Übernimmt das jobcenter nebenkosten?

7 Antworten

Das JC unterscheidet zunächst Heiz- und Warmwasserkosten und Betriebskosten. Und das sollte auch aus der BK-Abrechnung so hervorgehen.. Du kannst durch Vergleichen mit der letzten BK-Abrechnung feststellen, welche Position der Kostentreiber ist und beim Vermieter selbst eine Prüfung der Belege vornehmen.

Wie groß ist denn deine Wohnung für 1 E und 3 K ? Sind im Mietvertrag "sonstige Betriebskosten" überhaupt wirksam vereinbart? Du kannst hier die BK-Abrechnung einstellen und wir können formal prüfen.

Hallo NANUNANA9057!

Erst einmal ist es nicht neu, dass alle Dienstleistungskosten gestiegen sind.
So haben sich auch meine Nebenkosten jedes Jahr massiv erhöht,
da Fremdfirmen für diverse Dinge am Objekt eben jedes Jahr höhere Kosten veranschlagen. Alleine die Treppenhausreinigung ist um das Doppelte gestiegen. Fensterputzen, Hausmeistertätigkeiten und andere Posten sind auch gestiegen.
In der Regel fällt dies erst bei der neuen Abrechnung auf. Daher meine ich, dass du durchaus geschockt sein kannst, aber alles ruhig durchgehen solltest.

Du siehst ja anhand der letzten und dieser Nebenkostenabrechnung, ob etwas zwecks Verbrauch und Kosten passt oder wo du eben mehr verbraucht hast.

Kommen dir diverse Dinge skeptisch vor, lasse erst einmal die Nebenkostenabrechnung durch den Vermieter prüfen. Vorher rechnest du natürlich alles durch. Normalerweise schaut man auch regelmäßig auf die Wasserzähler, sodass man dies z.B. auch prüfen kann. Auch beim Gaszähler könnte man stets den VErbrauch notieren, um dann etwas in der Hand zu haben. Wie das bei dir in der Wohnung ist, weiß ich nicht. Bei manchen Wohnungen wird die verbrauchte Wassermenge am Hauptzähler ermittelt und dann je Quadratmeter auf alle Mieter aufgeteilt. Andere Kosten (Gartenpflege, Versicherung, Wartung xyz, Reinigung, Wasser usw.) kannst du mit der vorherigen Abrechnung vergleichen. Manchmal sind bei den Nebenkosten auch Gas/Heizung dabei. Je nach Mietvertrag und Nebenkosten eben anders.

967,76€ hören sich nach viel an, aber wenn man dies durch 12 Monate teilt,
dann kommt man auf 80,64 € pro Monat mehr. Wenn man diese Kosten dann auf fast alle Posten aufteilt, ist es gar nicht mehr so viel. Es kann ja sein, dass eine Versicherung um 2,50 € pro Monat gestiegen ist. Die Reinigung um 3,50 €. Dann die Müllabfuhr um 2,75 €. Hast du viel geheizt, dann kann da auch schnell 10-20 € mehr im Durchschnitt ausmachen. Das geht schnell. Hier und da einmal mehr mit Gas gekocht, dann sind es pro Monat auch schnell ein paar Euro mehr.
Und, wenn man drei Kinder hat, geht das schnell. Hier und da mehr waschen, baden, reinigen, putzen, heizen, kochen usw. Vier Personen sind viel.

Ich meine damit, dass sich kleinere Beträge monatlich addieren und dann bei der Jahresabrechnung eben einen enormen Betrag ausmachen.

Prüfe also erst einmal diese Nebenkostenabrechnung mit der vorherigen.
Dann siehst du ja, wo der Mehrposten herkommt und kannst dann nachforschen.
Es wäre nicht das erste Mal, dass eine Nebenkostenabrechnung falsch wäre. Wenn du mehr verbraucht hast, dann wäre es doof. Dann müssen aber deine neuen Abschläge angepasst/erhöht und die Nebenkosten sowieso durch das Amt übernommen werden. Sicherlich wird das Amt genau prüfen und um Sparen/Verhaltensänderung bitten. Aber, prüfe erst einmal alles.

