Von was hängt es ab ob ein Verbrennungsmotor eine Steuerkette oder einen Zahnriemen bekommt?

5 Antworten

Die Grundlegende Entscheidung wird doch schon beim geplanten Einsatz eines Motors getroffen. Ein Panzer-Motor aus dem Hause MTU für Leo1 und 2, Jagdpanzer, Pi-Panzer---- Haben weder Kette noch Riemen. Die haben einen Stirnradsatz tief im Motor legende Nockenwelle und Stössel. (OHV-Motoren) Vorteil dabei ist, wenn man den Motor zerlegt, also Kopf (Köpfe) runter oder Zylinder braucht man den Motor nicht lange auf OT stellen.

Auch LKW hatten lange Zeit diese Bauweise. Da konnte man ebenfalls ohne großes Theater einzelne Köpfe oder Zylinder reparieren / austauschen.

Im Vergleich dazu ist ein kleiner Automotor wesentlich einfacher zu zerlegen. Da kann die Nockenwelle auch oben im Kopf liegen Die klassischen OHC oder DOHC-Motoren. Denn so ein Kopf ist schnell abgebaut.

Die Entscheidung für Zahnriemen oder Kette ist dann eine andere Überlegung. Da kommen verschiedene Vor- und Nachteile zum tragen. Ein Zahnriemen läuft im Regelfall leiser und ist nicht sehr Wartungsintensiv. bis 240K Km Laufleistung. Zudem sind sie wesentlich preiswerter zu bauen, da sie eigentlich keine separaten, vor allem dichte Gehäuse benötigen. Die kette hat zum einen den Nachteil, daß sie sich längt. Lauter ist und permanent Schmierung benötigt.

Reparaturen an Steuerketten sind meist wesentlich aufwändiger und auch teurer. Auch die Herstellung eines Motors mit Steuerkette ist teurer. Weiterhin gibt es noch die Stirnradsteuerung und die Königswelle. Aber bei den moderneren Motoren mit Mehrventiltechnik und auch mehreren Nockenwellen oder Pumpe Düse ist die Technik der NW-Verstellung... zu teuer.

Ford hatte früher in den Taunus, Granada, Capri V4 und V6 Motoren verbaut. Die hatten auch Stirnradgetriebe die teilweise sogar aus Bakelit waren. So aus dem Stehgreif ist mir kein Auto bekannt, das in der Serie mit Königswelle ausgestattet war. Aber sicher findet sich hier jemand, der da was weiß. Im Zweifelsfalle hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigswelle

BMW und Mercedes sind eigentlich die klassischen Vertreter von Kettentrieben und haben da lange reichhaltige Erfahrung. VW und Audi sowie Opel sind dagegen klassische Vertreter von Zahnriemen.

Und meine Meinung dazu... Bei den Berühmt-berüchtigten VW TFSI-Motoren, hätte VW eindeutig beim Riemen bleiben sollen oder jemand fragen, der sich mit Ketten auskennt!

kein konstrukteur der welt kann seinen "vorlieben" folgen, wenn er einen motor konzipiert. da geht es in erster linie mal ums budget, was zur verfügung steht.

stößelstangen sind nur für motoren mit niedrigen drehzahlen geeignet. eine nockenwelle (genügt) ist billiger als zwei, und der zylinderkopf ist bei einer unten liegenden welle viel einfacher.

zahnriemen sind sehr billig, kosten kaum kraft und sind nahezu wartungsfrei.
(wechsel alle 80.000km)

steuerketten sind teurer, müssen geschmiert werden (ölbad o.ä.) und der wechsel ist komplizierter und teurer.

zahnradkaskaden sind sehr teuer, kosten kraft, halten dafür ewig

eine königswelle ist am aufwändigsten, und das einstellen der verzahnung geht nicht durch spanner oder federn - nur durch präzise passung.

Das hängt vom Konstrukteur des Motors und seinen Launen ab.

Rennmotoren haben je nach Drehzahl dann auch Mal einen Stirnradsatz oder auch Pneumatische Ventilbetätigungen.

Von was hängt es ab ob ein Verbrennungsmotor eine Steuerkette oder einen Zahnriemen bekommt?

Salopp formuliert: Von der Vorliebe des jeweiligen Konstrukteurs.

Jeder Nockenwellenantrieb hat seine Vor- und Nachteile.
Ausser Steuerkette und Zahnriemen gibt es noch Zahnradantrieb, Königswelle, pneumatische Ventilbetätigung und es gab auch schon Schubstangenantrieb bei Serienfahrzeugen.

Kriterien für die Auswahl sind, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, Kosten, Lebensdauer/Wartungshäufigkeit, Bauraumbedarf, Gewicht, Drehzahlfestigkeit, Laufruhe, Montagefreundlichkrit und weitere.

Bei Motoren im Nutzfahrzeugbereich mit sehr langer Einsatzdauer werden häufig Zahnräder wegen der Langlebigkeit verbaut.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung