Von englisch auf western?

4 Antworten

Die Basis ist nicht so wahnsinnig verschieden. Auf einem guten Schulpferd wirst du dich schnell einfinden und „umschulen“ können.

Allerdings ist es beim Westernreiten natürlich wie zB in der Dressur auch - man ist nie fertig mit lernen ;-) insofern wirst du ohne regelmäßigen Unterricht irgendwann so und so auf einem Level stehenbleiben.

Auch würde ich bei der Wahl der Reitschule im Hinterkopf behalten in welche Disziplinen du dich entwickeln möchtest. Ein Reininga oder Cutting-spezialisierter Betrieb wird dich auf Dauer nicht glücklich machen wenn du erheblich eher in Richtung Allround kommen möchtest und anders herum…

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – zert. Fütterungsexperte, Pensionsstall, QH-Zucht, Turnier

wenn es gutes Westernreiten ist, sind die Unterschiede gerade bei den Basics gering. Und auf den unteren Stufen wird bei gutem Westernreiten sehr wohl auch mit anstehendem Zügel geritten.

Ich kenne eine Frau, die mit ihrer Stute eine erfolgreiche Westernturnierreiterin war, sie kam von den Turnieren in ganz NRW selten ohne Planzierungen oder Siege nach Hause. Sie ritt allerdings keine Reining und kein Pleasure. Jetzt ist ihre Stute alt und in Rente und sie hat sich nun ein neues, junges Quarterhorse gekauft. Das noch ungeritten ist. Sie gehört zu den Westernreitern, die ihre Pferde nicht gerne früh anreiten.

Ich fragte sie, ob sie dann, wenn es soweit ist, ihr Pferd selbst ausbilden würde. "Ja", meinte sie, "allerdings soll das Pferd im ersten Jahr von "Klarabella" teilberitten werden." Und Klarabella ist meine RL, die Pferde bis Grand Prix ausbildet. Allerdings reell. Übrigens hatte die Frau mit ihrer Stute regelmäßig Unterricht bei meiner RL genommen, weil sie bei ihr korrekte Traversalen lernen wollte.

Und ich kenne eine RL, die sowohl Reiterinnen bis A unterrichtet und auch WEsternreiter auf Basisniveau. Ich habe ihr verschiedentlich zugeschaut und, ehrlich gesagt, keinen Unterschied zwischen Western und Englisch gesehen. Sie legt Wert darauf, dass ein Pferd im Takt läuft, über den Rücken geht, von hinten nach vorne geritten wird. Und das sind ja nicht nur Forderungen der Englischreiter, sondern auch der Westernreiter. Sollten es jedenfalls sein.

Ich gebe aber zu, dass ich auch "viele" Westernreiter sehe, die ihre Pferde am langen Zügel auf der Vorhand schluffen lassen und das dann Westernreiten nennen.

western reiten lernen dauert genauso ein Leben lang, wie klassisch Englisch, Barock, Altkalifornisch, haste nicht gesehen udn bla bla bla...

Die Grundprinzipien versteht man eigentlich recht schnell, was so viel Zeit kostet, ist das Üben, bis es ins Unterbewusstsein übergeht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe drei eigene Pferde, mehrere Zertifikate und Kurse

Die Basics sind jetzt nicht sooo viel anders, sofern du vernünftig englisch lernst. So, wie es Leute gibt, die mehrere Sprachen sprechen, kann man auch mehrere Reitweisen pflegen.
Ich reite in einem klassischen Turnierstall im Unterricht, habe aber ein Westernpferd als Reitbeteiligung im Gelände. Das größte Problem für mich sind die offenen Zügel - vor allem, wenn ich abgestiegen bin… 😉

Wirklich herausfordernd wäre es, wenn das Westernpferd sehr hoch ausgebildet ist, oder wenn du bisher schlechten Unterricht beikommst. Mit „Ziehen und quetschen“ kommen Westernpferde nicht klar.
Ich würde die aber schon eher raten, Ferienkurse oder ähnlichem den Vorzug zu geben. Wenn du dir keinen regelmäßigen Unterricht leisten kannst, ist es besser, mal ein paar Tage am Stück dran bleiben zu können, als „alle Jubeljahre“ zu versuchen, sich malmenden für kurze Zeit umzustellen.