Übrigens:
Rechtlich ist es erst einmal unerheblich, was das Jobcenter zwecks KdU as "angemessen" empfindet. Das Jobcenter unterliegt Weisungen/Vorgaben,
um zu sparen. In vielen Regionen hat das nichts mehr mit der Realität zu tun.
Notfalls muss eben geklagt werden. In der Arbeit erlebe ich dies oft bei Kunden/Klienten. Jobcenter lehnen erst einmal alles ab. Wenn kaum Wohnraum verfügbar ist und sich Mieten nun zwischen Mietenstufe 5-6 bei uns bewegen, bringen altbackene Weisungen, die realitätsfern sind, gar nichts. Nur so als Info.

Warte erst einmal ab, prüfe alles und forsche nach. Ich kenne es von meinen Kunden, dass manche selbst dafür verantwortlich, Kosten eben gestiegen oder Abrechnungen falsch sind.

Erst vom Schock erholen, dann prüfen & nachforschen, dem Jobcenter dann
eine Veränderungsmitteilung bzgl. KdU mitteilen (Beleg in Kopie beifügen) und einen Antrag auf Übernahme der Nebenkostenabrechnung senden. Bitte alles schriftlich per Brief (Einwurfeinschreiben).

Das übliche Schreiben vom Jobcenter wird erst einmal ein Hinweis auf Verhaltensweisen im Umgang mit Nebenkosten und eine Aufforderung zur Kostensenkung sein. Zumeist gibt es dann einen Flyer zwecks Energiesparmaßnahmen und Tipps. Typische Schikane. Als ob alle Menschen verschwenderisch umgehen. Preise/Kosten steigen stetig, aber dies scheint Jobcenter nicht zu interessieren. Immer erst einmal schikanieren und oft ablehnen/verneinen.

Gehe einfach einmal alles der Reihe nach durch.

Anhand der Abrechnung siehst du ja selbst, was sich verändert hat und welche Posten zum Vorjahr gestiegen sind. Hast du die Wohnung erst seit einem Jahr, dann hattest du keine vorherigen Werte (dennoch prüft/misst man alles nach). Es kann auch sein, dass die Nebenkosten "pauschal" so eigeordnet wurden, du aber dann doch mehr verbraucht hast.

Es gibt eben viele Faktoren.

Bleibe ruhig und gehe strukturiert vor. Das wird schon. Alles Gute!

Und dann, wenn das Jobcenter ablehnt, kann man weitere Schritte einleiten. Nicht vorab schon 100000 Schritte machen, wenn es noch gar nicht soweit ist.

Du kannst auch hier immer in der Community um Rat fragen. Da gibt es viele MEnschen, die sich auskenne und gerne helfen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Normalerweise werden die Nebenkosten übernommen - so sie eben im Rahmen sind. Bei so einer hohen Nachzahlung sollte zum einen die Richtigkeit überprüft werden. Und vermutlich wird man dich auch fragen, wie es dazu gekommen ist.

Auf schriftlichen formlosen Antrag wird im Regelfall eine BK - Nachzahlung vom Jobcenter übernommen.

Kopie von der BK - Abrechnung machen und darauf deine BG - Nummer angegeben, zählt als formlose Antragstellung, also ohne das Du noch etwas dazu schreiben musst.

Wird mir dieser Betrag übernommen ?

Ja. Notfalls muß geklagt werden.

Auf die Nebenkosten hat man anders als bei den Heizkosten als Mieter auch kaum Einfluss. Das heißt so lange die Nebenkonstenabrechung an sich korrekt ist, muß das Amt diese auch übernehmen.

Sinnvollerweise sollte man die Abrechung dem Amt sofort nach Erhalt vorlegen, so das das Amt die Möglichkeit hat die Abrechnung auf Richtigkeit zu prüfen.

Woher ich das weiß:Recherche