Traurig und leer nach der Arbeit?
Hallo,
Die Arbeit saugt mich aus. Ich fühle mich immer so leer, müde danach. Wenig Kraft fürs eigene Leben. Über den Tag begleitet mich eine tiefe Trauer in diesem System zu hängen, Lebenszeit unerfüllt zu fristen. In meiner Freizeit bin ich aktiv, mache viel Sport, gehe in die Berge, habe einen Hund und soziale Kontakte. Es fuckt mich täglich ab so unflexibel zu sein. Gutes Wetter nicht nutzen zu können und diese depressiven Anwandlungen sind ja Resultat dieser Fremdbestimmtheit und des massiven Frust. Habe jetzt schon mehrfach Job gewechselt, mittlerweile 3 - 4 Tage HO nur 2 lange Tage vor Ort. Dennoch wird die empfundene Sinnlosigkeit jeden Tag größer. Komme gerade von der Arbeit, der ganze Tag ist im Arsch, ich habe Kopfschmerzen resultierend aus chronischen Nackenverspannungen. Stopfe Süßkram in mich rein, liege rum, mag nur noch Ruhe haben. Keine Kraft. Ich zwinge mich jetzt zum Gassi und gehe dann noch Klettern. Aber genießen kann ich es kaum, weil die Arbeit so eine Leere in mich reinfrisst. Morgen geht es ja schon wieder los. Am WE fahre ich wandern, da geht es mir gut, da bin ich frisch im Kopf, motiviert und alles andere als faul. Nur wie kann ich entkommen? Ich muss den Job jetzt mindestens 2 Jahre aushalten und hoffe dann auf eine 4 Tage Woche wechseln zu können, 32h. Vlt ist es dann erträglich. Will net mal Kinder, die müssten sich ja auch nur durch so ein sinnloses System schleppen. Schule, Leistungsdruck, alles für einen Job, um zu überleben. Wir hätten so viel aus unserer Existenz machen können, aber wir haben uns ein so grotesken Käfig geschaffen. Es geht mir nicht in die Birne. Warum? Wie kommt man da raus? (Zur Info ich will keine Sozialleistung beziehen und schon selbst was machen. Aber nicht so traurig sein und leer jeden Tag)
Habe btw eine Berufsberatung gemacht. Mal eben was finden, das mir Spaß macht ... ich habe aufgegeben. Das gibt es nicht, ist zumindest nicht erreichbar. Der Job jetzt ist ok, das geringste Übel sozusagend. Hier komm ich eben nicht weiter. ALLES was ich 8h an 5 Tage die Woche machen MUSS ermüdet und langweilt mich ohnehin, entfernt mich von der Natur, wo ich so gern bin. Die Pendelei, die Menschen all das ist mir zu viel, aber ich MUSS funktionieren. Im Büro lächeln, motiviert tun. Ich spiele ja alles brav mit. Aber genau das kotzt mich so an. Ich will diese Fremdbestimmheit nicht. Iwann bin ich tot, alles was ich heute gemacht hab, war banaler Unsinn. Und so geht es mir mit vielen Jobs. Komme eigentlich ausm Gesundheitsbereich. Aber da muss man sich ganz aufopfern. Ich will Zeit und einfach meine Ruhe. Nicht die künstlich konstruierten Probleme Tag für Tag aufs Neue.
Bürojob?
Ja wobei ursprünglich nicht die Fahrpraxis war von 8 bis 22 Uhr. Fand ich auch übel. Hab vieles ausprobiert. Die Arbeitszeit und Routine ist das größte Problem.
4 Antworten
Um zu der wahrscheinlichsten Ursache zurückzukommen, kannst du dich gesundheitlich abchecken lassen. Vielleicht ist was faul. Oder es liegt an deiner Ernährung und die falsche zieht sich durch alle Energie, die du durch gesunde haben könntest. Ein anderer Ansatz wäre, einfach Leute zu finden, die gerade ähnliche Stimmung wie du haben, das stärkt.
Kann dich super gut verstehen. Bin selber durchgedreht dadurch und saufe jeden Tag 8 bier um es zu ertragen. 2x immer vor der Arbeit. Aber ich komme auch nicht drauf klar das wir alle diesen scheiss mitmachen. Jedem Tier geht es besser und selbst Menschen in Entwicklungsländern sind glücklicher. Ich überlege ernsthaft in eine hippi Kommune zu ziehen die autonom lebt
Ich will nicht behaupten, daß ich das Gefühl nicht kenne. Vielleicht wäre ein anderer Job näher an der Natur des Richtige für Dich. Forstwesen oder Landschaftsgärtner... zum Beispiel.
Schon probiert. Rutsche ich aber auch nicht so eben mal rein.
Mir fällt leider auch nichts ein, wie man dem Hamsterrad entkommt. Wir brauchen nun mal Geld zum Überleben in diesem Land. Außer du besitzt/pachtest ein Stück Land und lebst von dem, was du da beackerst. Den Überschuss verkaufst du, um die Grundsteuer zu bezahlen und was man sonst noch so zwingend bezahlen muss (Rundfunkbeitrag etc.). Wäre ein sehr karges Leben.
Vielleicht auch mal 2 Wochen sich krankschreiben lassen vom Hausarzt, bevor man komplett zusammenklappt und für ein halbes Jahr ausfällt.
Tja, wie bekommt man Abstand. Mir gelingt das auch mal besser und schlechter. Hobbies helfen sehr gut, doch es gibt Zeiten im Leben, wo alles zu viel wird. Ich ziehe mich dann auch zurück und versuche mich neu zu sortieren. Es ist auf jeden Fall sehr wichtig die eigenen Grenzen zu erkennen und auch zu kommunizieren.