Über das Wochenende in der Schule reden?
Hallo Leute
In der Grundschule war es ja oftmals so (zumindest bei mir) das man sich jeden Montag in einem Stuhlkreis über sein Wochenende unterhalten hat. Dies war Routine für die Schüler damals. Zudem ist mir auch aufgefallen das damals die Schüler viel Gesprächriger waren und immer Gerne darüber gesprochen haben.
Aber in der Weiterführenden Schule ist es irgendwie ganz anders! Da wird komischer Weise nie im Unterricht über das Wochenende gesprochen! Wenn überhaupt wirf gelegentlich über die Ferien gesprochen. Dabei fällt mir aber auf das die Leute viel "Zurückhaltend" sind und es ihnen Anscheinend sehr Unangenehm ist darüber zu reden (am liebsten würden sie Anscheinend gar nicht darüber reden) obwohl es in der Grundschule jeder ganz Normal gemacht hat!
- Warum wird in der Grundschule jede Woche Routinemäßig über das Wochenende gesprochen, In der Weiterführenden aber Gar nicht?
- Warum reden die Leute auf der Weiterführenden Schule so "Ungerne" über dad Wochenende?
6 Antworten
Das ist mir auch damals ebenfalls aufgefallen und ich fand den Stuhlkreis am Montagmorgen in der Grundschule immer nett. Jeder hatte eine Minute lang oder so Zeit, der Lehrer ließ spielerisch eine Sanduhr ablaufen :-). Die Atmosphäre war nett, jeder kam zu Wort und es war ein guter lockerer EInstieg in die neue Woche. Ich denke gern zurück, auch an den tollen Klassenlehrer der vierten Klasse, ein älterer gütiger Mann, der damals bereits 60/61 war und den wir gern zuhause besuchten :-)
In der Realschule herrschte bei uns zumindest in der fünften und sechsten Klasse außer bei einem Lehrer generell ein bleierner und schroffer, aber auch irgendwie total aufgesetzter Umgangston, es war irgendwie unmenschlich. Da hat kaum einer Lust, sich zu öffnen, weil er kein Vertrauen fasst. Kinder sind da noch viel feinfühliger in vielen Fällen.
- Warum wird in der Grundschule jede Woche Routinemäßig über das Wochenende gesprochen, In der Weiterführenden aber Gar nicht?
- Warum reden die Leute auf der Weiterführenden Schule so "Ungerne" über das Wochenende?
Ansonsten sage ich es mal so - in der Grundschule soll noch eine Art Wohlfühl-Stimmung herrschen. Ich habe neulich mit einer Grundschulrektorin darüber geredet, die meinte, dass nur Kinder gern zur Schule gehen, die sich wohl fühlen und wissen, dass sie gern gesehene Gäste sind. Da liegt auch mit der Auftrag einer Grundschule - und in der Realschule usw. ist der Umgangston meist viel rauer, kühler, unpersönlicher; es gibt das Fachlehrerprinzip, wonach jedes Fach von einem anderen Lehrer gegeben wird und man baut kaum Bindungen auf anders als in der Grundschule, wo meist der Klassenlehrer nahezu alles unterrichtet außer vielleicht Religion, das ein Pfarrer oder Diakon unterrichtet.
Persönlich habe ich an der Realschule auch deswegen über Privates geredet, weil die Atmosphäre einfach nicht einladend war und man nach kurzer Zeit so eingeschüchtert und verängstigt war, dass man nur noch funktionierte und sowieso wusste, es ist nicht gern gesehen und man wird eher noch getadelt, wenn man sich öffnet oder unbeschwert oder gut gelaunt ist (so ging es einigen in meiner Klasse, ich hielt mich generell zurück und aus allem raus weil ich merkte, ich kann mich nicht so geben wie ich bin) - und außerdem wollte ich den anderen gar nichts Persönliches mitteilen, weil ich nicht abschätzen konnte, ob es negativ interpretiert oder willkürlich zum Nachteil ausgelegt wird. Einer meiner Lehrer, der auch noch Konrektor war, hatte nämlich ein Problem mit meiner Familie, insbesondere mit Onkel und Oma, und schon bei meinem Cousin ein paar Jahre eher alles ausgelegt um ihm weh zu tun, das wollte ich verhindern indem ich bewusst nichts von mir gebe. Dieser "Pädagoge" hat es zwar dennoch zumindest teilweise gemacht, aber er hatte bei mir nicht so viel Angriffsfläche, weil ich anders als mein immer sehr lebhafter und unbeschwerter Cousin aufgrund der bleiernen und düsteren Stimmung, die im Nachhinein mit einer Art Kadettenanstalt zu vergleichen ist, auch optisch übrigens genau genommen, schon total verschlossen und auch unglücklich war und eigentlich nur mit meinem besten Freund und einem einzigen Lehrer redete.
Zusammenfassend lässt sich sagen,d ass in vielen weiterführenden Schulen auch weniger empathische Pädagogen sind und mehr Staatsdiener als Pädagogen sich tummeln, denen die Kiddies mehr oder weniger egal sind und deren Sorgen und Nöte erst recht und die zwar immer gleich schimpfen, aber nicht die Ursache für viele Probleme sehen. Heute eventuell weniger wie damals vor 20-25 Jahren, weil jetzt die Generation am Zug ist, die vieles so erlebte wie ich und es eventuell besser machen will, aber nicht überall.
Ich würde das auf folgendes zurück führen:
In der Grundschule (heißt bei uns Volksschule aber ist ja an sich das gleiche) ist man ein kleines Kind. Es geht in dieser Schule auch noch nicht darum, so viel Stoff wie möglich durchzubringen sondern es sollte auch eben für so etwas Raum sein.
Weiters ist einem meistens wenn man schon so in der Pubertät ist beispielsweise natürlich alles extrem peinlich, was mit der Familie bzw. den Eltern zu tun hat. Da erzählt man ungerne etwas darüber. Als kleines Kind ist einem das noch eher egal.
Später in meiner weiterführenden Schule (da war ich von 14 bis 19) bin ich auch mit der Erwartung hingegangen, dass wir dort etwas lernen und nicht, dass wir dort ein nettes Beisammensein haben.
Ich hab das ehrlich gesagt in der Grundschule schon nicht gerne gemacht einfach weil alle immer so voll viel gemacht oder erlebt hatten und ich aber einfach immer zu Hause war und das selbe mit den Ferien. Ich kann mir vorstellen dass einige sich vielleicht schämen und denken das es komisch oder peinlich war was sie gemacht hsben.
Lg
Warum wird in der Grundschule jede Woche Routinemäßig über das Wochenende gesprochen, In der Weiterführenden aber Gar nicht?
Weil es einfach nicht mehr in den Zeitplan passt. Auf der Weiterführenden Schule benötigt man die Unterrichtsstunden für den Lehrplan. Da kann man nicht jede Woche Zeit für private Themen verschwenden.
Warum reden die Leute auf der Weiterführenden Schule so "Ungerne" über dad Wochenende?
Nicht alles private geht jeden an, das lernt man irgendwann. Während man in der Grundschule davon noch recht wenig Ahnung hat und einfach drauf los erzählt, überlegt man sich mit zunehmendem Alter meist sehr genau wem man was erzählt.
In der Grundschule liegt der Schwerpunkt auf Sprachentwicklung. Und auch für die Persönlichkeitsentwicklung -vor Anderen reden, Gemeinsamkeiten finden z.B.- In weiterführenden Schulen ist nach der Kennenlernphase alles eher auf's Lernen fokussiert. Welche Lernmethoden gibt es usw.