Trauma durch Psychotherapeut - Würden mir Psychotherapeuten glauben?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Viele Therapeuten werden dir grundsätzlich glauben aber sie werden schon versuchen heraus zu finden was Sache ist und vor allem, was dein Beitrag dazu war. Sie werden möglichst neutral die Sache beurteilen und mit dir besprechen und zu lösen versuchen. Ob die Diagnose tatsächlich falsch ist wird ein neuer Therapeut möglicherweise versuchen zu klären; allerdings gibt es auch viele Klienten welche eine Diagnose "falsch" finden weil ihnen die Diagnose nicht passt oder nicht gefällt. Therapeuten erweisen keine Gefälligkeiten sondern versuchen sachlich neutral heraus zu finden was für dich hilfreich ist. Ein Therapeut wird dich fragen wann in welchen Situationen und weshalb dich der "alte" Therapeut angeschrien hat, du solltest dabei möglichst ehrlich antworten und nichts verschweigen oder zu deinen Gunsten ausschmücken. - Darf ich fragen welche "falsche Diagnose" du hast?

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich will Menschen verstehen, nicht durchschauen.

Narzissmus ^^

Bin um das abzuklären in ne Klinik gegangen und hab ne Diagnostik machen lassen.

Ihre Meinung war a la "Spreche das bei deinem zukünftigen Psychotherapeuten mal an, aber erwähne auch du kannst dich gut reflektieren."

Meine Psychiaterin hab ich ebenso gefragt, Sie meinte es sei relativ ausgeschlossen, weil ich bis vor paar Jahren noch Gefühle hatte, kaum Stress mit Freunden und Ex Partnern hab und schlechtes Selbstwertgefühl kompensieren nicht gleich eine Persönlichkeitsstörung sein muss

1
@thatsmypw1

"Narzisstische Persönlichkeitsstörung" ist eine solche Diagnose, aber sie sagt kaum etwas aus weil enorm vieles darunter fällt, von "leicht" bis hin zu "Total schlimm". Eine solche Diagnose muss klar abgegrenzt werden zu "Borderline" und "adhs/ads und anderen Diagnosen, da diese oft auch ähnliche Symptome haben. "Narzissmus" einfach so ist meines Wissens keine gültige Diagnose, was soll das sein?

Krankhafte Narzissten selbst neigen stark dazu dem Therapeuten die Schuld an allem zu geben und ihn für "untauglich" usw. erklären wenn er nicht tut, was der Narzisst sich wünscht. Weshalb kam es also zu diesen üblen Situationen wo der Therapeut dich angeschrien hat? Was führte dazu? Kurz und knackig? :-)

1
@Patrickson

Der Therapeut hat relativ schnell verstanden, dass meine Mutter davon betroffen ist. Wird ja oft transgenerational weitergegeben.

Er ging vermutlich davon aus, dass die meisten Kinder sehr schlechten Selbstwert haben und das nach außen zeigen. Und wenn nicht, haben sie Narzissmus ^^

Hat dann eben direkt nach den 5 Probestunden komplett falsche cold reads gemacht. Getan, als würde er mich besser kennen als ich mich selbst. Mich für Sachen kritisiert, die für mich abstrus wirken. Mich für Eigenschaften gelobt die nicht auf mich passen. Beim Spazieren mehrmals seine Hände gegen meine Hände gemacht.

Hab da nicht gerafft, dass er damit teste wollte und ich NPS habe. Aber Vertrauen natürlich pfutsch.

Wusste, dass ich mich niemals ihm anvertrauen könnte. Hab also die "Führung" übernommen und die Gesprächsthemen gelenkt. Wollte Tipps, was ich machen kann. Hatte keine Lust mich zu therapieren, weil ich sowieso Abistress hatte. War doof von mir nicht zu wechseln. Er wollte mich tiefer kennenlernen, was ich nicht wollte.

Irgendwann hat er angefangen, mir komplett abstruse Sachen vorzuwerfen und hat das recht emotional gesagt. Hab da immer nur gelächelt und geschwiegen. Vermutlich war er da so emotional, weil seine Eltern selbst Narzissten sind und er Hass auf Narzissmus hat.

