wann ändert sich die ipv6 adresse?

4 Antworten

Eine IPv4 Adresse ändert sich nicht unbedingt alle 24h. Erstmal kommt es darauf an, ob DHCP für die Adressierung benutzt wird oder diese statisch vergeben wurde. Beim zweiten ändert sich die IP erst dann, wenn man diese manuell selbst ändert. Beim ersten ändert diese sich je nach Konfiguration des DHCP-Servers und des verfügbare Adresspool. Gibt es, nach der Rückgabe der Ipv4-Adresse in den DHCP-Pool, die Adresse wieder (ist diese unbenutzt) so wird auch diese meist wieder verwendet. Es sei denn ein DHCP-Server ist so konfiguriert, dass sich die IPv4-Adresse wirklich ändern muss und nicht die Gleiche wie vorher sein darf.

Bei IPv6 verhält es sich, mit ein paar Ausnahmen, ähnlich. Auch hier kann man statisch Adressen vergeben. Dynamisch kann man hierfür entweder den Router (SLAAC) oder einen DHCP-Server nehmen. Diese vergeben jedoch nur, je nach Konfiguration, einen neuen Interface Identifier (Hostanteil). Der ISP-Präfix ändert sich nicht unbedingt, dass ist wiederum beim ISP konfiguriert. Der Präfix kann sich ändern, muss aber nicht (erschweren des Trackings durch IPv6-Adresse).

Windows selbst besitzt einen Zyklus, bei welchem es nach einer bestimmten überbrückten Zeit oftmals einen neuen Interface Identifier bildet. Inwiefern das jedoch tatsächlich gemacht wird, kann ich dir nicht sagen, da ich mir die RFC dazu noch nicht komplett durchgelesen habe.

franzhartwig  23.09.2021, 15:36
Eine IPv4 Adresse ändert sich nicht unbedingt alle 24h. Erstmal kommt es darauf an, ob DHCP für die Adressierung benutzt wird oder diese statisch vergeben wurde.

Die meisten Adressen bei Privatanschlüssen werden weder statisch, noch per DHCP vergeben. Die meisten Adressen werden per IPCP zugewiesen. Das ist immer der Fall, wenn PPPoE verwendet wird, also z. B. bei DSL und mitunter/häufig/immer per So zugewiesene Adressen werden beim Neuverbinden geändert.

DHCP hast Du im Wesentlichen bei Kabelanschlüssen.

Bei IPv6 verhält es sich, mit ein paar Ausnahmen, ähnlich. Auch hier kann man statisch Adressen vergeben. Dynamisch kann man hierfür entweder den Router (SLAAC) oder einen DHCP-Server nehmen. Diese vergeben jedoch nur, je nach Konfiguration, einen neuen Interface Identifier (Hostanteil).

Das verstehe ich nicht ganz. Bei DHCP wird eine komplette Adresse (Präfix + Interface ID) vergeben. Zunächst einmal wird per DHCPv6 oder IPv6CP das Präfix vom Provider vergeben. Der Heimrouter macht dann das Prefix Delegation entweder per SLAAC, dann sorgt das Endgerät selbst für seine Interface Identifier. Oder aber der Heimrouter macht das Prefix Delegation per DHCPv6, dann vergibt er auch den Interface Identifier.

Windows selbst besitzt einen Zyklus, bei welchem es nach einer bestimmten überbrückten Zeit oftmals einen neuen Interface Identifier bildet.

Preferred Lifetime ist meines Wissens 1 Tag.

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skiddy  23.09.2021, 15:39
@franzhartwig

Nun gut, ich habe aus der Frage nicht herausgelesen, dass es sich um die Adresse des Routers handelt. Ich bin allgemein vom Client ausgegangen, wie dieser eine IP erhält.

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franzhartwig  23.09.2021, 16:02
@skiddy
Nun gut, ich habe aus der Frage nicht herausgelesen, dass es sich um die Adresse des Routers handelt.

Das Stichwort "ändert sich alle 24 Stunden" zeigt recht deutlich auf die Zuweisung durch den Provider und die noch recht verbreitete Zwangstrennung.

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skiddy  23.09.2021, 16:11
@franzhartwig

Ich kannte IPCP noch gar nicht. Das werde ich mir mal anschauen. Dankeschön

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franzhartwig  23.09.2021, 16:15
@skiddy

IPCP ist ein Bestandteil von PPP. PPP läuft in drei Schritten ab:

  1. Verbindungsaufbau per LCP (Link Control Protocol)
  2. Optional Authentisierung (CHAP oder PAP)
  3. Ein oder mehrere NCPs (Network Control Protocols): IPCP für IPv4 und IPv6CP für IPv6. Dabei wird die IP-Konfiguration übergeben.

Bei DSL-Anschlüssen und mindestens einigen FTTH-Anschlüssen wird PPPoE verwendet.

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Die ipv4 Adresse ändert sich ja alle 24 Stunde.

Das ist keine allgemeingültige Regel. Mag sein, dass das bei Dir so ist. Bei Kabelanschlüssen oder bei Anschlüssen der Telekom ändern sich die IP-Adressen deutlich seltener bis gar nicht.

Ist dies auch der Fall bei der ipv6 Adresse? Ich mein Theoretisch müsste es ja nicht sein, weil uns die ipv6 Adressen noch nicht ausgehen wie bei ipv4.

Die regelmäßige Änderung der IPv4-Adressen behebt das Problem der Adressknappheit nicht. Heutzutage hat man Flatrates, die Internetverbindung wird vom Router aufgebaut, diese sind rund um die Uhr angemeldet. Wenn mein Provider nun eine Zwangstrennung durchführt, bin ich eine Minute später wieder online. Ich habe eine andere IP-Adresse, aber ich habe eine. An der Anzahl der benötigten IP-Adressen hat sich genau nichts geändert.

Von der Zwangstrennung sind die IPv6-Adressen auch betroffen. Du bekommst bei IPv4 genau eine Adresse, bei IPv6 bekommst Du ein sogenanntes Präfix, welches ein oder mehrere ganze Netze umfasst. Dieses Präfix ändert sich genau wie die IPv4-Adresse.

Die IPv6-Adresse eines Endgerätes setzt sich zusammen aus dem Präfix, dazu kommt noch ein Interface Identifier. Der wird zufällig bestimmt und öfter mal vom Endgerät selbst geändert. Wie häufig das der Fall ist, hängt vom Betriebssystem des Endgerätes ab. Unabhängig vom Präfix kann sich die IPv6-Adresse eines Endgerätes also auch ändern.

Bei IPv6 ändern sich die Prefixes nur bei einer Verbindungstrennung.

Das sich die ip alle 24 stunden ändern kann sein muss aber nicht. Ich denke es wird bei ipv6 aber dennoch nicht anders sein