien statt), fällt auf, dass die Progrome oft mit völlig unsinigen Vorwürfen ("Juden schlachten Kinder zu Pessach", "sie haben die Brunnen vergiftet") begründet wurden, während die Gründe bzw. Vorwände, die zu Progromen im islamischen Raum führten, eher nachvollziehbar waren. Weshalb die Verfolgung im christlichen Mittelalter als schlimmer empfunden und nachhaltiger im Gedächtnis blieben.

Eine schlimme Rolle spielten oft Konvertiten, die als Beweis ihrer Aufrichtigkeit häufig die Vorurteile bestätigten.

Das alles im Namen Jesu - da sollte verständlich sein, wenn manche Juden heute noch nicht erkennen, dass Jesus damit nichts zu tun hat.

Es gibt keinen Grund für Juden, Jesus zu hassen. Für sie ist er ein "normaler" Prophet, der sich bekanntlich geirrt hat in der Erwartung des Jüngsten Gerichts und der damit verbundenen Zeitenwende.

Es ist doch eher umgekehrt, dass die Christen in den letzten 2000 Jahren die Juden gehaßt haben, weil sie angeblich Gottesmörder sind. Diese historisch falsche Interpretation hat für die Juden viel Leid gebracht und letztendlich in den Holocaust geführt.

Jesus war Jude und hat das Christentum gegründet.

Eigentlich wollte er keine neue Religion gründen, sonder seine verbessern.

Kann man vergleichen mit Luther.