Warum gibt es soviele Apotheken die "Mohren-Apotheke" heißen?
Zusatzfrage: ist das noch zeitgemäß?
Was sind eigentlich Mohrenapotheken
Normale Apotheken, ist nur der Name
11 Antworten
Das ist sozusagen eine "Eindeutschung" von "Mauren".
Mauren waren die "Araber", die in Spanien lebten (man sieht noch heute viele Gebäude), und dort und in ganze Europa die Medizin sehr voran gebracht haben.
Im Mittelalter war es ja in Europa verboten, an Menschen Forschung zu betreiben. Juden und Araber durften das aber. Daher waren die die besseren Ärzte. und das waren z.T. auch diejenigen, die Medikamente verkauft haben (Bader z. B.).
Viele Apotheken haben sich aber inzwischen auch umbenannt.
Die Zutaten für die verkauften Produkte kamen oft aus Übersee.
Da lag die Assoziation mit Bewohnern anderer Länder nahe.
Das Wort Mohr kam ja mal von dem Wort für dunkel. M.E. hatte das zumindest zu seiner Entstehung nie eine abfällige Note. Es war eben das neutrale Wort für dunkelhäutige Menschen und darin recht pragmatisch. Ohne Nebenbedeutungen.
Und so ist das geschichtlich gewachsen. Ich finde das deswegen auch ok.
Inzwischen weiß man ja gar nicht mehr, wie man dunkelhäutige Menschen bezeichnen darf. Ich seh demjenigen das genaue Land ja nicht an und eigentlich braucht man einen Sammelbegriff.
Gerade mal eine Mohrenapotheke rausgesucht. Finde die Erklärung auf deren homepage zum Namen super:
Anmerkung zum MohrenIn Europa zur Zeit des Mittelalters war die Medizin noch völlig unentwickelt. Wirksame Heilmittel kamen aus Afrika und dem Orient. Zu dieser Zeit wurden viele Apotheken mit Namen wie „Mohren-“ benannt. Dies galt als Wertschätzung für die Heilkundigen und ihre Medizin. Wir wollen die Erinnerung an diese Heiler und ihre Heilkunst am Leben erhalten und damit auch in Erinnerung rufen, dass Heilkunst nicht nur in europäischen Klostern zu finden war.
Man hat schlicht und einfach vergessen sie in Magreb-Apotheken umzutaufen. Statt Mauren hat man eingedeutscht "Mohren" gesagt. Das betraf Waren wie Kräuter, Arzneien aus Nordafrika. Kolonialwarenhändler haben Waren aus Kolonien verkauft, die müsste man ja dann auch umbenennen. Kolonien gibt es heute nicht mehr, aber das K in EDEKA steht noch für Kolonie.
Bevor Du solche Fragen hier postest, stell Dir einfach einmal selber ein paar Fragen:
- Bin ich persönlich betroffen? (In diesem Fall: Bin ich jemand, der sich persönlich von dem Wort irritiert fühlt, weil ich stärker pigmentiert bin?)
- Habe ich sonstwie persönlich mit dem Thema zu tun?
- Welchen Nutzen hat es für die Gesellschaft, wenn ich mich um konstruierte Probleme kümmere, mit denen ich nichts zu tun habe?
- Habe ich keine eigenen Probleme, dass ich meine Zeit damit verplempern mus, mich um (größtenteils) nicht vorhandene Probleme anderer Bevölkerungsgruppen zu kümmern?
Die Unsitte, dass sich Leute über Themen aufregen, mit denen sie selber gar nichts zu tun haben, UND die die betroffenen Bevölkerungsgruppen im wesentlichen überhaupt nicht stören, braucht beim besten Willen nicht noch mehr Unterstützer.
Du stellst Dir mit solchen Fragen selber ein Armutszeugnis aus.
Stell doch gleich die Aufgabe: Hey Leute, ich suche ein Thema, das mich nichts angeht, aber über das ich mich aufregen kann, weil mein eigenes Leben gerade so langweilig ist! Gebt mir ein paar Anregungen!
- Bin ich persönlich betroffen? (In diesem Fall: Bin ich jemand, der sich persönlich von dem Wort irritiert fühlt, weil ich stärker pigmentiert bin?)
- Habe ich sonstwie persönlich mit dem Thema zu tun?
- Welchen Nutzen hat es für die Gesellschaft, wenn ich mich um konstruierte Probleme kümmere, mit denen ich nichts zu tun habe?
Interessant. Du beantwortest damit die Frage, wie der Holocaust zustande kommen konnte. "Die Familie Grün ist eben abgeholt worden. Na und? Heiße ich Grün, bin ich jüdisch? Nein, also geht mich das doch nichts an."
Widerlich
AfD? Oder?
Oh, jetzt whataboutism? Ich hatte gedacht, Du wärst schlauer. Dann ziehe ich meinen letzten Kommentar wieder zurück. Wenn DU, um bei Deiner Frage zu bleiben, seelenruhig abgewartet hast, bis sie Deine Nachbarn abholen, und danach erst überlegst, ob Du etwas hättest tun sollen, bist Du genauso ein schlechter Mensch, wie Du es mir unterstellst. Es gibt genug unbekannte Helden, die heimlich ihre Nachbarn versteckt haben, damit sie eben nicht abgeholt wurden. Aber was diskutiere ich mit engstirnigen Kleingeistern.
Kümmere Dich um Probleme, die jetzt bestehen und die DU PERSÖNLICH und AKTIV mit-lösen kannst. Lösen und nicht nur einfallslos demonstrieren! Alles andere ist leerer Aktionismus und Phrasendrescherei. Und nein, auf die Straße gehen und herumschreien löst kein einziges Problem. Auch von den ach so tollen Demos gegen Rechts wird sich keine einzige Person, die rechts wählen will, überzeugen lassen, doch anders zu wählen. Sie werden sich sogar noch eher bestärkt fühlen, dass sie das richtige tun.
Nachdem sich die Deutschen in freier Wahl den Diktator gewählt hatten, wäre niemand mehr in der Lage gewesen - und erst recht nicht mit öffentlichen Protesten - etwas gegen das zu unternehmen, was anschließend passiert ist. Kennst Du den Begriff "Maulheld"?
Du bist genauso ernst zu nehmen, wie Tom Cruise, als er (nachdem er den Stauffenberg im Film gespielt hatte) gesagt hat, dass er wenn er damals gelebt hätte, auch versucht hätte, Hitler zu töten. Lächerlich.