Meine Medikamente wollte ich mir selbst aussuchen. Hat ihn natürlich getriggert.

Dann ist mir Wochen später etwas eingefallen aus meiner Kindheit. War da ziemlich retraumatisiert bzw evtl auch ne leichte Psychose gewesen. Bin zu einem Termin bei ihm erschienen, den ich Wochen vorher abgesagt hatte. Er hat mich dennoch reingelassen. Fragte ihn, ob er sich sicher ist, dass ich heute keinen Termin habe. Er hat nochmal auf dem Computer nachgeschaut und meinte nein. Ich meinte, dass wenn das stimmt, ich ein Problem habe. Er hat das falsch verstanden und auf Narzissmus bezogen und hat mich angeschrien "Ja jetzt siehst du mal dass du der Narzisst bist und deine Mum normal ist". Nachdem ich nichts meinte, sagte er "Kann aber auch sein, dass du Schizophren bist".

Ja also kurz und knackig wurds nicht wirklich ^^

1
@thatsmypw1

Danke! Dazu folgendes:

Narzissten wollen sich oft ihre Medikamente selbst aussuchen nach ihren Wünschen; das hat nichts mit "triggern" zu tun. Es ist nachvollziebar dass der Therapeut dabei an "Narzissmus" denkt. Natürlich verschreibt der Therapeut die Medikamente und nicht du, aber innerhalb deines Wissens und deiner Erfahrung kannst du natürlich dazu sagen was du möchtest.

Narzissten möchten oftmals "Tips" bekommen und dann aussuchen, was ihnen gerade passt. Aber eine Therapie ist kaum dazu da um "Tips" zu bekommen, es geht um deine Persönlichkeitsentwicklung.

Narzissten übernehmen gerne in der Therapie "die Führung" weil sie der Ansicht sind, dass sie dies wohl am besten können. Sie versuchen auch sehr gerne den Therapeuten zu therapieren, ihn zu durchschauen und erklären dann ihrerseits das Handeln des Therapeuten "psychologisch" so wie du mit deinem Hinweis auf die Eltern des Therapeuten. Gründe für ein solches Verhalten ihrerseits finden sie immer und finden ihre Gründe sehr verständlich und begreiflich.

Die Situation, welche du zuletzt schilderst kommt mir echt komisch vor. Hat er das wirklich so gesagt?

Du musst unbedingt sehr ehrlich zu dir selbst sein und genau zuhören was andere wirklich sagen! Narzissten neigen sehr stark dazu nur zu hören was ihnen gerade passt und dichten sich den Rest nach ihren Wünschen zusammen. Sie wissen auch immer "was der Andere wirklich sagen wollte" und damit irren sie sich oftmals katastrophal. Wie ist das bei dir?

2
@thatsmypw1

Narzissten tun alles um nicht vertrauen zu müssen, denn Vertrauen ist eines ihrer Grundprobleme. Und sie weichen allem sehr gekonnt aus, das sie wirklich betrifft, sobald es um ihre echten Probleme geht, flutschen sie weg wie nasse Fische.

1
@Patrickson

Wollte mir die Medis eben aussuchen, weil ich nicht einschätzen konnte ob er kompetent ist.

Dass es in der Psychotherapie nicht um "Tipps" geht ist logisch. Dachte am Anfang auch er ist deshalb oft so wütend, und habe keine weiteren Termine mehr ausgemacht. Da er dann trotzdem unaufgefordert mir weitere per Post schickte, ging ich davon aus, er hätte damit kein Problem.

Die Führung in Gesprächen habe ich eigentlich relativ ungerne. Habe sie nur genommen, weil er mich teilweise für utopische Sachen kritisiert hat.

Doch, die Situation war 1:1 so.

Ich würde behaupten, meine Warnehmung ist ganz normal. Bloß, dass ich teilweise nen guten Riecher habe was "durchschauen" angeht. Aber habe ja auch in dem Kommentar extra Fakten von Vermutungen getrennt.

Was ich aber sagen muss, nach dem er mich traumatisiert hat, habe ich extrem projeziert. Hat das was auszusagen?

