über rot gefahren, fühle mich miserabel, was nun?

13 Antworten

Ablenkung ist eine fiese Sache (Orientierung in einem unbekannten Gebiet). Gerade als Fahranfänger muss man noch auf so vieles achten was erfahrene Autofahrer quasi im Schlaf machen, weil es bereits in Fleisch und Blut übergegangen ist.

Daher ist es wichtig, dass du am Anfang viel fährst, vorallem Routinestrecken (Weg zur Arbeit), damit du übst Geschwindigkeit auch ohne Tacho einzuschätzen, Bedienung des Autos, oder Ampeln und Verkehrsschilder quasi schon peripher zu lesen/wahrzunehmen. Ich muss bspw. nicht mehr aktiv auf Ampeln achten, oder auf Objekte/Gefahren die meinen Weg kreuzen, die nehme ich bereits aus dem Augenwinkel wahr und reagiere intuitiv. Das kommt aber erst nach einigen Jahren. Eine Studie hat mal gesagt, erst nach etwa 7 Jahren Fahrerfahrung wäre man typischerweise ein "guter Autofahrer".

Ich bin auch schonmal über kirschgrün gefahren, ob bei Gelbphase verschätzt oder zu früh losgefahren, weil auf die falsche Ampel geachtet. Zum Glück nichts passiert weil auch nichts im Weg war. Sowas nehm ich dann immer als Möglichkeit zur Selbstreflektion und achte in Zukunft besser drauf, damit mir das nicht mehr passiert. Das ist der Lerneffekt, die Lektion. In deinem Fall ist er auf jeden Fall da. Du wirst in der Zukunft in der Situation besser handeln.

  1. Regel beim Autofahrens: fahr in niemanden rein.
  2. Regel des Autofahrens: sorge nicht für Situationen, dass jemand anderes in dich reinfährt.

Das bedeutet, in der Not anhalten, auch wenn das mitten auf der Kreuzung ist, oder auch mal auf der Autobahn (hatte ich schonmal, als Nachts bei Starkregen Fahrbahnverengungen und Straßenmarkierunen nicht mehr zu erkennen waren im Baustellenbereich. Da war nicht mehr sichergestellt wer wie welche Spur noch hatte, da habe ich kurz progressiv bremsend angehalten, Situation schnell neu abgeschätzt, und bin dann weitergefahren als sichergestellt war, dass es keine Gefahr/Kollision mit anderen parallen Fahrspuren entstand. War ein mulmiges Gefühl, aber am Ende das beste was ich machen konnte, alles andere wäre höchst fahrlässig gewesen). Es bedeutet auch, keine wilden Spurwechsel zu machen um krampfhaft noch Ausfahrten oder Abbiegungen zu nehmen um die Route zu halten, im Zweifel normal verkehrsgerecht weiterfahren, wenden oder ums Caree fahren und dann wieder der Route folgen.

Die höchste Priorität hat die Vekehrssicherheit, der Rest kommt danach.

Und keine Sorge, da kommt nichts. In der Regel zeigen Leute dich nicht an und verschaffen sich erstmal nur Luft. Und selbst wenn wäre ohne Foto/Video-Beweis ersteinmal Aussage gegen Aussage. Daher lerne aus der Situation wie du es besser machen kannst. Das hilft dir und damt auch in Zukunft allen anderen Verkehrsteilnehmern.


sjjsjsjs945 
Beitragsersteller
 24.07.2024, 09:55

Vielen Dank… ich werde auf jeden Fall nie wieder die selben Fehler begehen. ❤️ Danke für diese ausführliche Erfahrung

Moin,

erfahrungsgemäß passiert da gar nichts. Denn in den allermeisten Fällen zeigt dich - wenn es zu keinen Schäden, Verletzten oder Toten gekommen ist - niemand an. - Das heißt also, du hast höchstwahrscheinlich nichts zu befürchten.

