Warum bin ich, ich und nicht jemand anderes?

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Lol, ich denke mal keiner hat verstanden worauf du eigentlich hinaus willst... Zuerstmal zu dem hier:

Manchmal wünschte ich, das ich nicht so schlau wäre, weil man dann das Leben bestimmt mehr genießen könnte...

John Stuart Mill würde dir nun entgegnen:

"Lieber ein unzufriedener Mensch als eine zufriedenes Schwein".

Die Interpretation überlasse ich dir....

Back to topic:

Deine Frage bezieht sich wohl auf den scheinbaren Widerspruch deiner Existenz in Anbetracht der Zeit in der du vor deiner Geburt nicht existiert hast und nun trotzdem existierst,du frägst also nach dem Auslöser von genau deiner Existenz.

Ich denke das einfach eine individuelle Konstellation in deinem Gehirn genau dich und dein Bewusstsein auslöst,jedoch kann in diesem Modell die genau Konstellation nicht woanders vorkommen,da es ja irgendwas geben muss (vllt eine Art Lokalität an einem bestimmten Ort) das genau dich auslöst. Hier habe ich ein wenig philosophiert:

Ich habe diese Frage woanders mal beantwortet. Trotz Atheist an ein wenn auch abstrakteres Leben nach dem Tod zu glauben,ohne übernatürlichen Schnickschnack und ohne Gott ist möglich. Vor deiner Geburt warst du ja auch "tot",wenn du dann wieder tot bist hast du wieder die gleiche Chance ins Lebens zurückzufinden so wie du dich in diesem Leben vorgefunden hast,zwar ohne den gleichen Charakter aber das selbe Bewusstsein. Um das mal genau zu erklären: Ich behauptete unter Zuhilfenahme des Symmetriearguments von dem römischen Philosophen Lucretius das wie folgt geht:

Aus einem anderen Forum in dem ich das geschrieben habe:

Das Symmetrieargument wurde von dem römischen Philosophen Lucretius entwickelt, der ganz grundsätzliche Überlegungen machte dem Menschen die Angst vor dem Tod zu nehmen.Er argumentiert ohne Übernatürliches und bleibt grundsätzlich. Das Argument geht wie folgt:

"Leute,die Angst vor der Nichtexistenz nach dem Tod haben,sollen an die Zeit Ewigkeit der Nichtexistenz vor ihrer Geburt zurückdenken,vor der sie sich offensichtlich nicht fürchten."

Wenn man das konsequent weiterdenkt, kommt man zu diesem Schluss: Da man schoneinmal aus der Nichtexistenz in Leben kam,und man nach dem Tod die gleichen Voraussetzungen hat,kann man behaupten

1.Das Universum hat das Potential dieses Individuum mitsamt seinem individuellen Bewusstsein zu erschaffen,also jeden einzelnen von uns.

2.Das Gegenteil von Tod ist Geburt,nicht Leben,denn entweder existiert man nicht oder man existiert,dann muss man notwendigerweise leben.

3.So gesehen ist der Tod nicht endgültig,sondern eher eine Erlösung in der gleichen Existenz auf ewig zu verweilen(wenn man das so sehen will).

--->Es gibt kein ewiges Leben und keinen ewigen Tod,es gibt nur die Existenz(en) und die Sprünge dazwischen. So gesehen muss man keine Angst vor dem Tod haben,da er nicht endgültig ist,zwar stirbt der Charakter und die Erinnerungen und damit der Körper.

Aber der Körper besser gesagt das indidividuelle Bewusstsein ,sollte es sich in der Zukunft zufällig wieder restaurieren ,kann genauso wie man in dieses Leben auch geschehen,durch die einzige hinreichende Konstellation die dich oder mich ausmacht uns in die Existenz werfen.

Argumente dafür

-Individuelles Bewusstsein hängt von einem individuellen Körper ab - jedoch gibt es keine Beweise das der Körper das Bewusstsein tatsächlich verursacht,jedoch besteht eine Abhängigkeit zwischen Körper und Bewusstsein. (Beleg: http://stray-ideas.blogspot.de/2011/09/consciousness-before-birth-and-after.html)

-Das Argument des Transports, um zu verdeutlichen das selbst eine materialistisches Weltbild,eine Restauration des Bewusstsein,und damit eine Art Leben nach dem Tod zulässt.

Einfacher Transport: Du läufst von A nach B,dein Bewusstsein und dein Körper kommen mit.

