War der 30 jährige Krieg ein Religionskrieg oder Machtkrieg?

5 Antworten

Das eine schließt das andere nicht aus. Der Dreißigjährige Krieg hatte sowohl Eigenschaften eines Religionskrieges als auch Eigenschaften eines Machtkrieges.

Der Dreißigjährige Krieg (1618 – 1648) ist ein Religionskrieg gewesen, aber nicht ausschließlich. Verschiedene Motive haben eine Rolle gespielt und sich auch verschränkt. Der konfessionelle Gegensatz zwischen Katholiken und Protestanten war wichtig und hat auch die Leidenschaften in der Bevölkerung erhitzt. Die Katholische Liga (an ihrer Spitze Herzog Maximilian I. von Bayern) hat in der Anfangszeit mit ihren Truppen eine wesentliche Rolle gespielt. Die Protestantische Union war dagegen uneinig, ein Teil war gegen eine Einmischung in Böhmen. Innerhalb des Protestantismus gab es auch einen Gegensatz zwischen Evangelisch-Lutherischen und Reformiert-Calvinistischen.

Es gab einen weiteren Konfliktbereich im Verhältnis von Herrschern und Ständen und dies zweifach, innerhalb des Reichs zwischen Kaiser und Reichsständen (Fürsten/Städten) und innerhalb der Einzelstaaten zwischen Fürsten und Ständen. Das Restitutionsedikt 1629 führe zu einem Widerstand von Fürsten, auch katholischer, gegen den Kaiser.

Der Auslöser war ein auch, aber nicht nur religiöser Streit. Kaiser Ferdinand II. versuchte als König von Böhmen dort eine Zentralisierung der Habsburgermacht und eine Katholisierung (auch mit Druck und Zwang) durchzusetzen. Die böhmischen Stände (mehrheitlich protestantisch) widersetzten sich der Änderung, die Freiheiten und Mitwirkungsrechte wegnahm.

Außerdem sind deutliche machtpolitische Motive europäischer Staaten erkennbar. Die Habsburger in Spanien und Österreich waren in einem Kampf um die Hegemonie in Europa verwickelt, wobei Frankreich (mit Herrschern aus der Familie der Bourbonen) der Hauptgegner war, außerdem die Niederlande, Dänemark und Schweden. Frankreich war katholisch und hat sich trotzdem mit protestantischen Mächten gegen die katholischen Habsburger verbündet. In der Kriegsphase ab 1635 tritt der machtpolitisch-dynastische Gesichtspunkt am stärksten hervor.

In welchem Ausmaß der Dreißigjährige Krieg ein Religionskrieg oder ein anders motivierter Krieg gewesen ist, ist auch je nach den Beteiligten und der Zeitphase unterschiedlich zu beantworten.

anfangs gings eher um religion, da sich eine protestantische volksmehrheit gegen eine katholische minderheitenregierung ( habsburger ) auflehnte. je länger er dauerte desto mehr gings ums machtstreben in europa. vorallem als dann auch schweden und frankreich mitmischten. ganz vereinfacht gesagt.

Sowohl als auch. Auch das Ende eines zeitalters, des Rittertums war er. Doch wirklich, gehe dazu besser ins Net. 30 Jahre ist halt etwas lang und es war auch nicht eine fortlaufende Kriegshandlung :-)

ich glaube,nach einiger zeit wusste das niemand mehr so richtig

Beides, weil es beides war.