Ich gehe mal davon aus, dass du deshalb über Rot gefahren bist, weil du dich so sehr auf die auf Gelb umspringende Ampel konzentriert hast und nicht wusstest, ob du es noch schaffst, bei Gelb durchzukommen oder ob du schon bremsen solltest und Angst hattest, dass dir jemand hinten auffährt, wenn du zu heftig bremst. - So war es bei mir jedenfalls, als ich erst seit ein paar Monaten den Führerschein hatte und das Auto meiner Mutter und das Auto meines Vaters fahren durfte.

Deshalb würde ich sagen: "Besser nicht ausprobieren, ob man es bei Gelb noch schafft, sondern lieber schon bei Gelb bremsen."

Die Fußgängerin hast du höchstwahrscheinlich übersehen, weil du durch die neue Gegend so verwirrt und überfordert warst. Durch diese Reizüberflutung konntest du die Fußgängerin dann nicht mehr sehen. - Deswegen würde ich sagen: "Als Fahranfänger sollte man erstmal vertraute Strecken fahren."

Grüne Grüße

Douka

Diese Informationen stammen aus der Fahrschule und eigener Erfahrung mit dem Autofahren (Ich habe einen Führerschein der Klasse B und BE.).

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Minischweinchen  24.07.2024, 09:31

Die Ampel wurde nicht noch bei gelb -vorm Umschalten auf rot- überfahren, sondern zu früh bei rot losgefahren- das ist ein großer Unterschied.

Wie Du ja schreibst- "verwirrt und überfordert"- das ist ein riesiger Unterschied zu einer Unsicherheit, die man als Fahranfänger hat.

Eine Reizüberflutung beim Autofahren und darum wurde auch die Fußgängerin übersehen. Genau, kann ja gar nix dafür- Ohne Worte!

Douka  25.07.2024, 07:05
@Minischweinchen

Die Ampel wurde nicht noch bei gelb -vorm Umschalten auf rot- überfahren, sondern zu früh bei rot losgefahren- das ist ein großer Unterschied.

- OK, das habe ich ehrlich gesagt falsch verstanden, bzw. hatte ich bei Beantwortung der Frage falsch in Erinnerung. - Ja, das ist natürlich was anderes. Dann war der Fragesteller mit den vielen Reizen der neuen Strecke überfordert und unaufmerksam und hat darüber übersehen, dass die Ampel noch rot war. - Deswegen sollten Fahranfänger am besten erstmal nur vertraute Strecken fahren und am besten nur begleitet fahren. Das heißt also, dass bei Fahranfängern am besten der Vater oder die Mutter mitfahren und dem Fahranfänger "beratend" zur Seite stehen sollten, damit der Fahranfänger aufmerksamer und vorsichtiger fährt.

"verwirrt und überfordert"- das ist ein riesiger Unterschied zu einer Unsicherheit, die man als Fahranfänger hat.

- Das ist ja zu einem gewissen Grad bei jedem Fahranfänger der Fall. - Ich sage nicht, dass es gut ist. - Ich sage nur, dass es nicht anders möglich ist. Denn man muss erstmal Erfahrung sammeln und eine Routine kriegen.

Die ganzen jungen Leute, die mit dem Führerschein aus der Fahrschule kommen, wissen zwar, wie man das Auto bedient, so halbwegs, was in der StVO steht, und wissen auch, wie man sich in der ein oder anderen Situation verhalten sollte. Aber wirklich sicher Auto fahren können sie noch nicht. Denn Autofahren ist ein Lernprozess. Wenn ich den Führerschein bekomme, heißt das nicht: "Du kannst jetzt Auto fahren.", sondern vielmehr: "Du hast Potential, Auto zu fahren, und dich im Laufe deines Lebens durch die von dir gesammelten Erfahrungen stetig weiterzuentwickeln."