Umständlicher Transport: Du wirst an Punkt A komplett zerstört(also deine Struktur),und die Atome fliegen in alle verschiedenen Richtungen,treffen sich jedoch wieder nach unbestimmter Zeit in Punkt B,und bilden wieder die gleiche Struktur die anfangs zerstört wurde samt Bewusstsein.

--->Beide Male hat ein Transport stattgefunden,einmal einfach und einmal umständlich,das Ergebnis ist trotzdem gleich.

Das Universum hat das Potential das individuelle Bewusstsein von jedem von uns zu erschaffen, sobald Konstellation dafür gegeben ist,allein die Tatsache das wir existieren ist ein Zugeständnis des Universums das wir die Wirkung einer bestimmten Ursache sind.Sollte nach unserem Tod diese Ursache wieder auftreten wird unser Bewusstsein genauso kausal in die Welt geschickt, so wie wir uns in diesem Leben vorgefunden haben,eben nur weil die Konstellation für unser Bewusstsein gegeben war. Diese Kausalitätskette ist unanfechtbar, das Universum hat das Potential uns zu erschaffen, so gesehen ist zumindest die Information das wir die Wirkung einer Ursache sind in dem Sinne unsterblich.

Ob das Universum irgendwann wieder die Konstellation besitzt dieses Potential nach unserem Tod nochmal zu nutzen ist eine andere Frage.Uns

SonyKira  03.07.2012, 22:25

Das Universum hat das Potential das individuelle Bewusstsein von jedem von uns zu erschaffen, sobald Konstellation dafür gegeben ist,allein die Tatsache das wir existieren ist ein Zugeständnis des Universums das wir die Wirkung einer bestimmten Ursache sind.Sollte nach unserem Tod diese Ursache wieder auftreten wird unser Bewusstsein genauso kausal in die Welt geschickt, so wie wir uns in diesem Leben vorgefunden haben,eben nur weil die Konstellation für unser Bewusstsein gegeben war. Diese Kausalitätskette ist unanfechtbar, das Universum hat das Potential uns zu erschaffen, so gesehen ist zumindest die Information das wir die Wirkung einer Ursache sind in dem Sinne unsterblich.

Ob das Universum irgendwann wieder die Konstellation besitzt dieses Potential nach unserem Tod nochmal zu nutzen ist eine andere Frage.Unsere jetzige Existenz beweist jedoch das es prinzipiell klappt.

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Tiere - Achtung, kontrovers - leben ein besseres Leben als wir und sind, in einer Welt in der es keinen erkennbaren Sinn gibt - die "weiseren" Geschöpfe, da sie im sokratischen Sinn nicht annehmen zu wissen, was sie einfach nicht wissen... Tiere sind die perfekten Skeptiker! ^^

Naja, aber zurück zum Problem der Subjektivität... Die absolute Antwort lautet: Ich weiß es nicht und ich wage weiterhin die Behauptung, dass es noch niemand hinreichend erklärt hat! (Mich wahrscheinlich eingeschlossen, aber ich versuchs trotzdem ^^)

Jedenfalls: Die Erkenntnisse der Neurobiologie deuten darauf hin, dass das Denken eine emergente ( http://de.wikipedia.org/wiki/Emergenz ) Eigenschaft eines Gehirns ist. Daraus folgt, dass "ein anderes Denken", bedeutet übersetzt, das Denken einer anderen Person, nicht von diesem, deinem Gehirn übernommen werden kann!

"Du" bist dieses Gehirn und warum du "ausgerechnet" dieses Gehirn bist... Ich glaube dass kann ich dir sogar auch beantworten... glaube ich... warte...

Genau! Folgendes:

Die Trennung zwischen "dir" und "deinem Gehirn" ist, nach allem was wir wissen zu urteilen, unnötig!

Bedeutet -> Es ist nicht möglich, dass "jemand anderes in diesem Gehirn sitzt, außer dir"!

Deswegen bist du "ausgerechnet" in diesem deinem Gehirn... Das Wort "ausgerechnet" setzt schon voraus, dass es hätte anders laufen können, wenn das nunmal absolut nicht möglich ist!

Also ich verspreche dir Folgendes: in Dem Moment, in dem du aufhörst, die Begriffe "Ich" und "mein Gehirn" irgendwie zu trennen, fängt Subjektivität an, Sinn zu machen!

