Vor und Nachteile Mitbestimmung..

4 Antworten

Der Betriebsrat kann z.B. mit dem Arbeitgeber Betriebsvereinbarungen abschließen und damit Dinge für die Belegschaft regeln. Das kann man als Einzelperson nicht. §87 BetrVG nennt eine Reihe von Mitbestimmungsrechten. Diese kann der Betriebsrat notfalls sogar in einer Einigungsstelle erzwingen. Auch z.B. im Arbeitsschutzgesetz bei der Gefährdungsbeurteilung ist der BR zu beteiligen und kann darauf dringen, auch z.B. psychische Belastungen durch Lärm, Stress usw. zu berücksichtigen. Er spielt auch bei Kündigungen eine wichtige Rolle. Ich habe im Betriebsrat viele Arbeitsplätze dadurch retten können, dass ich eine falsche Sozialauswahl bei betriebsbedingten Kündigungen nachweisen konnte.

Kontra-Argumente: Die Mitbestimmung des Betriebsrates ist nicht demokratisch legitiiert, wenn ihn zu wenig gewählt haben. Manchmal ist die Wahlbeteiligung bei den Betriebsrtsawahlen gar nicht glaübwürdig. Man bestimmit Betriebsräte vorher, die gar nicht den Rückhalt bei den Beschäftigten haben. Diese Spielchen machen sogar Gewerkschwaften mit, die im Gegenzug Vergünstigungen für bestimmte Mitarbeiter oder Betriebsrärte bekommen.

Beispiel die Gewerkschaft verdi im Konzern Telekom:

Deutsche Telekom AG, Niederlassung Personalbetreuung für zu Töchtern beurlaubte Mitarbeiter - PBM NL

Daneben stelle sich die Frage, ob der Betriebsrat CC HRM vorliegend überhaupt als legitimiert angesehen werden könne, da der Kläger, der selbst nicht im CC HRM oder in der PBM NL arbeite, sondern dort nur personalrechtlich verwaltet werde, nicht berechtigt sei, diesen Betriebsrat zu wählen.

Aus: ZBVR online 9/2011 Bezug: OVG Nordrhein-Westfalen v. 9.5.2011 – 1 A 440/10

Familiengerd  18.05.2013, 17:20

Es mag Fehler geben, es gibt bestimmt auch Betriebsräte, die sich für Zwecke der Geschäftsführung einspannen lassen und die Interessen der Arbeitnehmer nicht (angemessen) wahrnehmen.

Was die "Legitimation" bei geringer Wahlbeteiligung angeht: Wenn gewählt wird, ist die Legitimation gegeben, egal wie hoch die Wahlbeteiligung ist - nicht anders als bei politischen Wahlen. Aber Fehler gibt es immer und überall, in allen Systemen und Strukturen!

Und was soll das Zitat "beweisen".

In Verbindung auch mit früheren Antworten von Dir, BraunerBaer123, behaupte ich, dass Deine Abneigung gegen Betriebsräte (auch wenn Du selbst 'mal ein Mitglied warst, wie Du behauptest) ideologisch begründet ist!

0
user2492  18.05.2013, 21:03
@Familiengerd

Wer sich als Betriebsrat in erster Linie die Taschen voll Geld stopfen will, gehört nicht in den Betriebsrat gewählt.

Und wenn es zu BR- und verdi-Seilschaften kommt, die sogar mit Politikern vermascht sind, dann ist es eine Verschleirung, welche Machtverhältnisse man zementieren will.

0
Familiengerd  18.05.2013, 23:02
@user2492

Auch diese pauschalen, unrefelktierten, übertriebenen Unterstellungen kann ich in keiner Weise auch nur annähernd nachvollziehen!!!

Auérdem ist Taschen voll Geld stopfen will Blödsinn!

Überall gibt es "schwarze Schafe" - und es wäre schon merkwürdig, wenn es die nicht auch unter den Mitgliedern von Betriebsräten gibt.

Das spricht aber noch lange nicht gegen das Betriebsverfassungsorgan "Betriebsrat"!!!

Und Dein wohl als Schimpfwort gemeintes "BR- und verdi-Seilschaften" ist so lange ein rein polemisches, inhaltsleeres Schlagwort (das gut zu rechten Stammtischen passt), so lange sich damit nicht illegale Machenschaften verbinden - die es (zugegeben) natürlich auch gegeben hat. Ich sage "natürlich", weil überall Menschen handeln.

Im Übrigen wäre ich auf den Nachweis von konkreten "Machenschaften" gespannt - nicht nur auf polemische Parolen und Gerichtsurteilsexzerpte, bei denen keiner weiß, worum es konkret geht. Ich weiß auch nicht, was Du mit dem Zitat ausdrücken sagen willst! Es ist so massiv aus dem Zusammenhang gerissen und hat überhaupt so wenig mit Betriebsrat zu tun, dass ich nicht weiß, was zu zu Deiner Taktik sagen soll. Außer dem ist das Zitat eine Aussage des Klägers und nicht eine Feststellung des Gerichtes - was Du wohl suggerieren wolltest.

Das ist jedenfalls "total daneben" und mir irgendwie nicht neu in Deinem Fall, BraunerBaer123!

Und beim Poltern gegen Gewerkschaften solltest Du bedenken, dass auch Du ohne sie wahrscheinlich noch unter den rechtlichen Bedingungen des 19. Jahrhunderts "knechten" müsstest!!!!

(Kleingedrucktes: Mich würde ja interessieren, was konkret hinter Deiner Aversion gegen Betriebsräte steckt!)

0

Ist es immer gut, dass der Betriebsrat für die Arbeitnehmer verhandelt ? Was passiert, wenn es Konflikte gibt zwischen dem Konzernbetriebsrat von Opel und dem Betriebsrat des Werkes in Bochum? http://www.linkezeitung.de/index.php?option=com_content&view=article&id=15768:opel-bochum-wie-die-mlpd-die-ig-metall-und-den-betriebsrat-stuetzt&catid=30&Itemid=296 Manche "Opelaner" in Bochum fühlen sich auf jeden Fall verschaukelt.

Ich will nicht auf die Frage selbst eingehen, denn zum Thema "Mitbestimmung" kann man ein ganzes Seminar abhalten und Antworten dazu findet man im Internet mehr, als man hier im Forum geben könnte.

Nur eine Bemerkung aus voller Überzeugung:

Es gibt keine Kontra-Argumente bei Thema "Mitbestimmung" des Betriebsrates!!!

Hexle2  03.05.2013, 15:51
Es gibt keine Kontra-Argumente bei Thema "Mitbestimmung" des Betriebsrates!!!

Dem kann ich nur voll und ganz beipflichten. Selbst für Arbeitgeber ist eine gute Zusammenarbeit mit seinem Betriebsrat von Vorteil von den Vorteilen für die Kollegen ganz zu schweigen

1
Familiengerd  03.05.2013, 18:21
@Hexle2

Genau diese Erfahrung als Betriebsratmitglied habe ich in unserer Firma gemacht!

Der Mutterkonzern schrieb dem Geschäftsführer sogar die Unterstützung bei der Wahl eines Betriebsrates vor, weil er aus den Erfahrungen in den meisten seiner Tochterfirmen den absolut positiven Effekt (auch im Hinblick auf das Einbringen von Knowhow durch den Betriebsrat) zu schätzen wusste.

1