Wäre es möglich, sich eine Gelddruckmaschine zu kaufen, und dann sein eigenes Geld zu drucken?

19 Antworten

Es gibt keine Gelddruckmaschinen. Die Banknoten werden auf "normalen" Druckern hergestellt. Es gibt viele Merkmale, die Banknoten von anderen Drucksachen unterscheiden. Zum einen ist es Spezialpapier, das benötigt wird. Da sind nicht nur der Sicherheitsstreifen im Papier enthalten, sondern auch noch das Wasserzeichen und die Hologramme. Und dann gebraucht man die Druckvorlagen. Auch sie werden ganz speziell hergestellt. In vielen Filmen wurde schon berichtet, wie scharf die Gangster auf diese Druckvorlagen waren. Wer sie in Verbindung mit dem Spezialpapier und den Spezialdruckfarben hat, der braucht nur noch gute Druckmaschinen und dann kann das Fälschen beginnen.

Möglich ist es natürlich, aber schon aufs Herstellen stehen mindestens zwei Jahre Freiheitsstrafe. Auf den alten DM-Noten war dieser Hinweis auch aufgedruckt.

Wie wir alle aus Haus des Geldes wissen, sind es nur große Drucke und die Papier rollen sind das besondere. Da sind Wasserzeichen drin und so. Und natürlich kann man die Drucke auch nicht so kaufen.

Ja, theoretisch wäre so etwas schon möglich. Es gibt ja Leute, die Gelddruckmaschinen produzieren, und diese Leute haben ja auch logischerweise die Entwurfspläne der Gelddruckmaschine, um diese produzieren zu können. Natürlich genießen diese Leute das volle Vertrauen der Nationalbank und der Regierung, dass sie diese Pläne nicht weitergeben. Wenn diese aber korrupt sind, könnten sie die Pläne einem Gangster weitergeben, der dann in relativ geringen Mengen echtes Geld druckt. Zu viel Geld würde auffallen, da sonst die Inflation in der ganzen Währungsunion steigen würde. Wenn diese Gangster dann nicht von der Polizei erwischt werden, bleibt der Nationalbank nichts anderes übrig, als neue Euro-Scheine in neuem Design zu drucken, und die ursprünglichen Scheine müssen dann alle umgetauscht werden und werden nach einiger Zeit für ungültig erklärt. - Und so viel Vertrauen müssen wir auch zu den Leuten der Nationalbank haben, dass sie nicht illegal noch zusätzliches Geld drucken und einstreifen. Der einzige der "legal" zu viel Geld drucken darf ist der Staat. Wenn der Staat das macht, kann er seine eigenen Schulden senken, das ist auch ein großer Vorteil für alle Kreditnehmer, die brauchen dann den Banken weniger Geld zurück zahlen.

jpz31  04.04.2017, 17:57

1. Irrtum: Eine Erhöhung der Geldmenge führt nicht zwangsläufig zu einer höheren Inflation.

2. Irrtum: Der deutsche Staat hat kein Recht Bargeld zu drucken.

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Die Aufgabe, die Geldmenge zu regulieren obliegt der Europäischen Zentralbank. Weder die EU-Politiker noch die Nationalstaaten haben in der Theorie Einfluss darauf. Früher besaßen die Fürsten das Münzprägerecht. Damals hatten die Münzen aber noch einen Gegenwert, und auch für das heutige Fiatgeld gab es bis 1933 noch den sog. Goldstandard. Seit damals basiert der Wert das Bargeldes nur noch auf Vertrauen. Wenn die Nationalstaaten selbst Geld schöpfen könnten, gäbe es einen großen Interessenskonflikt, da sie sich mit überzogener Geldschöpfung entschulden könnten. Im Übrigen existiert das meiste Geld nicht bar, sondern als Giralgeld auf den Bankkonten. Auch Geschäftsbanken können selbst Geld schöpfen, da sie nur einen geringen Teil des Geldes, das sie verleihen, tatsächlich als Einlage bei der EZB besitzen müssen. Der Rest wird einfach "aus dem Nichts" geschaffen, indem es auf dem Konto verbucht wird. Im Gegensatz zu einer staatl. Geldschöpfung ist dieser Prozess aber nachfrageorientiert und damit an die Wirtschaftsleistung gekoppelt. Die EZB nimmt darauf Einfluss unter anderem über die Refinanzierungsfazilitäten. Das man als Besitzer einer Bank aber eine "Gelddruckmaschine" besitzt ist Unsinn. Die zahlreichen Bankenpleiten in Folge der Finanzkrise sollten dafür Beweis genug sein. Im Übrigen ist unerlaubtes Geld drucken strafbar, aber das wusste der Fragesteller sicherlich schon :-)