Unternehmungen mit schwer erziehbaren Jugendlichen?
Moin alle zusammen. Ich arbeite demnächst in einer Wohngruppe für schwer erziehbare Jugendliche im Alter von 14-20 Jahren. In der Gruppe sind Mädchen und Jungs. Die Gruppe ist in einer ländlichen Gegend.Ich soll da für knapp drei Monate ein Praktikum machen. Während dieser Zeit sollen wir ein Projekt planen und mehrere Aktivitäten durchführen.
Hat vielleicht schon jemand Erfahrungen in diesem Bereich und kann mir Tipps geben?
Ich hatte auch an Sachen gedacht wie Zelten mit Lagerfeuer, Filmprojekt, Musik selber machen mit verschiedenen Instrumenten oder der klassiker kochen.
Kann mir hier jemand Ratschläge geben, betreffend der Motivation oder Gestaltung solcher Projekte? Vielleicht auch schon gemachte Erfahrungen? Oder Meinungen von Jugendlichen die selber in Wohngruppen leben, worauf hättet ihr so bock? Vielleicht habt ihr auch hilfreiche Buchvorschläge oder Internetseiten, die sich mit Sonderpädagogik beschäftigen?
Ich sag schon mal danke im vorraus
4 Antworten
Auf alle Fälle nicht alles durchstylen. Man will machen und hat x Ideen, aber oft ist weniger mehr. Die Jugendlichen brauchen ganz einfach auch Freiraum, das nicht vergessen.
Ein Buchtipp: "Warum Huckleberry Finn nicht süchtig wurde" - Hier geht es nicht speziell um Jugendarbeit. Dieses Buch sollte jedoch jeder, der Jugendarbeit machen will als Grundlage gelesen haben. Überhaupt ist hier der Autor Eckard Schiffer eine gute Empfehlung, um sich der grundlegenden Thematik zu nähern. Er ist nicht ganz einfach zu lesen, viele Kapittel sind eine Anregung zum Gespräch unter Pädagogen. Ist sehr interessant was da zum Teil rauskommt.
Ansonsten - gute Tipps sind meist Projekte, die den Jugendlichen helfen, von sich aus was zu schaffen. Also weg von Medien, Konsum und Reizüberflutung. Kochen ist echt super. Aber auch hier das Ganze betrachten. Wo kommen die Zutaten her, was kann man bei den Zutaten ggf. sogar selbst herstellen, wie haben das die Leute z.B. im Mittelalter gemacht und im Anschluss unbedingt ein gemeinsames Mal.
Das mit dem Angeln und Fischbraten ist echt ne super Idee! Klasse. Bezüglich Film hab ich leider gar keine Adressen. Bei der Musik würd ich halt mal schauen, was bereits an Fähigkeiten vorhanden ist.
Hmm. Google mal "LARP", vielleicht sagt Dir das zu, für viiiiele Jugendliche ist das was tolles. Kenne sogar eine solche Problemgruppe, die sich inzwischen einen guten Namen in der Szene gemacht hat und sehr viel Herzblut in dieses gemeinsame Hobby steckt.
Klingt ganz cool, ich persönlich liebe sowieso Theater. Mache selber ein wenig impro und Zettelstheater. Da muss ich mal schaun, ob die Jugendlichen Bock auf Rollenspiele haben. Vielleicht schaffen wir aber auch ein Theaterstück und können uns mit dem LARP inspirieren.
Danke dir
...du bist mit der Planung dieser Zeit ja sicher nicht allein befasst, nehm´ich an!? Sondern hast da (auch) erfahrene Mitarbeiter an der Seite. Die gälte es dann als allererstes anzusprechen, würd´ich sagen.
Und grundsätzlich find´ich die Ideen, die du hier genannt hast, auch sehr schön und passend. Wobei es sicher auch erstmal drum gehen wird, sich einander anzunähern, eine gemeinsame Basis zu schaffen (um dann evtl. miteinander "arbeiten" zu können, im weitesten Sinne).
Vielleicht könnte man in die Angebote, die du hier schon so beschreibst, ein paar Ansätze / Elemente der "Gestalt-Therapie" mit einbringen, das erscheint mir ganz naheliegend, eigentlich. Und was die Umsetzung (bzw. erst einmal auch den Umfang, die Durchführbarkeit überhaupt!) dessen anbelangt: Da ist ganz sicher derjenige ansprechbar wiederum, der die jungen Leute bislang so begleitet und betreut hat.
Hier ist mal ein Link (einer von vielen, die´s da gibt), so zur "Einstimmung", vielleicht:
http://www.agg-gestalttherapie.de/
Darum geht es ja, dass ich mir ein Projekt ausdenke und dieses auch selber plane. Natürlich bekomme ich da unterstützung, aber das planen an für sich ist meine Aufgabe. Es sollen zu dem Projekt mind. drei größere Angebote gemacht werden und ein paar kleine.
Das mit dem Kontakt aufbauen und die Basis zu schaffen, ist nicht so das große Problem für mich. Ich komme selber aus einer Wohngruppe für schwer erziehbare und kann mich darum immer gut in die Rolle der Jugendlichen hineinversetzen. Das allgemeine Vertrauen ist da immer schnell geschaffen.
Die Seite agg-gestalttherapie ist ganz nett, ich finde da aber leider nichts konkretes. Da wird gut beschrieben, um was es in dem Seminar da geht. Ich benötige aber eher so Ratschläge, wie man so ein Projekt Konkret angeht oder Erfahrungsberichte, von Projekten die schon jemand durchgeführt hat. Das Hauptaugenmerk der Gruppe ist die koedukative Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, vielleicht kann man da auch gut anknüpfen.
Hast du da vielleicht auch Seiten auf denen man solche Berichte finden kann oder irgendwelche "Erzieher-Foren"?
zelten kommt bei den meisten jungs gut an wenn auch andere elemente wie zb angel (wenn möglich) oder eine schnitel jagdt so das die jugendlichen zusammen arbeiten müssen. das reitz die meisten :p
ansonsten versuche doch eine art film zu drehen mit selbst geschrieben drehbuch.
das ist so was mir im moment einfällt
Das mit dem Zutaten selber machen finde ich ne gute Sache, ich muss mal gucken. Gemüse herstellen kostet ja Zeit, mal schaun ob mein Zeitlicher Rahmen dass dan zulässt. Ich könnte das grillen ja auch mit Angeln verbinden und den Fisch dein gleich gemeinsam mit den Jugendlichen zubereiten. Wegend dem gemeinsam was schaffen wollte ich auch die Musik oder einen Film selber machen, hast du da vielleicht Seiten auf denen man Leute findest, die so was schon mal gemacht haben oder hast du selber Erfahrungen?
Mit dem Buch guck ich mal, klingt ganz interresant, hab das eben gegoogelt. Danke für den Tipp.