Besonders dann, wenn es sich noch um junge Fahrer von 18 bis 24 handelt, fahren sie oft noch sehr schnell und nachlässig. Ich habe die 17-Jährigen bewusst außen vorgelassen, weil diese ja durch das begleitete Fahren sicherer und vorsichtiger fahren. Das heißt also, es wäre eigentlich besser, wenn Autofahren erst ab 25 erlaubt wäre.

Wie kann man bei rot stehenbleiben und sich im Stand dann verirren und weiterfahren? So wie manche da draußen fahren habe ich das Gefühl, die Fahrschulausbildungen sind auch nicht mehr das, was sie mal waren.

Fahre erstmal in Gegenden wo du dich auskennst, mit einem Elternteil daneben, bis du sicher bist, alleine zu fahren.

Und dann konzentriere dich auf den Verkehr und die Verkehrsregeln. Wenn dir auffällt, dass du falsch bist, erstmal weiterfahren und dann eine passende Möglichkeit zum wenden suchen. Eigentlich lernt man das auch im Fahrunterricht, zumindest früher.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Kämpfe mich Tag für Tag durch den Wahnsinn des Lebens

Hallo sjjsjsjs945,

wenn Du nicht geblitzt wurdest, wirst Du Deinen Führerschein auch nicht verlieren. Mittlerweile gibt es allerdings "Blitzer", die nicht mehr sichtbar blitzen und sehr versteckt ihren Platz haben.

Du fährst über die rote Ampel, weil Du Dich im Ort verirrt hast und zu früh losgefahren bist vor lauter Aufregung, fährst über den Zebrastreifen, den anscheinend gerade eine Frau überquert hat bzw. überqueren wollte,....

Du scheinst noch sehr unsicher in Deiner Fahrweise, kannst Dich nicht konzentrieren und anhand Deiner Beschreibung hast Du andere Menschen in Gefahr gebracht. Was hätte passieren können, ist Dir hoffentlich klar.

Deine Gedanken sollten doch eher sein, wie Du Dich in Zukunft im Straßenverkehr verhältst, denn so funktioniert das überhaupt nicht-wie Du ja selber erkannt hast.

Nimm am Besten nochmal Fahrstunden.

Bitte nimms mir nicht übel, aber wie Du Deinen Führerschein überhaupt erhalten hast, ist mir ein Rätsel. Dein Fahrlehrer muss etwas zu kulant gewesen sein.

Mit so viel Unsicherheit auf der Straße solltest Du keinen Führerschein besitzen, wobei dies allerdings ein tägliches "Bild" auf den Straßen ist, was Deinen "Fahrstil" betrifft.

Das man anfangs noch etwas aufgeregt ist beim Fahren ist ganz normal, aber Du hast gleich mehrere "Vergehen" an den Tag gelegt, noch dazu ganz massive und das geht ja wohl gar nicht.

Fahr erst mal strecken, die Du schon kennst um sicherer zu werden.

Es scheint, als hättest Du Angst beim Auto fahren -und es ist wirklich nicht böse gemeint- aber dann solltest Du nicht mit einem Auto unterwegs sein.

Liebe Grüße!


Douka  24.07.2024, 07:37

Ja, der Fragesteller fährt noch recht unsicher, aber deswegen sollte niemand seinen Führerschein abgeben.

Denn nach dieser Logik müsste jeder Fahranfänger seinen Führerschein abgeben. Weil jeder Fahranfänger am Anfang seines "Fahrerlebens" noch viele Fehler macht. - Besonders wenn man noch zwischen 17 und 24 ist, geht man durch das jugendliche Gehirn durch eine erhöhte Risikobereitschaft noch mehr Risiken ein. Denn das Gehirn des Menschen ist erst mit etwa 25 erwachsen, also voll ausgereift. - Deshalb passieren bei jungen Fahrern auch die meisten Unfälle und deshalb müssen junge Fahrer oder deren Eltern auch höhere Beiträge an die Versicherung zahlen. - Das heißt also, diese Fehler sind seiner Unsicherheit und seinem noch nicht fertig entwickelten Gehirn geschuldet.

