Uni - (Klavier) Musik-Aufnahmeprüfung | Ist es gerne gesehen, wenn...?
... man die Stücke auf seine Art und Weise spielt? Also einzelne Noten verändert oder sowas wie Drills hinzufügt?
Also ich als Prüfer würde es sehr gut finden, wenn man das Stück ca. 95% wie geschrieben spielt und mit den restlichen 5% bisschen frisiert.
EDIT: Ich meine auch, dass man sowas wie Geschwindigkeit oder Betonung verändert, weil mans so interpretiert
LG
3 Antworten
Das kommt auf das Fach und die Stilrichtung der Musik an. Verzierungen müssen stilsicher sein. Verränderungen ebenso. Klassische Musik des 19./ 20. Jahrhunderts sollte man nie willkürlich verändern es sei denn man spielt vielleicht aus irgend einem Grund ein albernes Stück Unterhaltungsmusik das man sehr gut beherrscht. Aber im allgemeinen absolutes No go.
Auf keinen Fall. Das geht maximal bei Jazz und das sollte man in einer Musikhochschule für klassisches Klavier sowieso nicht vorspielen.
Dein Ziel als Ibterpret ist es, möglichst nahe an das zu kommen, was der Komponist wollte. Das bedeutet Töne, Vortragsanweisungen und Verzierungungen sind nach dem Notentext absolut treu zu beachten.
Deine Interpretation kommt dann dadurch zustande, dass eben z.B. ein Piano nicht eine festdedinierte Lautstärke ist, sondern das ein Piano nach einem Forte eine andere Lautstärke als nach einem Pianisimo ist. Gleiches gilt für Agogik, Tempoänderungen und Dynamik. Das ist aber nur ein Ausschnitt von den grenzenlosen Interpretationsmöglichkeiten, die dennoch dem Stil und vor allem dem Notentext treu bleiben. Eigene Abänderungen sind gar nicht nötig, um eine einzigartige Interpretation zu schaffen.
Also solange ich die Stimmung nicht verändere und keine Noten addiere, ist es in Ordnung? Danke für deine Antwort. :)
Nein, das wird gar nicht gerne gesehen! Du musst hier zeigen, dass Du quasi „nach Vorschrift“ bereits sehr gut spielen kannst. Eigenmächtigkeiten darfst Du Dir erst erlauben, wenn Du die Uni abgeschlossen hast - und auch dann nur, wenn Dein Publikum dies dann goutiert!
Also auch ein Stück aus der Romantik, wie zum Beispiel Chopin's Nocturnes, sollte man nicht verändern? Also wirklich gar nicht, nicht mal 2 Noten?