Warum haben schwerbehinderte Auszubildende Schwierigkeiten bei der Ausbildungssuche?

7 Antworten

Weil es nicht wirtschaftlich ist und die Unternehmen nicht zusätzliche Urlaubstage bezahlen wollen und davon ausgehen, damit einen Mitarbeiter zu bekommen, der ständig fehlt und wenn er gekündigt wird, auch noch eine längere Kündigungsfrist hat.

Wenn dann noch spezielle Sachen dazukommen, muss man sich auch darauf einstellen. Eventuell den Arbeitsplatz barrierefrei halten oder darauf achten, dass der Arbeitsschutz auch für die schwerbehinderte Person gewährleistet ist.

Frageaneuch25  06.10.2023, 18:09

Ich würde dankend auf die dämlichen zusätzlichen urlaubstage verzichten wenn ich was bekommen würde, da sei dir mal ganz sicher!

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Da wäre zum einem der wirtschaftliche Aspekt, denn schwerbehinderte Arbeitnehmer haben etwas mehr Urlaubsanspruch als normale Arbeitnehmer, dazu kommt noch das der Arbeitgeber je nach Art der Behinderung eventuell auch den Arbeitsplatz barrierefrei bzw. behindertengerecht umbauen muss und das ist auch nicht ganz billig. Zum anderen kommt noch dazu das Arbeitgeber und die Vorgesetzten in vielen Unternehmen nicht wissen wie sie die Situation handhaben sollen, sprich nicht jeder Arbeitgeber und nicht alle Vorgesetzten haben eine Ausbildung oder das nötige wissen wie man mit Schwerbehinderten Menschen umgeht oder mit ihnen arbeitet geschweige den wie sie die Abläufe abstimmen sollten da das vermitteln von bestimmten Aufgaben oder Lernstrategien bei Schwerbehinderten deutlich mehr Zeit in Anspruch nimmt und das ist was vielen Unternehmen und Betrieben oftmals fehlt nämlich Zeit. Um eine Person mit Behinderung ausbilden zu können und sie zu fördern bedarf es speziell ausgebildetes Personal welche den Umgang mit Schwerbehinderten gelernt haben und es benötigt viel Zeit, Geld und Geduld. Dementsprechend schwer haben es schwerbehinderte Menschen auf dem ersten Arbeitsmarkt.

Hauptproblem ist, dass viele Ausbildungsbetriebe unsicher sind, wie sie die Fähigkeiten des behinderten einschätzen können und welche Unterstützung sie bekommen. Viele fürchten auch die höheren Kündigungsschutz, insbesondere wenn sie selbst schlechte Erfahrungen damit gemacht haben oder aus erster Hand hört. Auch fürchten viele Ausbilder die zusätzlichen höheren Anforderungen an die Aufsichtspflicht und Fürsorgepflicht, solange der Azubi noch nicht volljährig ist.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Warum sollten sie weniger belastbare Menschen, die öfter krank sind, 5 Tage mehr Urlaub bekommen und schwerer zu kündigen sind, einstellen? Und dann brauchen die vielleicht noch barrierefreie Arbeitsplätze! Wer soll das bezahlen? Traurig, ich weiß. Aber aus wirtschaftlicher Sicht sind das minderwertigere Arbeitskräfte. Deshalb habe ich meine SB erst nach der Probezeit angegeben.

Schwerbehinderte Auszubildende haben doch schon eine Ausbildung.

Ok jetzt ernst: Nicht viele Betriebe sind auf die Ausbildung von schwerbehinderten vorbereitet. Jede Schwerbehinderung erfordert passendes Equipment, Arbeitsstätten und Know-how. Für viele kleine Betriebe mit komplexen Abläufen ist der Aufwand einfach zu groß. Das vermindert natürlich das Angebot für die behinderten.