Warum bin ich so?
Ich weiß, die Dinge die ich in dem kommenden Beitrag aufzählen werde, mögen für den einen oder anderen vielleicht unmenschlich oder inakzeptabel klingen. Trotzdem möchte ich euch gerne um Rat fragen.
Zuerst zu meiner Vergangenheit. Meine Mutter habe ich nie kennengelernt, da sie bei meiner Geburt gestorben ist. Ich kenne nichtmal ihren Namen. Als ich fünf Jahre alt war musste ich mit ansehen wie mein Vater ermordet wurde. Er war ein großer Geschäftsmann und war viel unterwegs, weshalb er nie Zeit für mich übrig gehabt hatte. Außerdem verabscheute er mich, da er meine Existens dafür verantwortlich machte, dass meine Mutter gestorben war.
Nach seinem Tod kam ich in ein Waisenhaus und lebte dort bis zu meinem 18. Lebensjahr. Ich fiel nie wirklich auf und hielt mich in jeder Lebenslage zurück. Man hatte oft versucht mich zu einem Therapeuten zu schicken. Jedoch kam jeder einzelne zu dem Schluss, dass ich gesund war. Bis auf eine Ausnahme. Ich habe eine Psychische Störung die es mir verhindert Gefühle und Emotionen normal wahrzunehmen und zeigen zu können. Sie belegten ihre These darauf, dass ich als Kind nie Zuneigung oder Liebe erhalten habe.
Heute bin ich 26. Ich führe äußerlich ein eher durchschnittliches Leben. Mit der Ausnahme, dass ich meine Mitmenschen im Grunde genommen immer nur ausnutze. Nicht dass ich das wollen würde, aber sie sind mir in Wahrheit nicht im geringsten wichtig. Auch der Tod meiner Eltern berührt mich keines Wegs oder lässt mich anderweitig deprimiert zurück. In meinem Leben hat mir nichts bisher etwas bedeutet. Und jetzt zu meiner Frage, ich weiß sie klingt unkoordiniert und beliebig aber... Warum bin ich so?
Bei weiteren Fragen könnt ihr euch gerne melden, Danke.
3 Antworten
Das kann Dir ein Therapeut beantworten. Der hat das studiert. Ich bin keiner.
Aber ich denke, ich habe pädagogischen Fähigkeiten. Und ich kann mir vorstellen, dass jemand, der nie das Lächeln von Eltern gesehen hat, nie ein Lob von Eltern bekommen hat, der nie eine elterliche Umarmung, ein Trösten erhalten hat - dass der eben innerlich eher tot ist. Wenn Du weißt, was ich meine.
Ich bin der Meinung, dass elterliche Liebe die Wichtigste ist. Es tut mir also unheimlich leid, dass Du diese nie erfahren hast.
Und dennoch bist Du nicht der Einzige, der so lebt. Es gibt genügend Familien, wo die Kinder zwar physisch anwesende Eltern haben - dennoch jedoch nie das Lächeln und all die Dinge erfahren haben, die ich oben genannt habe. Es gibt in der Tat kalte Eltern, die ihren Kindern nicht die Liebe geben (können), die Kinder brauchen.
Vielleicht könntest Du mit Hilfe eines Therapeuten lernen, Liebe zu empfinden. Das weiß ich nicht. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt.
Das wird mit den früheren (traumatischen) Erlebnissen zusammenhängen.
Aber das hast Du ja bereits erwähnt:
Ich habe eine Psychische Störung die es mir verhindert Gefühle und Emotionen normal wahrzunehmen und zeigen zu können.
Sie belegten ihre These darauf, dass ich als Kind nie Zuneigung oder Liebe erhalten habe.
Es gibt Dinge die bei einem Kind zerstört werden und halt nicht mehr reparabel sind.
Beim Körper sieht man es, bei der Psyche merkt man es.
Empathie und Emotionen leben und deuten lernt man in den ersten Lebensjahren. Und du bist immer ein Produkt deiner Eltern. Egal ob sie da waren oder soger tot , wie deine Mutter.