Traditionell, Recurve oder Compound?

Das Ergebnis basiert auf 6 Abstimmungen

Recurve 50%
traditionell/ mittelalterlich 33%
Compound 17%

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Recurve

Kommt drauf an. Am liebsten ist mir Excalibur. Hier ist vor allem die Bulldog 330 klasse. Was ich nicht mag, sind die hochgezüchteten Armbrüste, die immer stärker werden. Armbrüste wie die Bulldog 440 machen einfach keinen Spaß mehr, v.a. als Sportschütze. Denn 300 Pfund lassen sich selbst mit Seilspannhilfe nur noch mit hohem Kraftaufwand spannen. So bleibt bei solchen Modellen oft nur die Verwendung einer Kurbel. Mag für einen Jäger kein Problem sein, da dieser nur einmal spannt, seinen Abschuss hinlegt und dann fertig ist. Für den Sportschütze hierzulande, der in einer Trainingseinheit 100 - 200Schuss abgibt, ist das aber sehr umständlich, wenn er jedes mal kurbeln muss.

Bei Compounds besteht bei den ganzen neuen Modellen das Problem, dass sie einen extrem Spitzen Winkel im Auszug haben. Das bringt aufgrund der längeren Beschleunigungsstrecke der Sehne, zwar mehr Speed, ist aber sehr belastend für das Material, insbesondere der Sehne. Sodass hier ein höherer Verschleiß zu erwarten ist. Dazu kommt, dass bei den Modellen, die extrem spitz zulaufen, auch die Verwendung einer Kurbel am sinnvollsten ist, da man auf herkömmlichen Weg die Armbrust mit Seilspannhilfe auch nur umständlich spannen kann. (Sofern überhaupt möglich.)

Tolle Compounds waren die älteren Tenpoints, wie die FX4.

Aber der Weg geht gerade Richtung, immer stärker, schneller und "weiter". Meine Hoffnung ist, dass sich die Armbrusthersteller bald wieder darauf besinnen, qualitativ hochwertige und haltbare Modelle auf den Markt zu bringen, die aufgrund überschaubaren Pfundzahlen, als auch weniger spitz zulaufenden Sehnenwinkel einfacher und besser in der Handhabung sind. Selbst für Jäger reichen diese Modelle noch lange aus. Ich nehm da als Präferenz den Bogenjagdschein. Hier muss das Setup so gewählt sein, dass ein etwa 30 Gramm schwerer Pfeil eine Geschwindigkeit von ca. 240 Fps erreicht um Waidgerechte Abschüsse zu gewährleisten. Das ist mit so ziemlich jeder modernen Armbrust problemlos machbar.

Mittelalterliche Armbrüste interessieren mich als sportlichen Armbrustschützen weniger, da hier nur ein Bruchteil an Präzision möglich ist, im Vergleich zu einer modernen Armbrust. Ist deshalb nur für Leute zu empfehlen, die aus der Mittelalterszene kommen und denen es um historische Autentizität geht.

Woher ich das weiß:Hobby
Zwart 
Fragesteller
 16.01.2020, 16:18

Ein Seelenverwandter👍

1
peace87  17.01.2020, 23:41

:)

Ansonsten danke dir für die HA. Was schießt du? Also welche ABs?

0
Zwart 
Fragesteller
 18.02.2020, 23:56
@peace87

Hatte eben erst gesehen das du reagiert hast. Ich hab mit einem Ten Point angefangen. Vorletztes Jahr habe ich mir das Predator 2018 Model von Barnett gekauft für Schüsse auf größer Distanzen. Mir 430 Grain (22 Zoll, 125 Grain Fieldtip) schieße ich zur Zeit meistens auf 50 m bis 100 m. Wenn es mal ein richtig windstiller Tag ist, versuche ich mich auch schon mal auf 125m (je nach Einstellung des Zielfernrohres). Wir haben hier das Glück das wir die alte Standortschiesanlage unseres ehemaligen Truppenübungsplatz benutzen dürfen, das hat so seine Vorteile.

0
traditionell/ mittelalterlich

Ich finde die ganzen Modernisierung nehmen dem ganzen den Charm.

Ich kenns nur vom Bogenschießen, aber da bedeutet so ein Hightech-Modell, das man sich weder anstrengen, noch gut schießen können muss.

Sehr kontraproduktiv.

Zwart 
Fragesteller
 11.01.2020, 00:57

Ok, beim Bogenschießen muss man die Sehne selber halten. Ist bei Compoundmodellen leichter, wodurch das zielen mit traditionellen Modellen schwieriger wirt. Danke für Ihre Antwort

0
Bogenfreund  11.01.2020, 20:56

 @Banzai247sRache

Soso, bei mehr Technik muss man sich weniger anstrengen? Das kann nur von jemanden kommen, der davon absolut keine Ahnung hat . . . Klar, technische Hilfsmittel am Bogen bringen Vorteile, aber die Entfernungen werden größer, die Ziele kleiner oder beides. Das hebt sich mehr als auf. Etwas mehr Sachlichkeit von dir wäre gut . . .