Aber ja - dass der Fragesteller erstmal nur vertraute Strecken fahren sollte, stimmt. Denn dadurch lernt er erstmal generell, im Straßenverkehr klarzukommen, und sammelt Erfahrungen und kann diese Erfahrungen dann später mal auf unbekannten Strecken anwenden.

Minischweinchen  24.07.2024, 09:25
@Douka

Hier scheint es ja nicht nur die Unsicherheit zu sein, sondern auch Angst beim Fahren.

Und das in der Unsicherheit Fehler beim Fahren passieren ist ganz normal, nur hier ist es doch ein wenig anders. Die Fahrfehler sind gravierend, wenn man losfährt, obwohl noch rot ist und auch am Zebrastreifen einen Fußgänger nicht sieht.

Dies Art von Fehler sind sicherlich keinem jugendlichen Gehirn und Unsicherheit "geschuldet" und auch die höheren Versicherungsbeiträge werden demjenigen nichts helfen, der über den Haufen gefahren wird.

Deine Einstellung ist doch sehr bedenklich!

Douka  25.07.2024, 06:42
@Minischweinchen

Bei solchen gravierenden Fehlern würde ich auch das begleitete Fahren empfehlen. - Bei solchen Fehlern sollte am besten der Vater oder die Mutter mitfahren und so dem noch jungen Fahrer helfen. - Dann würden die jungen Fahrer auch vorsichtiger fahren.

Minischweinchen  25.07.2024, 07:01
@Douka

Ach, plötzlich sind es auch gravierende Fehler. Die ganze Zeit war alles dem jugendlichen Gehirn "geschuldet".

Mal ganz ehrlich, wer wird noch mit Mami oder Papi losfahren, wenn er den Führerschein endlich hat.

Außerdem kann bei solchen Fehlern auch keiner der Eltern eingreifen-außerdem um das vorsichtig fahren ging es doch gar nicht, an dem lag es anscheinend nicht.

So, hier endet meine Diskussion - mit Dir. Danke und viele Grüße!

Douka  25.07.2024, 23:12
@Minischweinchen

Ach, plötzlich sind es auch gravierende Fehler.

- Kommt drauf an, um welche Fehler es sich handelt. - Wenn jemand als junger Fahrer statt maximal 50 km/h eben 62 km/h gefahren ist, ist das zwar definitiv zu schnell, aber noch nicht dramatisch. Wenn aber jemand statt maximal 30 km/h mit 52 km/h fährt und nicht darauf achtet, ob von links oder rechts jemand kommt, ist das dramatisch. Weil hier Verkehrsteilnehmer ernsthaft gefährdet werden.

Die ganze Zeit war alles dem jugendlichen Gehirn "geschuldet".

- Es ist ja auch dem jugendlichen Gehirn geschuldet. - Aber nicht nur, sondern auch mangelnder Erfahrung, der neuen Strecke und der Unaufmerksamkeit.

Mal ganz ehrlich, wer wird noch mit Mami oder Papi losfahren, wenn er den Führerschein endlich hat.

- Ich. - Ich habe damals am begleiteten Fahren teilgenommen und da ich mir sowieso kein eigenes Auto leisten konnte, bin ich auch noch mit 20 mit meinem Vater oder meiner Mutter und meinem Bruder gefahren. - Ich bin zwar auch in der Fahrschule schon sehr gewissenhaft gefahren, aber durch die Kommentare meiner Mutter oder meines Vaters konnte ich bestimmte Verkehrssituationen deutlich besser einschätzen und deutlich besser reagieren.

Wer nicht in der Lage ist bei rot anzuhalten, sollte sich das mit dem Führerschein vlt. nochmal überlegen. Oder nochmal Fahrstunden nehmen.