Verlobter will zum SEK?
Guten Morgen liebes Forum,
mein Verlobter ist Polizist und strebt nun eine Karriere bei der Spezialeinheit an.
Er hat sich umfassend damit beschäftigt und auseinandergesetzt, auch mit den Risiken und ich merke, dass das nicht nur eine fixe Idee ist.
Er trainiert auch schon.
Ich habe mich auch damit beschäftigt, allerdings auf eine andere Art.
Ich habe z.B. gelesen, dass 2020 erst ein junger SEK Beamter erschossen wurde und ich mache mir jetzt schon Sorgen um ihn. Die habe ich ja schon in seinem normalen Polizeialltag bei den Vollpfosten die heutzutage rumlaufen.
Außerdem gibt es in unserem Bundesland nur einen Standort und der ist weit weg von unserem derzeitigen Wohnort.
Er ist so ein lieber Kerl, immer ruhig und gelassen, bewahrt immer einen kühlen Kopf und spricht eher zu wenig als zu viel, dafür ist er ein sehr guter Zuhörer und kann sich alles merken. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass er bei so etwas mitmachen soll. Das ist wahrscheinlich eher ein Klischee, aber ich dachte, da sind eher muskelbepackte und laute Schränke dabei.
Er ist zwar sehr sportlich und fit und Muskeln hat er auch ordentlich, aber er ist mit Sicherheit kein Schrank
Kennt sich da jemand aus ? Könnt ihr verstehen, dass ich mir Sorgen mache?
Danke fürs Lesen !
17 Antworten
Das du dir Sorgen machst ist mir klar. Aber....
Viele Berufe sind mit einem erhöhten Risiko für Leib und Leben verbunden. Verkehrspolizei, Feuerwehr, Krankenpflege, ja selbst als Bankangestellter oder Chemikant gibts Risiken. Oder wenn ein Dachdecker oder Trockenbauer hoch oben auf einem Gerüst herumturnen muss.... etc
Dein Partner hat ein bestimmtes Berufsziel vor Augen. Problematisch wirds, wenn er sich irgendwann damit konfrontiert sieht das auf der einen Seite sein Wunsch/ sein Ziel steht - und auf der anderen Seite der Wunsch/ die Erwartungshaltung der Partnerin.
Das ist wahrscheinlich eher ein Klischee, aber ich dachte, da sind eher muskelbepackte und laute Schränke dabei.
Kannst du dir so einen Menschen in einer Operation vorstellen, in der es auf Präzision, Schnelligkeit und Geräuschlosigkeit ankommt? Fit, ja, aber die muskelberge sind oft langsam und unbeweglich. Das ist zumeist Muskulatur, die für Kraft gemacht ist. Nicht für Ausdauer oder Geschwindigkeit.
Sprich mit deinem Partner. Auch über deine Ängste. Das ist wichtig.
Ich kann deine Sorgen verstehen, aber wenn es sein Wunsch ist sollte er ihn umsetzen und du solltest ihn unterstützen.
Denn wenn er es nicht umsetzt, egal warum, wird er sich immer Vorwürfe machen, sobald etwas nicht optimal läuft "Wäre ich damals zum SEK gegangen, wäre das hier nicht passiert" und er wird immer unzufriedener und echt gefrustet.
"Ich habe mal gehört" und Klischees helfen da nicht weiter. Dicke Muskeln helfen manchmal gar nicht... auf das gesamtbild kommt es an.
Ja, viele Jobs bei der Polizei sind anspruchsvoll, können gefährlich sein und man ist sehr viel unterwegs, das weiß man aber vorher schon, bevor man zusammen lebt. Sprich mit anderen Polizeifamilien drüber oder vllt gibt es infoangebote für angehörige.
"Er ist so ein lieber Kerl, immer ruhig und gelassen, bewahrt immer einen kühlen Kopf und spricht eher zu wenig als zu viel, dafür ist er ein sehr guter Zuhörer und kann sich alles merken." GENAU solche Leute brauchen die, neben der körperlichen Fitness. Ein Großteil der Polizisten sollte so sein, aber auch im richtigen Moment blitzschnell entscheidungen und handeln können.
Aber ohne jetzt in Wahrscheinlichkeitsrechnungen abzudriften würde ich mal behaupten normale Streifenpolizisten bekommen mehr ab was gegen ihre person geht... Sie sind präsenter und erster Ansprechpartner auch von leuten die böses vor haben
da sind eher muskelbepackte und laute Schränke dabei.
Nö. Muskelpakete sind eher hinderlich, wenn es auf Beweglichkeit, Ausdauer und Schnellkraft angeht. Der durchschnittliche Polizist einer Sondereinheit ist durchtrainiert, aber kein „Schrank“.
Ich denke, ein normaler Streifenpolizist ist gefährdeter als ein Polizist in einer Sondereinheit.