1
Zwart 
Fragesteller
 11.01.2020, 21:18
@Bogenfreund

Ich habe nicht behauptet das man sich weniger anstrengen muss. Ich habe behauptet das man die Sehne bei einem traditionellen Bogen ständig aus eigener Kraft halten muss um der Zugkraft des Bogens auszugleichen. Hierdurch wirt das ziehen allein schon aus physikalisch Gründe schwieriger.

Beim spannen eines Compoundbogens hat man irgendwann einen Punkt erreicht , andem sich der Pfeil ohne größeren Kraftaufwand bei gespannter Sehne halten lässt. Der Wiederstand lässt im Gegensatz zum traditionellen Bogen nach. Dadurch kann man wegen des geringen Kraftaufwandes einen Compoundbogen ruhiger halten, wodurch der Schuss genauer wirt.

0
Banzai247sRache  12.01.2020, 00:06
@Bogenfreund

Redest etwas von Sachlichkeit und legst mir Wörter in den Mund, die ich so nie gesagt habe. Herzlichen Glückwunsch, sie haben das Internet verstanden.
Was mir jetzt grade spontan einfällt:

  1. Der Kraftaufwand ist viel geringer, allein das macht schon das grundlegende Handling um Einiges einfacher.
  2. Klassische Bögen besitzen eine enorme Variabilität und jeder Typ braucht eine ganz eingene Technik. Dafür benötigt man ein Wissen und ein Training, welches man bei einem modernen Gerät nicht mal ansatzweise braucht.
  3. Die Hilfsmittel machen abhängig. Ich habe schon genug Schützen gesehen, die mit modernen Bögen eine solide Leistung abliefern, aber "auf sich allein gestellt" eine ziemlich misserable Performance zeigen. Gleiches Problem wie mit den Taschenrechnern in der Schule. Die Schüler wissen welche Tasten man für eine Integralrechnung drücken muss, können aber nichtmal 17*9 im Kopf rechnen.
  4. Klassische Bögen benötigen viel mehr Erfahrung, um sie zu meistern. Man kann sich nur auf seine eigenen Sinne verlassen, man hat (Normalerweise) keine Pfeilauflage, etc.

Ich kann die Motivation hinter einem modernen Bogen durchaus verstehen, gerade für Anfänger kann die Nutzung extrem den Frust reduzieren, aber es halt einfach nichts mehr mit der Kunst des Bogenschießens zu tun.

0
Bogenfreund  12.01.2020, 21:35
@Banzai247sRache

Darf ich die deine Ursprungsbemerkung noch mal in Erinnerung rufen?

Ich kenns nur vom Bogenschießen, aber da bedeutet so ein Hightech-Modell, das man sich weder anstrengen, noch gut schießen können muss.

Mit meiner Antwort habe ich dir nicht im geringsten irgendetwas "in den Mund gelegt", so ein Unsinn. Lies dir meinen Kommentar noch mal durch. Und unter Punkt 2. redest du leider schon wieder so einen Kram.

Ich finde es bedauerlich, dass traditionelle Schützen wirklich sehr oft glauben, sie allein würden das "richtige" Bogenschießen verkörpern. Das ursprüngliche sicher, aber das "richtige" ? Ich schieße zu 95% einen olympischen Recurve. Manchmal schraube ich alle ab und hänge noch mal ne halbe Stunde dran. Für eine gute Sicherheit auf 40m brauche ich einige Zeit, zugegeben. Die ist mit so wenig Training nicht zu erreichen. Aber bis 30m ist eine 40er Auflage meine. Nicht schlecht für 5% traditionell.

Was ich damit sagen will? Jeder sichere Schütze mit einer soliden Technik hat das Zeug dazu, mit etwas Übung an einer anderen Bogenart gut zu schießen. Die grundlegende Technik unterscheidet sich Wesentlichen weniger als die meisten glauben.

Zu deinem Punkt 3.: Fakt ist auch: nach einem Wechsel auf einen Visierbogen würden sich sehr viele traditionelle Schützen gewaltig wundern. Wenn du selbst bisher noch gar nicht oder nur sehr selten mal einen Viserrecurve in den Händen hattest, könnte das auch auf dich selbst schneller zutreffen, als du denkst.

Plötzlich klappt gar nichts mehr. Auch wenn die Entfernung genau bekannt ist. Beim intuitiven Schießen fällt eine vermurkste Technik erst mal wenig auf. Da wird eben etwas höher oder tiefer, etwas mehr links oder rechts gehalten. Das nimmt man als normal hin, kommt gar nicht auf die Idee, dass man schlecht schießt. Sowie ein Visier im Spiel ist, ist es vorbei mit diesen "Problemlösungen". Man wird sehr schnell merken, dass eine saubere Technik plötzlich mehr als vorher in den Vordergrund rücken muss.

Ich würde mir wünschen, dass andere Bogenarten weniger als Konkurenz gesehen oder belächelt werden. Von beiden Seiten natürlich. Das nötige Wissen muss bei allen Bögen vorhanden sein, sonst werden gesteckte Ziele nie erreicht.

Gruß Bogenfreund

0