Trennung wegen arbeitsloser Freund?
Hallo zusammen,
ich weiß echt nicht mehr weiter.
Mein Freund (M 22) und ich (W 21) sind jetzt 3 Jahre schon zusammen. Wirklich alles passt eigentlich perfekt, wir teilen den gleichen Humor, haben die gleichen Hobbys, mögen die gleichen Bands, kochen gerne zusammen und allgemein verstehen uns supi. Wäre da nicht diese eine Sache: er ist seit ü 3 Jahren arbeitslos.
Bevor wir uns kennen gelernt haben, hatte er eine Ausbildung, diese wurde aber abgebrochen. Seitdem ist er arbeitslos. Weder Studium, noch Minijob, noch was anderes hat er in der Zeit gemacht. Ich habe in der Zeit eine Ausbildung angefangen und habe nächste Woche soger meine Abschlussprüfung. Und wie soll ich es nett fomulieren: Ich habe den Hals voll.
Ich habe ihm immer wieder angeboten beim Ausbildungs-raussuchen und Bewerbungen schreiben zu helfen, weil ich genau weiß, in was für ein Loch man fallen kann, wenn man nichts berufliches/schulisches macht. Auch weiß ich, dass die erste Wahl nicht immer der Weg ist. (Habe eine Ausbildung nach 7 Monaten abgebrochen, und dann meine derzeitige gemacht. Dazwischen wegen Corona nichts richtiges bekommen außer einen Minijob). Naja er wird dann immer komplett sauer und meint, dass er keine Hilfe braucht okay. Danach habe ich nicht mehr meine Hilfe angeboten. Er meinte auch, dass ich nicht so oft nachfragen soll, denn das würde ihn noch mehr unter Druck setzen. Okay, habe dann nicht mehr so oft nachgefragt.
Mir ist es sehr wichtig, dass mein Partner wenigstenst eine Ausbildung/Was berufliches vorweisen hat/kann, dass habe ich ihm in ernsten Gesprächen in wiederholten Monatsabständen sehr oft auch schon mitgeteilt. Sobald ich es kommuniziert habe, erzählt er relativ viel die nächsten 2 Wochen, was er gemacht hat Richtung Jobsuche. Aber danach hört man nichts mehr in dieser Richtung. Auch Minijobangebote, die er angeblich bekommt, wurden nie wieder erwähnt. Habe dann auch nicht mehr nachgefragt, weil eh Antworten wie oben genannt (fragt nicht so oft nach,stress mich nicht) kamen.
(Außerdem lebt er gerade bei Mama, hat keine Arbeitslosengeld, verdient ab und zu mal nur was Schwarz (meistenst so 200/400Euro pro Monat). Das finde ich schon echt nicht nachhaltig. Ich wünschte manchmal das Finanzamt würde bei ihm vor der Tür stehen)
Ich habe echt keine Kraft mehr und langsam glaube ich, er erzählt nur Lügen von angeblichen Angeboten. Sonst ist er wirklich der perfekte Partner, aber ich spiele mit den Gedanken Schluss zu mache. Was sagt ihr? Ist es egoistisch Schluss zu machen?
10 Antworten
Nein, das ist absolut nicht egoistisch. Wer denkst du, darf ihn in ein paar Jahren aushalten? Wenn ihr mal zusammen zieht (sofern ihr das wollt), wer dir dann die Miete und alles andere zahlen? Na du.
Er hat keine Ambitionen etwas zu ändern, von demher...
ch würde das nicht wollen
Danke sehr. Es passt halt alles zusammen außer dieser Aspekt. Schon schade :/ aber danke, manchmal braucht man nur solche Worte von eine dritte Person
Nein, das ist nicht egoistisch, sondern Lebenserfahren. Dir ist klar, dass zu einer gemeinsamen Zukunft auch Verantwortung gehört. Verantwortung dir selbst und dem Partner gegenüber. Auch Verantwortung für die Zukunft, vielleicht eine gemeinsame Familie. All das wirst du mit deinem Partner leider nicht erleben. Er schafft es nicht mal sein eigenes Leben verantwortungsvoll in den Griff zu bekommen. Auch scheint er jedwede Unterstützung von dir abzulehnen. Das ist schade, aber tu dir und Deinem Leben den Gefallen und trenne dich. Er ist so jung, aber er hat sich scheinbar, was berufliche Zukunft betrifft, bereits aufgegeben.
Danke sehr. Besonders "das wirst du leider nicht erleben" hat meine Augen geöffnet und mein Willen gestärkt
Huhu,
wieso ist es Dir wichtig, dass er was vorzuweisen hat? Vielleicht fällt er nicht ins Loch, wenn er nichts tut. Vielleicht ist er in dieser Hinsicht anders als Du.
