Wann wurden die Menschen- und Bürgerrechte als Gesetz verkündet und wie wurden Sie von Olympe de Gouges verändert und welchen Erfolg hatte die Änderung?

2 Antworten

Menschen- und Bürgerrechte haben lange zurückreichende geschichtliche Wurzeln. In stärker werdendem Ausmaß trat der Gedanke von Menschen- und Bürgerrechten als Grundrechten im Zeitalter der Aufklärung hervor, mit naturrechtlicher oder vernunftrechtlicher Begründung.

Als geltendes Gesetz wurden Menschen- und Bürgerrechte zuerst in den USA und Frankreich verkündet.

Menschen- und Bürgerrechte enthält die Virginia Declaration of Rights vom 12. Juni 1776 (Grundrechteerklärung von Virginia). Auch in weiteren Einzelstaaten der USA wurde so etwas verkündet, z. B. in Pennsylvania als Bestandteil der Verfassung (Pennsylvania Constitution, am 16. August 1776 beschlossen und am 28. September 1776 in Kraft getreten), in einer Erklärung der Rechte der Einwohner (A declaration oft he rights oft he inhabitants).

Die Präambel der Unabhängigkeitserklärung (Declaration of Independence; offiziell: The Unanimous Declaration of The Thirteen United States of America [„Die einstimmige Erklärung der dreizehn vereinigten Staaten von Amerika“) vertrat Menschen- und Bürgerrechte als offenkundige Wahrheiten. In die Verfassung der USA kamen Menschen- und Bürgerrechte mit der Bill of Rights, vom Kongreß am 25. September 1789 beschlossen und am 15. Dezember 1791 in Kraft getreten (später kamen weitere Zusatzartikel hinzu).

In Frankreich wurde bei der Verkündung als Gesetz ausdrücklich die Bezeichnung »Menschen- und Bürgerrechte« verwendet. Die Verfassunggebende Nationalversammlung (Assemblée nationale constituante) verkündete am 26. August 1789 die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte (Déclaration des Droits de l’Homme et du Citoyen).

Olympe de Gouges (eigentlich: Marie Gouze) hat 1791 eine Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin (Déclaration des droits de la femme et de la citoyenne) geschrieben. Eine Änderung gegenüber der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte von 1789 besteht darin, Frauen gleiche Rechte wie Männern zuzusprechen, sowohl privat als auch politisch. Olympe de Gouges fordete also unter anderem politische Mitbestimmung und Mitwirkung von Frauen. Außerdem enthält ihre Erklärung eine Auffassung von Freiheit und Gerechtigkeit als das den Menschen Zustehende.

Die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte von 1789 enthielt zwar in Artikel 1 den Gedanken, die Menschen seien frei und gleich an Rechten geboren („Les hommes naissent et demeurent libres et égaux en droits.“). Aber dies wurde von den Revolutionären nicht nicht so gedeutet, Frauen tatsächlich volle Gleichberechtigung zu geben.

Die Erklärung von Olympe de Gouges hatte damals keinen Erfolg. In der Französischen Revolution (1789 – 1799) haben sich ihre Gedanken nicht durchgesetzt. Erst sehr viel später wurden solche Gedanken verwirklicht, beispielsweise in einer Einführung des Frauenwahlrechts.

1789, die Charta der Menschenrechte.
Ebbes früher die Magn Charta, die Freiheitsrechte, von 1215.