Wahnvorstellungen oder normale Entwicklung?

5 Antworten

Das ist eindeutig nicht normal. Wären es nur die Einbrecher Pläne ist das zu einem Gewissen grad nachvollziehbar - aber Angst, dass ihr sie vergiftet oder durch zu wenig beten die Katze stirbt… das würde mir gewaltige Sorgen machen
und Schizophrenie ist durchaus vererbbar. Ich würde definitiv ärztliche Hilfe im Angriff nehmen. Sprech es beim Kinderarzt an.


Inkognito-Nutzer   24.08.2025, 22:43

Okay, vielen Dank!

Ich habe früher auch Einbrecher Pläne gemacht mit meinen Nerf Pistolen, das ist finde ich normal.


Elaaaa633  24.08.2025, 22:48

Es geht hier ja aber nicht nur um das mit den Einbrechern. Lies dir die ganze Frage doch noch mal durch bevor du antwortest

Inkognito-Nutzer   24.08.2025, 22:42

Hattest du auch Angst das deine Eltern dich vergiften?

Oskar032  24.08.2025, 22:52
@Inkognito-Beitragsersteller

Überhaupt nicht, aber ich könnte es mir bei deiner Tochter vielleicht damit erklären, dass sie Angst hat, dass sie nicht genug betet und deshalb u.a. mit vergiftetem Essen bestraft wird. Aber eben so wie die Katze ist es etwas, bei dem sie sich etwas gefährliches vorstellen kann. Kleine Kinder kennen ja kaum gruselige oder gefährliche Sachen, die Bestrafungen sein könnten. Deswegen halt einfach essen, Schneewittchen und den Giftapfel kennt ja z.B. auch jedes Kind.

Irgendwoher muss sie diese Gedanken doch haben. Das gilt es herauszufinden....bevor ihr einen Arzt konsultiert. Evtl. mach irgendjemand aus eurem Umfeld ihr Angst und beeinflusst sie.

Das geht weit über das "normale" hinaus. Hier solltet ihr unbedingt einen Kinderpsycholgen kontaktieren.

Schizophrenie hat meines Wissens eine genetische Komponente, ich würde mich jetzt aber nicht sehr auf einer Psychose als Ursache für ihre Ängste und ihr Verhalten versteifen, das kann eine andere Ursache auch haben.

Das könnte auch auf ein Trauma zurückzuführen sein. Vielleicht eine posttraumatische Belastungsstörung, oder "einfach" ein Trauma (ohne, die vollen Diagnosekriterien der Störung zu erfüllen).

Dieser "Verfolgungswahn" kann ein Ausdruck von Vertrauensverlust sein (verursacht durch Trauma, Trauma verursacht Vertrauensverlust) und die Angst, in die Hölle zu kommen, kann ein Ausdruck davon sein, dass sie übermäßig (auch unterbewusst) Ausschau nach allem möglichen Schlechten hält, was passieren kann, sie sich Worst-Case-Szenarios vorstellt, denkt "mich wird es eh schlecht treffen" und sich nicht sicher fühlt - was wiederum Ausdruck von Vertrauensverlust, Trauma und Hypervigilanz (durch Trauma) sein kann.

Zu Gott zu beten kann daher rühren, dass sie keinen anderen mehr hat (in ihrem Empfinden), an dem sie sich halten kann, der sie beschützt, der sie auffängt. Gott ist oft die letzte Instanz, wenn man das Gefühl hat, über seine Sorgen nicht mit seinem Umfeld reden zu können und das Gefühl hat, fallen gelassen zu werden. Das ist oft bei Traumata der Fall, einerseits durch Vertrauensverlust, andererseits dadurch, dass sich Menschen oft entfremdet von ihrem Umfeld fühlen.

Sie einfach zu fragen "hey, ist etwas passiert" solltet ihr tun, aber ihr solltet nicht einfach glauben, dass nichts passiert ist, nur, weil sie vielleicht "nein" sagt. Traumatisierte Kinder können und wollen oft nicht über das Trauma reden oder erinnern sich selbst nicht daran aufgrund von dissoziativer Amnesie, es ist ihnen also nicht bewusst. Ein "nein" eures Kindes heißt also nicht, dass nichts passiert ist.

Es kann natürlich in die Richtung Schizophrenie gehen, muss aber nicht. Dass der Opa das hatte und die Tochter sich jetzt so verhält kann auch einfach Zufall sein, keinen Zusammenhang haben und bei eurer Tochter eine ganz andere Ursache haben.

Ich hatte als Kind, genau in diesem Alter, auch eine "Angstphase", die ich heutzutage als mehr als nur eine Angstphase bezeichnen würde (eher verdrängtes Trauma). Nach ca. zwei Jahren ging sie vorbei und ich hatte auch nie wieder eine vergleichbare Angstphase.

Es kann bei eurer Tochter also sein, dass das vergeht und nie wieder kommt.

Ich würde ihr keine Medikamente geben, sondern rein psychotherapeutisch oder mit einem Psychologen dagegen vorgehen. Später können immer noch Medikamente gegeben werden, sollte sich das im Erwachsenenalter festigen oder schlimmer werden, aber ihr als Kind, mitten in der Entwicklung, würde das meines Erachtens zu sehr schaden und ihr wisst ja nicht einmal (und auch ein Psychiater kann das nicht wissen), was die eigentliche Ursache ist und ob sich das nach ein paar wenigen Jahren legt. Hier sollte man nicht umsonst Schaden anrichten und der Schaden, der durch solche Medikamente angerichtet werden kann, ist sehr groß.

Einen Gedanken zum Abschluss:

Mein Uropa hatte Zöliakie und ich fing vor ein paar Jahren an, Blähungen zu bekommen, wenn ich Gluten aß. Natürlich war da der Gedanke da "es ist in der Verwandtschaft, es hat eine genetische Komponente und ich habe Symptome, das ist es wahrscheinlich", aber schlussendlich war es das nicht. Es war nur eine vorübergehende Unverträglichkeit, ausgelöst durch was auch immer, aber keine Zöliakie und inzwischen wieder weg.

Genauso wenig muss es bei eurer Tochter Schizophrenie sein, auch wenn es im Moment vielleicht so irgendwie aussieht und der Opa das hatte.