Dich belastet das. Ob das nun egoistisch, oberflächlich, gerechtfertigt ist oder was auch immer - das ist doch vollkommen egal. Es geht um Dich in dieser Partnerschaft und Du scheinst Dich nicht mehr wohlzufühlen.
Aus diesen Gründen würde ich die Trennung in Betracht ziehen. Und vielleicht schaffst Du es irgendwann zu reflektieren, was genau Dich stört.
Ganz ehrlich das währe kein Partner für mich , der 3 Jahre arbeitslos ist und noch bei Hotel Mamma wohnt. Wie sieht den euere Zukunft aus ? irgendwann will man ja auch mal Kinder dann kannst du nicht arbeiten.
Garade wo überall Leute gesucht werden unverständlich für mich.
Wie sieht euere Lebensplanung heute in 5 /10 /15 Jahren aus ?
Macht auf jeden fall sinn. 2 Einkommen sind besser als nur 1.. Ich bin Reich aber gehe trotzdem normal arbeiten das Geld wird nicht mehr sondern weniger . Das sind nur faule ausreden ohne Substanz.
Suche dir einen Partner der eine gescheite Lebensplanung hat und denke mal an die nächsten Jahre.. du verschenkst kostbare Lebensjahre an den falschen Mann.
Danke sehr. :)
Ich finde Arbeiten hat auch viel mit der mentalen Gesundheit zu tun. Ohne Arbeit/Schule fühlen sich viele nutzlos, wertlos.
so sitz es aus . bin schon Ü50 und viel erlebt da ich die IT Branche Liebe lese ich sehr viel täglich und speichere es im Kopf
er wird dann immer komplett sauer und meint, dass er keine Hilfe braucht okay.
"Interessante" Haltung - aber sich von Dir durchfüttern bzw. im Rahmen irgendwelcher Dates auf Getränke bzw. Essen einladen lassen kann er? Bedauerlich auch, dass seine Mutter dessen Faulheit unterstützt.
ich spiele mit den Gedanken Schluss zu mache
darüber braucht man bei diesen Ausgangsvoraussetzungen doch fast nicht mehr nachdenken - kommuniziere ihm das entsprechend - sprich wenn er nicht bereit ist zu arbeiten - kündigst Du die Absicht Dich zu trennen an.
Vielleicht kannst Du "den Herrn" mal darauf aufmerksam machen, dass er mit Vollendung des 23. Lebensjahres nicht mehr kotenfrei über einen Elternteil in der gesetzlichen Krankenversicherung familienversicherbar ist. Ab dann werden monatlich rund 220 Euro als Krankenversicherungsbeitrag fällig - soweit er bis dahin noch immer keiner sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit nachgeht.
Mindestbeitrag allgemein (Mindestbemessungsgrundlage: 1.131,67 €) = 158,43 €, dazu kommt dann noch der individuelle Zusatzbeitrag seiner dann gewählten KV durchschnittlich 1,5 % = 16,98 Euro, zuzüglich als Kinderloser 4% auf die Mindestbemessungsgrundlage: 1.131,67 € für die Pflegeversicherung = 45,27 Euro wären dann rund 220 Euro pro Monat - in Deutschland besteht Krankenversicherungs-pflicht, der er sich nicht entziehen kann.
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/beitraege.html
Reagiert er folgend nicht auf Anschreiben der KK stuft diese ihn zum Höchstbeitrag in der "freiwilligen" KV ein.
Vielleicht fruchtet das ja.
Vielen dank für die ausführliche Antwort. Seine Eltern meckern auch schon, was ich auch ehrlich gesagt verstehen kann.
Mal so eine Frage: Ist man nicht trotzdem als Kind eingestuft, da man "Ausbildungssuchend" ist. Oder gilt das nur beim Kindergeld?
Schlicht und ergreifend - ab 23 kann man nicht mehr in der Familienversicherung verbleiben. Soweit er eine schulische Ausbildung beginnen würde, wäre Familienversicherung noch bis 25 möglich.
Auch Kindergeldanspruch besteht nur, wenn er nachweislich !! intensive Bemühungen um einen Ausbildungsplatz belegen kann - ansonsten wird absehbar auf die Eltern eine Rückforderung zukommen.
Eigentlich wollten wir mal zusammen ziehen, wobei ich immer gesagt habe, dass will ich nur, wenn er ein regelmäßiges Einkommen hat, was auch zum Leben ausreicht. Er meinte dann immer, er hätte noch "genug" gesparrt, mit einer Ausbildung würde das dann reichen... Bin gerade schon auf Wohnungssuche, weil ich auch noch bei Papa wohne, aber bekomme dann vorraussichtlich ab Juni ja volles Gehalt :).
Traurig, aber schon vor 3 Monaten habe ich gedacht, wenn ich eine eigene Wohnung habe, will ich ihn nicht die Adresse geben. Nicht das er dann bei mir lebt, weil er Stress oder so zu Hause hat.