Also "Seele" gibt es nicht, das ist dein Gehirn. Du bestehst einmal aus deinen Genen (Veranlagung) und dem Erlernten (Erfahrung). Dieser Zusammenschluss macht dich aus. Du kannst kein Tier sein, weil deine Eltern menschlich sind (wenn man mal davon absieht, dass Menschen Tiere sind) und du kannst nicht eine brazilianische Frau sein, weil deine Eltern nicht aus Brazilien sind. Gut, das mit dem "Frau" ist ein bisschen schwieriger, aber das geht auf deine Entwicklung im Bauch deiner Mutter zurück. Schlau kannst du werden, wenn du viel lernst und z.B. Bücher liest (aber meiner Erfahrung nach sind kluge Menschen nicht unbedingt glücklicher, eher umgekehrt).

helisua66  04.07.2012, 17:34

Du bist offenbar ein sehr religiöser Mensch, obwohl du das Gegenteil zu sein glaubst. Denn du setzt deinen Glauben an die Stelle von Wissen. Du glaubst, daß es keine Seele gibt usw. Und wenn du nur der "Zusammenschluß aus deinem Erlernten" bist, dann erbibt sich eben gerade die Eingangsfrage, warum du dann nicht zumindest teilweise identisch mit den anderen bist, die ganz Ähnliches erlernt haben.

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Kampy  04.07.2012, 21:27
@helisua66

Wie du auf Religion kommst, weiß ich zwar nicht und ich bin nicht religiös, aber deine Nachfrage kann ich beantworten. Ich sagte ja, Gene und Erfahrung. Sagen wir mein Zwillingsbruder (gleiche Gene) erlebt ähnliche Erfahrungen wie ich. Dann ist er mir sehr ähnlich. Natürlich nicht identisch, denn die Erfahrung ist ja auch nur ähnlich und nicht identisch. Ergibt Sinn oder? Noch Fragen?

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Jedes Lebewesen fragt sich vermutlich irgendwann: Warum bin ich nicht jemand anders? Darf ich sagen, genau dann hat es erkannt, dass es einmalig im Weltall ist.

Die brasilianische Frau, irgendwelches Getier, sie fragen sich das vermutlich auch.

Im übrigen ist es der Auftrag, der das Leben an Sie gestellt hat: Benutzen Sie Ihre Schlauheit und all Ihr WIssen und Können, genau zu einem Zweck. Das Leben zu geniessen. Und je besser Sie es geniessen, umso mehr können Sie andere anleiten, das Leben ebenfalls zu geniessen! Tun Sie es! Es ist gerade heutzutage wirklich wichtig.

Das ist eine Frage, die ich mir auch schon oft gestellt habe und die in unserem positivischen Weltbild einfach übersehen wird. Denn von außen betrachtet scheint es ja klar zu sein: du bist eben der, der aus deinem spezifischen Körper in die Welt blickt. Aber aus der Innensicht ist das höchst problematisch, da du ja ansich ganz ähnliche Erfahrungen gemacht hast wie andere in der gleichen Situation, und wenn man meint, das Ich sei lediglich die Summe seiner Erfahrungen, so ist nicht ganz klar, warum dein Ich dennoch so fundamental deutlich gegen alle anderen abgegrenzt ist. Tatsächlich kommen wir mit dieser Frage in die abgründigste Philosophie, und selbst wenn ich hier manchem als verrückt erscheine, so bin ich doch der Meinung, daß es im ganzen Universum tatsächlich nur ein einziges Ich gibt und daß unser jeweils unterschiedenes Spezial-Ich nur die in unsere sog. Realwelt hineinreichende 'Eisberg'-Spitze des Gesamt-'Eisberges' ist, die eben unterschieden von den anderen Spitzen ist. Das ergibt sich auch aus der Theorie des kollektiven Unbewußten von C.G. Jung, dem zufolge unser aller Unterbewußtsein in seiner tiefsten Wurzel ein Gesamt-Unterbewußtsein ist. Das läßt sich übrigens an vielen Einzelbeobachtungen nachweisen, für die es sonst keine plausibele Erkläung gibt. Um das alles besser zu verstehen, als ich es hier in Kürze erläutern kann, empfehle ich dir folgenden Essay:

http://hintergrundstrukturen.de/index.php?option=com_content&view=article&id=59:die-inkarnation-des-ich&catid=36:admin-essays&Itemid=62