1
@Patrickson

Dauert bei mir eine Zeit, bis ich Menschen vertraue. Deutlich länger als bei anderen.

Aber in Beziehungen beispielsweise vertraue ich meiner Partnerin und bin nicht eifersüchtig.

1
@thatsmypw1

Einer meiner Grundsätze ist: "Ich möchte Menschen verstehen, nicht durchschauen." :-)

Wann und weshalb und was und wie man projeziert sagt immer etwas über einen Menschen aus. Man meint im anderen zu sehen was er ist, dabei sieht man nur sich selbst. Narzissten haben oft einen sehr guten Riecher was "durchschauen" anbelangt, denn schliesslich erwarten sie stehts belogen und betrogen zu werden, missbraucht zu werden, und dergleichen mehr, zudem verleiht es ihnen ein Gefühl der Macht und des Besser-Seins und das ist für sie existentiell wichtig.

Was hast du projeziert? Was ist er?

1
@Patrickson

Habe da in lauter Menschen irgendwelche Persönlichkeitsstörungen gesehen und analysiert wie stark welche Menschen narzisstisch sind ^^ Teilweise war da meine Warnehmung auch ziemlich verschwommen, und ich wusste xy hat NPS obwohl es nicht stimmte.

Und einmal war ich mit Freunden saufen. Die haben mich iwie ignoriert, wusste nicht wieso. Eine Freundin interessiert sich auch für so Psychologiezeugs. Hab Sie ernsthaft gefragt ob es n Test gewesen wäre ob ich ne Persönlichkeitsstörung hab ^^

Das Ganze ging aber nach ca 2 Wochen wieder weg

1
@Patrickson

Flugangst und dass ich nie wirklich glücklich werde bzw besseren Zugang zu den Gefühlen zu finden. Und Motorrad fahren.

Längere Vorträge (30min+) vor vielen Menschen zu halten mag ich auch nicht und habe da Angst vor. Schaffe es zwar, schwitze aber mehr als wäre ich im Gym.

1
@Patrickson

Kann man aus den Projektionen irgendwas rauslesen, abgesehen davon dass mich seine Diagnose überfordert hat?

1
@thatsmypw1

Ich habe einer Narzisstin mal gesagt: "Das schlimmste, was dir passieren könnte ist es Zweiter zu werden." - Da war sie stinkbeleidigt... :-)

1
@Patrickson

Mir reicht es absolut, durchschnittlich zu sein.

Aber gibt's da auch nur irgendein Bereich in dem ich nicht mindestens durchschnittlich bin, triggert mich das etwas ^^

1
@thatsmypw1

Ich bin jetzt 60 Jahre alt und sehr Lebenserfahren, aber dies habe ich erst vor etwa 3 Jahren wirklich erkannt...:-)

1
@thatsmypw1

Schwierig für mich zu beurteilen! Eine solche Diagnose würde mich total überfordern! Ich habe ein "mittelstarkes adhs" diagnostiziert, sonst nichts. Eine Ex-Freundin war Narzisstin und wegen meiner Diagnose habe ich mich sehr mit der Thematik befasst um mich klar abgrenzen zu können.

Ich projeziere manchmal meine Verlustängste in andere Menschen hinein und versuche sie dann so darzustellen, dass ich ihnen deswegen nicht vertrauen kann. Dabei liegt das Problem bei mir, nicht bei ihnen!

Es ist very tricky!

Man muss sehr ehrlich zu sich selbst sein, aber immer mit Liebe zusammen, sonst bringt das nichts!

1
@thatsmypw1

Ich bin überzeugter Christ und deshalb beschäftige ich mich mit solchen Themen:

Demut

Dankbarkeit

Ego

Zweifel

Ehrlichkeit und Lügen

und plötzlich, als ich darüber nachdachte, was Glück sei und wie man es erkennt, da wurde mir dies klar.

1

Wenn ein Angeschrien-Werden dich "traumatisiert", hast du eine ziemlich banale Idee von der Bedeutung des Worts.

Und für ein Angeschrien-Werden eine Therapie bei der Kasse zu beantragen. Nun ja: für lebenslange Dauertherapien sehen die sich nicht zuständig.