Wann und warum wurde die Bundeswehrpflicht abgeschafft?
Also gut - einige sagen, sie hat immer existiert - aber wenn sie nicht aktiv war und keine Verpflichtung, also ausgesetzt, dann klingt das witzlos.
6 Antworten
Die Wehrpflicht wurde nie abgeschafft, sondern formal juristisch nur ausgesetzt. Man könnte sie jederzeit wieder einsetzen.
In den neunziger Jahren ist das Feindbild weggebrochen. Die DDR, die Sowjetunion und der Warschauer Pakt gab es nicht mehr. Deutschland war von Freunden umgeben. Das hatte erstmal Auswirkungen auf den Wehretat der Bundeswehr. Es gab weniger Geld und es zog eine gewisse Wehrungerechtigkeit ein und nicht mehr alle Wehrpflichtigen eines Jahrgangs wurden eingezogen.
Dazu kam, dass sich die Aufgaben der Bundeswehr änderten. Es gab plötzlich internationale Auslandseinsätze, wie beispielsweise, Somalia, Kosovo oder Afghanistan. Heimatschutz war nicht mehr der Fokus, denn es gab niemanden, der uns bedrohte. Da entwickelte man die Idee, die Wehrpflichtarmee der Bundeswehr, zu einer kleineren, aber schlagkräftigen Berufsarmee zu reformieren. Aus damaliger Sicht, schien das vielen eine gute Idee zu sein.
Deswegen hat man sie ausgesetzt und jetzt, wo die Bedrohung durch Russland, den Heimatschutz wieder in den Vordergrund rückt, steht man praktisch vor den Scherben dieser Reform.
Verstehe gar nicht, wieso 99% der Kommentare so ewig um den heißen Brei reden müssen.
Ja, die Wehrpflicht wurde nur ausgesetzt, nicht abgeschafft. Aber die Aussetzung hatte einen einzigen, ganz klaren Grund: die deutsche Wiedervereinigung und das Ende der Sowjetunion. Mit dem Ende des kalten Krieges und dem Zusammenbruch des eisernen Vorhangs, wähnte man sich in Sicherheit. Man war überzeugt, das Zeitalter der Kriege in Europa sei vorbei, und man brauche daher kein großes und starkes Militär mehr.
Was genau der Grund war wissen nur die Sicherheitsexperten, die das entschieden haben, das wird ja nicht publik gemacht.
Ich vermute mal, dass es Studien gegeben hat, die gezeigt haben, dass die Wehrpflicht ökonomisch nicht sinnvoll ist, dass man in 6 Monaten Grundwehrdienst zu wenig lernt, um wirklich für den Kriegsfall vorbereitet zu sein und eben dass die Bundeswehr mehr Aufgabenbereiche z. B. im Auslandseinsatz hätte und es somit unsinnig wäre, das Hauptaugenmerk auf die Ausbildung von Grundwehrdienern zu legen.
Der Wehrdienst in Deutschland wurde 2011 ausgesetzt, nicht abgeschafft. Dies geschah im Rahmen einer Reform der Bundeswehr unter Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU). Die Aussetzung bedeutete, dass die allgemeine Wehrpflicht für Männer ab 18 Jahren vorerst nicht mehr galt. Die Strukturen für die Wehrpflicht wurden weitgehend abgebaut, aber die Wehrpflicht als solche ist im Grundgesetz verankert und könnte im Verteidigungsfall wieder in Kraft treten.
Es gibt keinen Grund für eine Abschaffung da er nicht abgeschafft wurde.
Übersicht mit KI
Die Wehrpflicht wurde in Deutschland aus mehreren Gründen ausgesetzt, darunter die steigende Attraktivität der Bundeswehr als Freiwilligenarmee, die Notwendigkeit, den Staatshaushalt zu entlasten, und die Sorge vor einem erheblichen Grundrechtseingriff.
Hier sind die Hauptgründe für die Aussetzung der Wehrpflicht:
Steigerung der Attraktivität der Bundeswehr:
Die Wehrpflicht wurde als hinderlich für die Gewinnung von Freiwilligen angesehen. Durch die Aussetzung und die Schaffung eines Freiwilligendienstes soll die Bundeswehr attraktiver gemacht werden, z.B. durch höhere Wehrsold und Verpflichtungsprämien.
Haushaltsentlastung:
Die Wehrpflicht war mit hohen Kosten verbunden. Die Aussetzung sollte zur Entlastung des Staatshaushalts beitragen.
Verhältnismäßigkeit und Grundrechtseingriff:
Die Wehrpflicht wurde als erheblicher Eingriff in die Grundrechte angesehen. Die Ausgestaltung und Anwendung der Wehrpflicht wurde regelmäßig auf ihre Verhältnismäßigkeit überprüft. Es wurde argumentiert, dass eine reine Berufsarmee im Vergleich zur Wehrpflicht eine effizientere und verhältnismäßigere Lösung sei.
Veränderte Sicherheitslage:
Die Sicherheitslage hat sich seit dem Ende des Kalten Krieges verändert. Eine Berufsarmee wurde als besser geeignet angesehen, um auf die neuen Bedrohungen und Herausforderungen zu reagieren.
Politische und gesellschaftliche Veränderungen:
Die Wehrpflicht wurde auch aufgrund politischer und gesellschaftlicher Veränderungen kritisch gesehen. Es gab eine Diskussion über die Notwendigkeit, die Bundeswehr als Teil der Gesellschaft zu betrachten und die Rolle der Bürger in Uniform neu zu definieren.
Obwohl die Wehrpflicht ausgesetzt wurde, bleibt die rechtliche Grundlage, Artikel 12a des Grundgesetzes, bestehen, um die Wehrpflicht im Spannungs- oder Verteidigungsfall wieder aktivieren zu können.
Die Einberufung zum Grundwehrdienst wurde im März 2011 ausgesetzt, indem der Deutsche Bundestag das Wehrpflichtgesetz abgeändert hat. Gemäß § 2 WPflG sind nun alle weiteren Ausführungsbestimmungen des Gesetzes nur im Spannungs- und Verteidigungsfall anzuwenden.
das sieht nach Erklärung aus, aber der Grund?