Unterschied Genitivattribut und Genitivobjekt Latein?

2 Antworten

amor matris kann bedeuten:

1.) die Liebe der Mutter

Wenn du daraus einen Satz machst:, bedeutet der: die Mutter liebt - die Mutter ist Subjekt (wer?) in diesem Satz, deshalb wird diese "normale" Genetiv auch "genetivus subiectivus" genannt.

2.) Die Liebe zur Mutter

Die Mutter ist Gegenstand, Objekt der Liebe: deshalb "genetivus obiectivus" bezeichnet.

Das "zu" "zur" ist nicht immer die Präposition, die du wählen sollst, je nach deutscher Wendung eine passende Präposition wählen.

z.B.

cura matris

1.) die Sorge der Mutter = die Mutter sorgt sich

2.) die Sorge um die Mutter (Mutter ist Objekt der Sorge)

oder: odium Rmanorum:

der Hass der Römer

der Hass gegen die Römer

:)) Evella


Yakerlikek94 
Fragesteller
 15.10.2022, 15:32

Vielen Dank! 😊

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verbosus  17.10.2022, 20:12

Ich glaube, du hast aus Versehen die Frage missverstanden: Es geht ja nur um die syntaktische, nicht die semnatsiche Funktion des Genitivs. Tatsächlich sind gen. obiectivi in der Regel Attribute, aber keine Objekte, da traditionell nur Ergänzungen zu Verben als Objekte bestimmt werden. Gen. obiectivi hängen aber von Nomina (Substantiven oder Adjektiven) ab. LG

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Akki27  19.10.2022, 10:48

👏👍

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Der Unterschied ist der selbe wie im Deutschen.

Das Genitivattribut steht üblicherweise bei einem Nomen und zeigt dessen Besitzer an. Es ist Teil des Satzgliedes, in dem das Nomen steht.

  • liber pueri - das Buch des Buben

Das Genitivobjekt ist hingegen ein eigenes Satzglied und hängt (wie auch die anderen Fallobjekte) vom Prädikat ab.

  • Quintum stultitiae arguo - ich beschuldige Quintus der Dummheit.

evella  14.10.2022, 22:23

stultitiae arguo  ist eher eine gen. criminis, kein objektiver Genetiv, oder? :)) Evella

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verbosus  17.10.2022, 20:09
@evella

Der Begriff genitivus criminis ist ja ein rein semantischer, der nichts über die syntaktische Funktion aussagt. tatsächlich werden gen.criminis in der Regel als Genitivobjekte bestimmt. Genitivi obiectivi dagegen erfüllen in der Regel die Funktion eines Genitivattributs, nicht die eines Objekts.

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